Drei Viertel der Österreicher sind dafür, das Land zu unterstützen, bis gerechter Friede herrscht. Kein Wunder: Russland wird zunehmend als Gefahr für die eigene Sicherheit wahrgenommen.
Im vierten Jahr nach Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine lässt der Beistand für diese in der österreichischen Bevölkerung nicht nach, sondern wächst. Darauf lassen Ergebnisse von Eurobarometer-Erhebungen schließen, die im Auftrag der Europäischen Kommission regelmäßig durchgeführt werden.
Den EU-Sanktionen gegen Russland haben bei der jüngsten Befragungswelle, die im März und im April durchgeführt wurde, 71 Prozent zugestimmt. 78 Prozent sind für humanitäre Unterstützung der Ukraine. Die Finanzierung von Waffenlieferungen an das Land wird von 56 Prozent befürwortet. Das sind mehr als bisher. Im Frühjahr 2024 hatte es sich um 49 Prozent gehandelt und im vergangenen Herbst um 52 Prozent. Rund drei Viertel (72 Prozent) sprechen sich im Übrigen dafür aus, der Ukraine beizustehen, bis dauerhaft gerechter Friede herrscht.


© Eurobarometer
Einerseits mag das alles überraschen, werden die EU-Maßnahmen hierzulande doch nicht von irgendeiner Partei als „Kriegstreiberei“ bezeichnet und abgelehnt, sondern von der stärksten: der FPÖ. Andererseits scheint sich jedoch das Problembewusstsein weiterentwickelt zu haben. Dafür spricht, dass das Vorgehen Russlands von einer klaren Mehrheit der Menschen vom Boden- bis zum Neusiedlersee auch als Gefahr für die Sicherheit Österreichs gesehen wird: Aktuell tun das 68 Prozent. Das sind mehr als bei vergangenen Befragungswellen.
Relevant ist die Stimmungslage auch für die Bundesregierung. Und zwar für die Durchsetzung von Schritten, die vor wenigen Jahren wohl noch Stimmen gekostet hätten; diese Schritte könnten von den Leuten nun zunehmend als Notwendigkeit akzeptiert werden: Sei es die Verlängerung des Wehrdienstes, die voraussichtlich 2026 zur Beschlussfassung anstehen wird oder die bereits eingeleitete Beteiligung an „Skyshield“, einem europäischen Raketenabwehrsystem.