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Hammer-Tugendhats Eltern hatten in Brünn die Villa Tugendhat bewohnt, die Ludwig Mies van der Rohe für sie entworfen hatte und die als eines der bedeutendsten Bauwerke der Moderne gilt. 1938 musste die Familie vor dem NS-Terror flüchten. Ab 1964 studierte Daniela Tugendhat Kunstgeschichte und Klassische Archäologie an der Universität Bern. 1968 wechselte sie an die Universität Wien. 1975 erhielt sie einen Lehrauftrag an der damaligen Hochschule für Angewandte Kunst.
In ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit konzentrierte sich Hammer-Tugendhat zunehmend auf Frauen- und Genderfragen. Sie habe in der Beforschung der männlich dominierten Konstruktion von Bildern, "an einer Neuordnung, ja an einem Neuen Sehen gearbeitet und dafür gesorgt, dass sich dieser stets kritische, stets differenzierende und feministische Blick in der nächsten Generation wiederfindet", würdigte Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) Hammer-Tugendhat im vergangenen Jahr bei der Überreichung des Goldenen Ehrenzeichens der Stadt.