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Israelische Geiseln und palästinensische Häftlinge sind frei

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Busse mit freigelassenen Palästinensern in Ramallah eingetroffen
©AFP, APA, ZAIN JAAFAR
Die 20 überlebenden Hamas-Geiseln sind nach ihrer Freilassung am Montag unter Freudentränen in Israel von ihren Angehörigen in Empfang genommen worden. In Tel Aviv bejubelten Tausende Menschen die Rückkehr ihrer vor mehr als zwei Jahren von der Hamas verschleppten Landsleute. Im Gazastreifen und im Westjordanland wurde unterdessen die Freilassung der fast 2.000 im Austausch für die Geiseln aus israelischer Haft entlassenen Palästinenser gefeiert.

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Die freigelassenen Geiseln wurden mit Militärhubschraubern zu einem Stützpunkt in Israel gebracht. Sie winkten und lächelten bei ihrer Landung, wie AFP-Reporter berichteten. Das israelische Militär veröffentlichte ein Video, das das emotionale Wiedersehen von Einav Zangauker und ihrem Sohn Matan zeigt, den die radikalislamische Hamas aus dem Kibbuz Nir Oz in den Gazastreifen verschleppt hatte. "Mein Leben, du bist mein Leben, du bist ein Held", sagte die Mutter, als sie ihren Sohn umarmte.

Der Vater der freigelassenen Geisel Eitan Mor weinte vor Glück, als er seinen Sohn in die Arme schloss. Andere junge Geiseln winkten aus den Fenstern der Fahrzeuge, die sie zur Behandlung in ein medizinisches Zentrum nahe Tel Aviv brachten. Die befreiten israelisch-deutschen Zwillinge Gali und Ziv Berman lächelten und reckten ihre Daumen nach oben.

Nach einer schlaflosen Nacht waren in Tel Aviv viele Menschen bereits im Morgengrauen zum Platz der Geiseln geströmt, um gemeinsam auf die Freilassung der verbliebenen Hamas-Geiseln zu warten. Die Übergabe der 20 noch lebenden Geiseln ans Rote Kreuz und ihre langersehnte Ankunft in Israel wurden dann per Großleinwand übertragen. Nach der Freilassung der Geiseln stimmten die Menschen auf dem Platz im Zentrum von Tel Aviv Gesänge an, tanzten und fielen sich überglücklich in die Arme.

"Wir haben auf diesen Moment gewartet, aber es bleibt die Trauer für diejenigen, die nicht zurückkehren", sagte der 54-jährige Lehrer Ronny Edry. Trotzdem sei es ein "schöner Tag, auf den wir seit zwei Jahren gewartet haben", betonte er.

Der Platz der Geiseln war in ein gelbes Meer verwandelt. Das israelische Familienforum, die wichtigste Organisation der Geisel-Angehörigen, hatte eine "gelbe Nacht" organisiert: Gelb ist die Farbe, die in Israel mit den Geiseln assoziiert wird und den öffentlichen Raum Israels erobert hat - von Autotürgriffen und Café-Eingängen bis hin zu Schaufenstern und Kinderwagen.

Wie in Tel Aviv wurde auch in Ramallah im Westjordanland gefeiert: Dort wurden die ersten aus israelischer Haft entlassenen Palästinenser jubelnd empfangen. Einige der Freigelassenen formten mit ihren Fingern ein V für "Victory" (Sieg). Beim Verlassen des Busses, der sie von einem israelischen Gefängnis zu einem Kulturzentrum in Ramallah gebracht hatte, lächelten die meisten. "Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, eine Wiedergeburt", sagte einer der Freigelassenen, Mahdi Ramadan. Er wurde von seinen Eltern empfangen.

In Khan Younis im Süden des Gazastreifens trafen später weitere Busse ein, deren Insassen ebenfalls von einer Menschenmenge empfangen wurden. "Die größte Freude ist es, meine ganze Familie zu sehen, die sich versammelt hat, um mich willkommen zu heißen", sagte der 25-jährige Jussef Afana, der nach eigenen Angaben zehn Monate in Israel inhaftiert war.

Insgesamt wurden nach israelischen Angaben am Montag 1.968 Palästinenser aus mehreren Gefängnissen entlassen und ins Westjordanland sowie in den Gazastreifen gebracht. Gemäß dem Waffenruhe-Abkommen waren darunter 250 Häftlinge, die unter anderem wegen tödlicher Attentate verurteilt worden waren. Rund 1.700 nun freigelassene Palästinenser waren nach dem Beginn des Gazakrieges vor zwei Jahren festgenommen worden.

Für Nur Sufan war es eher ein erstes Treffen als ein Wiedersehen mit seinem Vater: Der 27-Jährige war wenige Monate dessen Festnahme zur Welt gekommen. Mit seiner Familie reiste Sufan aus Nablus nach Ramallah und verbrachte die Nacht im Auto. "Ich bin natürlich sehr bewegt, es ist eine große Freude, aber man kann sich nicht wirklich freuen, solange Krieg herrscht", sagte er. "Wir hoffen auf Frieden, nicht nur in Palästina, sondern überall auf der Welt."

Unterdessen übergaben die Hamas-Terroristen vier Särge mit den sterblichen Überresten toter Geiseln. Das teilte die israelische Armee mit. Sobald das Rote Kreuz die toten Geiseln an die Armee übergibt, sollen sie zur endgültigen Identifizierung und Klärung der Todesursache in das Rechtsmedizinische Institut gebracht werden. Zuerst sollen die Angehörigen, später die Öffentlichkeit informiert werden.

Für Empörung sorgte in Israel die Nachricht, dass die Hamas zunächst lediglich vier der 28 toten Geiseln übergeben würde. Die Vereinbarung über die Waffenruhe sieht vor, dass - neben den überlebenden - sämtliche tote Geiseln ausgehändigt werden.

One of the buses of the International Committee of the Red Cross (ICRC) carrying Palestinian prisoners released in a prisoner-hostage swap and ceasefire deal between Israel and Hamas arrives at Ramallah Cultural Centre in Ramallah in the occupied West Bank, on October 13, 2025, coming from Ofer military prison in the Israel-occupied Palestinian territories. The initial stage of the Gaza ceasefire deal includes the release of 47 Israeli living and dead hostages taken on October 7, 2023 in exchange for 250 prisoners and 1,700 Gazans held by Israel since the war broke out. (Photo by Zain JAAFAR / AFP)

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