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Juristische Seidenstraße nimmt Fahrt auf: Zanger Lantai Partners feiert Auftakt im Wiener Justizpalast

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©Katharina Schiffl

Im Wiener Justizpalast hat Georg Zanger eine Partnerschaft mit Lantai & Partners besiegelt. Zanger Lantai & Partners will als juristische Brücke zwischen Europa und China wirken – mit Fokus auf Transaktionen, Compliance und Schutz geistigen Eigentums.

Im Justizpalast hat der Wiener Jurist Georg Zanger eine Partnerschaft mit der chinesischen Großkanzlei Lantai & Partners besiegelt – ein Schritt, der den wirtschaftlichen Austausch zwischen Europa und China um eine juristische Dimension erweitert.

Die feierliche Inauguration am Dienstagabend setzte ein deutliches Signal: In einer Phase, in der Europas Unternehmen zwischen De-Risking-Debatten, Protektionismus und neuen Marktchancen navigieren, formiert sich mit Zanger Lantai & Partners ein grenzüberschreitendes Beratungsangebot, das Rechtssicherheit und Marktzugang verbinden will. Österreichs Wirtschaftsbeziehungen zur Volksrepublik liefern den Rahmen: Mit einem Handelsvolumen von über 20 Milliarden Euro zählt China zu den wichtigsten Partnern des Landes und ist der zweitwichtigste Exportmarkt. Jüngste Weichenstellungen – von neuen Logistik-Partnerschaften der Österreichischen Post bis zur Westbahn-Bestellung bei einem chinesischen Zughersteller, die von Bahnexperten wie Christian Kern positiv eingeordnet wurde – verdeutlichen den pragmatischen Kurs vieler Unternehmen.

Als Präsident der Austrian Chinese Business Association (ACBA) baut Georg Zanger seit 15 Jahren kulturelle und wirtschaftliche Brücken. Nun erhält diese Arbeit ein juristisches Fundament: Als erste europäische Kanzlei geht Zangers Büro eine Partnerschaft mit Lantai & Partners ein. Das bringt Zugang zu einem Netzwerk von über 1.200 Juristinnen und Juristen an 29 Standorten in China. Zanger wird Senior Partner der neu formierten Einheit und erweitert die bereits starke Ausrichtung auf Kapitalmärkte, M&A, Bank-, Wettbewerbs- und Immobilienrecht um den Schwerpunkt Urheberrecht – ein Feld, das in den chinesisch-europäischen Beziehungen spürbar an Relevanz gewinnt.

Praxisnah zeigt das die jüngste Causa um den Künstler Xiaowu Gao: Erstmals wurde ein Urteil zugunsten eines chinesischen Künstlers gesprochen, das in mehreren europäischen Ländern wirksam ist. Solche Präzedenzfälle markieren, was grenzüberschreitende Rechtsberatung leisten kann – und wo sie ansetzen muss: bei der Übersetzung unterschiedlicher Rechtskulturen, der Durchsetzung von Rechten und der Absicherung transnationaler Geschäftsmodelle.

In seiner Laudatio hob Flughafen-Wien-Vorstand Julian Jäger die verbindende Rolle Zangers hervor: „Georg Zanger bewegt nicht nur das Recht und die Wirtschaft, sondern vor allem Menschen. Er verbindet und zeigt Wege auf.“ Zanger selbst ordnete die Partnerschaft strategisch ein: „China ist die große Chance für die österreichische Wirtschaft. Partnerschaften auf Augenhöhe und Kooperationen mit Verständnis für beide Märkte sind die Zukunft und wirken Protektionismus entgegen. Zanger Lantai & Partners ist der juristische Wegbereiter für Wachstum und Zusammenarbeit, der in dieser Form in Europa einzigartig ist.“

Alle Fotos der Veranstaltung finden Sie hier

Inhaltlich zielt die Allianz auf eine nahtlose Beratung entlang zentraler Schnittstellen: von Markteintritt und Transaktionen über Compliance und Wettbewerbsrecht bis zum Schutz geistigen Eigentums – einer Achillesferse vieler Technologie-, Kreativ- und Industrieunternehmen. Der Anspruch: Verfahren, Standards und Erwartungshaltungen beider Seiten so zu synchronisieren, dass Rechtsdurchsetzung kalkulierbar wird und Investitionen planbar bleiben.

Feierliche Inauguration mit kulinarischer Punktlandung

Der Auftakt im Wiener Justizpalast verband Formalakt und feine Küche – programmatisch mit kulinarischen Botschaftern beider Länder: Christian Domschitz (Vestibül) interpretierte die Martinigans zum Martinstag, während Jianhua Qi die Pekingente präzise am Teller landen ließ. Gratulationen zur juristischen Synergie kamen unter anderem von Hans Arsenovic (Die Grünen), Lisi Brandlmaier (Moderatorin), Timna Brauer (Sängerin), Otto Dietrich (Rechtsanwalt), Magdalena Hankus (Hankus 3sixty), Julian Jäger (Flughafen Wien), Karl Javurek (Unternehmer), Michael Katzlberger (Katzlberger AI), Niko Kern (Maschinenhirn), Evamaria Mayer (Huawei), Yury Revich (Geiger), Alexander Schick (Schick Hotels Gruppe), Helmut Schoba (VGN Medien Holding), Dominik Schrott (Abgeordneter a.D.), Gregor Stickler (Jurist), Katharina Sturm (ORF), Katja Wyrobek (Datenschutzexpertin) und Wang Xinliang (Bank of China).

Einordnung und Ausblick

Die Formierung von Zanger Lantai & Partners fällt in eine Phase, in der europäische Unternehmen ihre China-Strategien neu justieren: Lieferketten werden widerstandsfähiger aufgestellt, rechtliche Risiken genauer bewertet, Schutzrechte konsequenter verfolgt. Vor diesem Hintergrund kann eine strukturierte, beidseitig verankerte Rechtsberatung Brücken schlagen – zwischen Marktchancen und Compliance, zwischen Investitionswillen und Rechtsstaatlichkeit.

Am Ende des Abends stand mehr als eine feierliche Unterzeichnung: Die Partnerschaft setzt einen Impuls für einen regelbasierten Korridor zwischen zwei Rechtsräumen, dessen Qualität sich an konkreten Fällen messen lassen wird – bei Transaktionen, in der Wettbewerbsaufsicht und vor allem im Schutz geistiger Werke. Für Österreichs exportorientierte Wirtschaft ist das mehr als Symbolik: Es ist ein Hebel, um in einem der wichtigsten Märkte Europas rechtssicher zu agieren.

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