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Israel und Hamas stimmen erster Phase von Friedensplan zu

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US-Präsident Donald Trump will zu Nahost-Gesprächen reisen
©AFP, APA, JIM WATSON
Israel und die islamistische Hamas haben laut US-Präsident Donald Trump der ersten Phase seines Friedensplans zugestimmt. "Das bedeutet, dass alle Geiseln sehr bald freigelassen werden und Israel seine Truppen auf eine vereinbarte Linie zurückziehen wird, als erster Schritt hin zu einem starken, dauerhaften und ewigen Frieden", erklärte Trump in der Nacht auf Donnerstag auf Truth Social. Israel und die Hamas hatten in Ägypten indirekt über den Friedensplan verhandelt.

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Trump dankte weiteren Vermittlerländern in dem Konflikt - Katar, Ägypten und der Türkei. Im ägyptischen Scharm el Scheich hatten indirekte Verhandlungen zwischen Israel und der Islamistenorganisation Hamas über einen von Trump vorgestellten Friedensplan stattgefunden. Damit ist zwei Jahren nach dem Beginn des Gaza-Kriegs ein Durchbruch gelungen. Man sei sich über die erste Phase des US-Friedensplans einig geworden, schrieb Trump.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat erleichtert auf die angekündigte Freilassung der in der Gewalt der islamistischen Hamas befindlichen Geiseln reagiert. "Mit Gottes Hilfe werden wir sie alle nach Hause bringen", schrieb der Regierungschef auf der Plattform X. Er kündigte eine Regierungssitzung zu Bestätigung des Gaza-Abkommens an. Die Hamas, die den Krieg vor zwei Jahren mit ihrem Angriff auf Israel ausgelöst hatte, gab in der Nacht auf Donnerstag bekannt, dass beide Seiten eine "Vereinbarung zur Beendigung des Kriegs im Gazastreifen" erzielt hätten.

Trumps Friedensplan sieht vor, dass alle israelischen und ausländischen Geiseln in der Gewalt der Hamas und anderer Terrororganisationen freikommen. Im Gegenzug dafür soll Israel rund 250 zu lebenslanger Haft verurteilte palästinensische Häftlinge freilassen sowie etwa 1.700 nach dem 7. Oktober 2023 Inhaftierte.

Im Gazastreifen befinden sich noch 48 Geiseln, von denen nach israelischen Informationen noch 20 am Leben sind. Die Menschen werden unter grausamen Bedingungen festgehalten. Zuvor freigelassene Geiseln haben von Folter und schweren Misshandlungen berichtet. In von Terrororganisationen veröffentlichten Videos waren Geiseln zuletzt auch stark abgemagert zu sehen. Israels Armee soll sich laut Trumps Plan auf eine vereinbarte Linie zurückziehen, um die Geiselfreilassung vorzubereiten.

Die indirekten Verhandlungen hatten am Montag mit dem Ziel begonnen, den seit zwei Jahren laufenden Gaza-Krieg schrittweise zu einem Ende zu führen. Unter anderem der US-Sondergesandte Steve Witkoff, Israels Minister Ron Dermer und Chalil al-Haja, der höchste Vertreter der Hamas im Ausland, reisten dafür nach Scharm el Scheich. Versuche, den Gaza-Krieg zu beenden, waren in der Vergangenheit mehrfach gescheitert.

Trump hatte seinen 20 Punkte umfassenden Plan kürzlich in Washington vorgestellt. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu akzeptierte ihn eigenen Angaben zufolge, die Hamas stimmte kurze Zeit später Teilen davon zu, äußerte sich aber zu wichtigen Fragen wie ihrer Entwaffnung zunächst nicht. Sie pochte zudem auf Verhandlungen zu Einzelheiten des US-Plans.

Der Gaza-Krieg begann vor zwei Jahren. Auslöser war der Überfall der Hamas und anderer islamistischer Terrororganisationen auf Israel am 7. Oktober 2023. Rund 1.200 Menschen wurden dabei getötet und mehr als 250 als Geiseln nach Gaza verschleppt. Seither kamen laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mehr als 67.000 Palästinenser ums Leben.

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