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Norbert Hofer erwägt Rückzug aus Landespolitik

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©APA, HANS KLAUS TECHT
Norbert Hofer erwägt seinen Rückzug aus der burgenländischen Landespolitik. Der ehemalige FPÖ-Bundesparteiobmann, Bundespräsidentschaftskandidat und nunmehrige Klubobmann im Landtag will bis Jahresende über seine Zukunft nachdenken, erklärte er am Donnerstag gegenüber der APA. Es gebe laufend Angebote aus der Privatwirtschaft - sollte er wechseln, werde er jedenfalls "immer politisch aktiv sein" und die Freiheitlichen unterstützen.

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Er habe sich das aktuell debattierte Landesbudget angesehen und festgestellt: "Wenn Rot-Grün so weitermachen, ist das Land kaputt. Ich kann mir das nicht länger anschauen", denn er sei jemand, der etwas verändern möchte. Als Klubobmann sei es ihm gesetzlich verboten, in der Wirtschaft tätig zu sein: "Jetzt muss ich mich entscheiden. Ich bin ein Mensch, der immer Herausforderungen braucht."

Die FPÖ habe im Burgenland den ersten Platz bei der Nationalratswahl und den zweiten Platz bei der Landtagswahl erreicht. Nun könnte er sich in der Wirtschaft beweisen. "Ich habe es noch nicht entschieden, aber ich denke ernsthaft darüber nach", kündigte Hofer die Entscheidung bis Jahresende an.

Im Laufe des Tages stellte sich heraus, dass er zweiter Geschäftsführer der Beteiligungsgesellschaft Binder-Leitl Investment GmbH werden dürfte. Dort war er bereits vor seiner Kür zum Klubchef Anfang des Jahres tätig. An dem Unternehmen halten Andreas Binder und der frühere WKÖ-Präsident Christoph Leitl jeweils 40 Prozent. Mit je fünf Prozent beteiligt sind laut "Kurier" der frühere burgenländische Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ), der blaue Nationalratsabgeordnete Hubert Fuchs und der frühere ÖVP-Mandatar Karlheinz Kopf sowie Hofer.

Klubobmann könnte er neben einem Engagement in der Privatwirtschaft jedenfalls nicht bleiben. Ob er Landtagsabgeordneter bleibt, ist noch offen, ebenso wer die Position des Klubobmanns übernehmen würde. Wie auch immer seine künftige Tätigkeit aussieht, "es ist kein Abschied aus der Politik, ich werde immer politisch aktiv sein für das Burgenland", betonte Hofer. Jahrzehntelang in der Politik festzusitzen sei nicht sein Lebensziel.

Offen ließ er ein etwaiges Antreten bei der Bundespräsidentenwahl 2028, zumal er immer wieder darauf angesprochen werde. Hofer betonte aber, dass die Kandidatur Entscheidung der FPÖ sei. "Ich werde, egal wen meine Partei aufstellt, denjenigen bei der Bundespräsidentenwahl unterstützen."

"Ich werde immer meiner Partei und meiner Linie treu bleiben und für jede Funktion zur Verfügung stehen - aber immer, wenn ich etwas verändern kann." Angebote aus der Privatwirtschaft gebe es reichlich: "Ich kann entscheiden, ich bin nicht von der Politik abhängig."

Landesparteiobmann und Nationalratsabgeordneter Alexander Petschnig verwies auf APA-Anfrage auf Hofers Aussagen. Diese Überlegungen müsse der Klubchef selbst anstellen: "Dem greift natürlich niemand vor."

FPÖ-Landtagsabgeordneter Johann Tschürtz hielt zum Abschluss der zweitägigen Budgetdebatte im Landtag jedoch eine Rede, die sich bereits stark nach Abschied anhörte. Er bedankte sich bei Hofer und wünschte ihm - auch im Namen der Fraktion - alles Gute. "Er hat etwas verändern wollen, das ist nicht in seinem Sinne gegangen und er wird sich in der Privatwirtschaft orientieren", so Tschürtz.

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) zeigte sich am Abend in der ORF-Sendung "Burgenland heute" über Hofers Rückzug "nicht ganz überrascht", da es bereits entsprechende Gerüchte gegeben habe. Für die Zukunft wünschte er ihm "alles Gute".

Hofers Amtskollege, ÖVP-Klubobmann Bernd Strobl erklärte in einer Aussendung: "Unsere Zusammenarbeit war stets von Fairness, gegenseitiger Wertschätzung und einem konstruktiven Miteinander geprägt." Auch er wünschte ihm "für sein weiteres Schaffen alles Gute."

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