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ÖGK-Chef Huss für mehr Geld und Regionalität

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ÖGK-Chef Huss ist für mehr Regionalität
Der Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), Andreas Huss, hat sich am Freitag erneut für mehr regionale Spielräume und eine bessere Finanzierung der öffentlichen Gesundheitskasse ausgesprochen. 2024 hätten die privaten Haushalte in Österreich bereits 11,5 Mrd. Euro für Gesundheit ausgegeben, "das ist unerträglich. Das mit einem solidarischen Gesundheitssystem nichts zu tun", kritisierte Huss bei einem Medientermin in Dornbirn.

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Der ÖGK-Obmann sprach bezüglich der 2020 erfolgten Kassenzusammenlegung von einem "großen Putsch" der damaligen türkis-blauen Bundesregierung. Die Machtverschiebung hin zur Seite der Dienstgebervertreter sei ein großer Schock gewesen und habe sich entsprechend ausgewirkt. Die Wirtschaftskammer etwa vertrete nun einmal die Interessen ihrer Mitglieder, es stünden nicht mehr die Interessen der Versicherten im Vordergrund. Das müsse zurückgeschraubt werden. Es dürfe nicht sein, "dass die Arbeitnehmer nicht mehr entscheiden können, was mit ihrem Geld passiert." Als Vertreter der Dienstnehmer hat Huss per 1. Juli turnusgemäß wieder die Obmannschaft in der ÖKG übernommen.

Dass die ÖGK in vielen Bereichen einheitliche Leistungen in ganz Österreich erreicht habe, sei eine ihrer Errungenschaften. Umgekehrt seien die Bundesländer durch die Auflassung der Gebietskrankenkassen in der ÖGK quasi abgeschafft worden. "Es gibt in den Bundesländern keine Ansprechpartner mehr", stellte Huss - selbst ehemaliger Obmann der Salzburger Gebietskrankenhasse - fest. Dabei müsse es in den Bundesländern Verantwortliche geben, "die auf Augenhöhe mit den Gesundheitsreferenten oder der Ärztekammer sind", so Huss.

Abseits der Verträge über die einheitlichen Leistungen gebe es in den Bundesländern viele Punkte, die regional zu regeln sei - als Beispiel führte der ÖGK-Obmann etwa die Hotline 1450 an, für deren Betrieb es in den Bundesländern unterschiedlichste Voraussetzungen gebe. Auch hinsichtlich der Primärversorgungszentren oder der Frage nach der Zahl der Spitalsbetten brauche es "regionale Kompetenz und regionales Verständnis".

In der Zeit der Gebietskrankenkassen habe er immer viel gelernt, bekannte Huss. In Vorarlberg etwa habe man ein Darmkrebs-Screening eingeführt, das zum österreichweiten Standard geworden sei. Auch im Zugang zur Psychotherapie habe Vorarlberg eine Vorreiterstellung eingenommen. "Man sieht, wie es ist, regionale Möglichkeiten zu haben", so Huss.

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