Daniela Soykan-Tober, Barbara Haas, Astrid Kuffner, Alexandra Wachter, Martina Madner, Jelena Pantić-Panić, Andrea Vyslozil und Clara Akinyosoye
©Katharina SchifflIm Wiener Rathaus wurden am Montagabend die Wiener Journalistinnenpreise 2025 vergeben. Der Hauptpreis ging an ORF-„Report“-Leiterin Eva Linsinger, der Jungjournalistinnenpreis an Sarah Emminger vom Kurier. Beide stehen für unabhängigen, engagierten Journalismus und eine klare Haltung.
Am 6. Oktober wurden im Wappensaal des Wiener Rathauses die Wiener Journalistinnenpreise 2025 vergeben. Die Auszeichnung des Frauennetzwerk Medien würdigt jährlich herausragende Leistungen von Journalistinnen, die für Qualität, Haltung und Unabhängigkeit stehen.
Der 13. Wiener Journalistinnenpreis ging an Eva Linsinger, Leiterin des ORF-Politmagazins Report, der seit 2016 vergebene Jungjournalistinnenpreis an Sarah Emminger aus der Kurier-Außenpolitik. Durch den Abend führte erstmals der gesamte Vorstand des Frauennetzwerks Medien – ein Zeichen für die Vielfalt des mehr als 400 Mitglieder umfassenden Vereins, der es sich zum Ziel gesetzt hat, Frauen und ihre journalistischen Leistungen sichtbar zu machen.
Who-is-Who der Medienbranche
Die Schirmherrschaft übernahm wie in den Vorjahren die Stadt Wien, vertreten durch Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál sowie Finanzstadträtin Barbara Novak, die den von der Wien Holding gestifteten Preis übergab. Den von Puls24/Joyn gestifteten Jungjournalistinnenpreis überreichte Bernhard Albrecht, Geschäftsführer von ProSiebenSat.1Puls4.
Die Laudatio auf Eva Linsinger hielt ORF-Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz. Im Publikum fanden sich zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter heimischer Medien, darunter Roland Weißmann (ORF-Generaldirektor), Anna Thalhammer (profil-Chefredakteurin), Rudolf Wiedner (Chefredakteur Puls 24), Marina Delcheva (profil-Wirtschaftsressortleiterin), Ingrid Thurnher (ORF-Radiodirektorin), Lisa Totzauer (Chefredakteurin ORF-TV-Magazine), Johannes Bruckenberger (ORF-Chefredakteur) und Corinna Milborn (Infochefin ProSiebenSat.1Puls4).
Ebenfalls anwesend waren die ehemalige Frauenministerin Maria Rauch-Kallat, NEOS-Mediensprecherin Henrike Brandstötter sowie Barbara Teiber, Bundesvorsitzende der Gewerkschaft GPA.
Wert des unabhängigen Journalismus
In ihrer Begründung hob die Jury hervor, dass Eva Linsinger für „journalistische Integrität und unerschütterliche Haltung gegenüber politischem und öffentlichem Druck“ stehe. Ob als Innenpolitikjournalistin beim Standard, als stellvertretende Chefredakteurin des profil oder nun als Leiterin des ORF-„Report“ – Linsinger präge die politische Debatte in Österreich mit analytischer Tiefe und klarer Überzeugung. Ihre Arbeit zeige, dass Demokratie nur mit kritischem und unabhängigem Journalismus bestehen könne.
Sarah Emminger, die den Jungjournalistinnenpreis 2025 erhielt, wird für ihre außenpolitischen Reportagen ausgezeichnet, die sie nach Südosteuropa, Indien oder Uganda führen. Ihre Berichterstattung verbindet internationale Perspektive mit gesellschaftlichem Bewusstsein und feministischer Haltung. Emminger erzähle präzise, engagiert und nah an den Menschen, so die Jury.
Alexandra Maritza Wachter, Innenpolitikjournalistin, ZIB-Moderatorin und Vorsitzende des Frauennetzwerks Medien, betonte in ihrer Ansprache: „Nur unabhängiger Journalismus kann etwas bewegen. Wenn Journalistinnen beharrlich recherchieren, Haltung zeigen und einander sichtbar machen, entsteht jene Öffentlichkeit, die Demokratie möglich macht.“
Martina Madner, Chefredakteurin des Magazins Businessart und ebenfalls Vorsitzende des Netzwerks, ergänzte: „Journalismus mit Haltung für Gleichberechtigung, Menschenrechte und Demokratie wird wieder wichtiger. Deshalb zeichnen wir Journalistinnen aus, bei denen solche Werte außer Frage stehen.“
Die besten Fotos von der Verleihung
Durch den Abend führten die Vorständinnen Barbara Haas (Kleine Zeitung), Clara Akinyosoye (ORF-Minderheitenredaktion), Daniela Soykan-Tober (Wertgespräche Kommunikation), Andrea Vyslozil (Puls 24), Jelena Pantić-Panić (mediengeil) und Astrid Kuffner (freie Wissenschaftsjournalistin).
Der Wiener Journalistinnenpreis ist mit 5.000 Euro dotiert, der Jungjournalistinnenpreis mit 1.000 Euro. Beide Auszeichnungen unterstreichen die Bedeutung von journalistischer Haltung und Unabhängigkeit in einer sich wandelnden Medienlandschaft.
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