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Liebes Leben: Womit Männer bei Frauen punkten

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4 min
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Monika Wogrolly

©Bild: Matt Observe

Eine Leserfrage war, was Frauen an Männern faszinierend finden. Beginnen wir mit der Evolutionspsychologie. Was Menschen zu Menschen, eigentlich Fremdlingen hinzieht. Erstaunliche Einblicke eröffnen sich da

Studien zufolge schauen Männer beim ersten Date den Frauen in die Augen, um das Interesse und den Gesundheitszustand abzuchecken. Und um mit Blickkontakt Bindung herzustellen. Frauen legen hingegen den Fokus auf den Gesamteindruck, screenen das Erscheinungsbild und lesen viel aus der Körpersprache.

Das mag evolutionsbiologisch damit zusammenhängen, dass ein Ernährer und Beschützer robust sein muss. Und nicht nur der Glanz in den Augen für die Partnerwahl entscheidend ist, um die Art zu erhalten. Sozialpsychologisch betrachtet sind Frauen wohl einfach so erzogen und sozialisiert, sie erkennen Zwischentöne eher als Männer. So weit, so gut. Aber damit können Männer punkten:

Interesse

Echtes, nicht gespieltes Interesse ist Goldes wert. Allerdings nicht übertreiben. Wer nur noch zuhört, während sie redet, bereitet den Boden für eine asexuelle „Best-Buddy“-Beziehung und Seelenpartnerschaft. Mann punktet, wenn er interessiert ist, aber sich dabei nicht selbst vergisst. Mit Komplimenten nicht übertreiben, lieber Wertschätzung spüren lassen, furchtlos auch über Gefühle reden.

Gegenrede

In dem Zusammenhang rate ich ganz klar zur Gegenrede. Es kann ruhig überraschend kommen, ihr Redebedürfnis mit seiner Gegenrede einzugrenzen, nach dem Motto: „Ich höre dir zu und bin für dich da. Aber jetzt bin ich mal dran und teile was mit dir, was mich ausmacht und für uns beide wichtig ist.“

Grenzen

Das Credo der gesunden Grenze ist etwas, womit ich immer fast schon missionarisch daherkomme. Denn wer seine eigenen Grenzen der Belastbarkeit und Aufnahmefähigkeit nicht kennt, opfert sich auf und erntet damit nicht Liebe und Wertschätzung, sondern Verachtung. Daher kann nicht oft genug betont werden, dass Männer dann faszinierend sind, wenn sie ihre Grenzen kennen und zeigen. Das heißt, er opfert sich nicht für mich auf, sondern tut auch was für sich. Er verliert dann nicht den Glanz des Eigenlebens und verkümmert nicht zum Erfüllungsgehilfen oder Steigbügelhalter. Nicht fad, sexy.

Kreativität

Männer, die kreativ sind, sind faszinierend. Allerdings nur im gesunden Maß. Denn hyperaktive Rosenkavaliere nerven, die andauernd mit was Neuem und Überraschungen inflationär und überfordernd wirken.

Sexualität

In der Sexualität punkten Männer durch Selbstvertrauen. Stehen Sie ruhig zu wechselnden Phasen Ihrer Libido und mutieren nicht zur Sexmaschine, die roboterhaft abliefert und sonst vor Selbstzweifeln vergeht. Gerade wenn Sie ihr nicht sofort klischeehaft die Kleider vom Leib reißen, wenn im Hotelzimmer der private Pool lockt, aber eben ohne dabei Minderwertigkeitskomplexe zu haben, punkten Sie paradoxerweise viel eher, als wenn Sie sich stressen und verbiegen.

Fazit: Selbst sein

Männer wirken auf Frauen gewinnend, wenn sie sie selbst sind. So einfach der Glückscode lautet, so schwierig ist er in der Umsetzung. Das gilt nicht nur für Männer, sondern für uns alle. Je besser wir uns selbst erkennen und behandeln, desto attraktiver sind wir für unsere Mitmenschen. Mit einem Wort von Mister Spock, wer ihn noch kennt, gesagt: Faszinierend.

Dieser Beitrag ist ursprünglich in der News-Printausgabe Nr. 39/2025 erschienen.

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