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UNICEF Österreich diskutierte mit Wirtschaft über Vielfalt und Kinderrechte

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Nadia Tor, Sewan Mossessian-Takvorian, Julia Sokol, Christoph Jünger, Eveline Hruza, Monika Haider und Claudia Hilmbauer

©Eszter Barabas

Bei einem Round Table in Wien erörterten Vertreter:innen aus Unternehmen und Organisationen die Bedeutung von Diversität, Inklusion und Kinderrechten – und wie Wirtschaft und Gesellschaft diese Werte stärker verankern können.

Bei einem Round Table von UNICEF Österreich stand die Frage im Mittelpunkt, wie Unternehmen einen Beitrag zu Vielfalt, Chancengleichheit und Kinderrechten leisten können.

Unter den Teilnehmer:innen waren unter anderem Julia Sokol (Head of Regulatory, Drei Österreich), Sewan Mossessian-Takvorian (Head of Marketing and Communications, Forvis Mazars) und Nadia Tor (Sales Director G&E, ZTE Austria GmbH).

Vielfalt ist ein Kinderrecht

Auch Monika Haider, Organisatorin und Ballmutter des Diversity Balls, sowie Eveline Hruza, Generalsekretärin von Taxi 40100, gaben Einblicke in ihre praktischen Erfahrungen. Haider berichtete über Maßnahmen zur Barrierefreiheit auf Veranstaltungen, etwa vibrierende Tanzflächen für gehörlose Besucher:innen oder Schutzkonzepte gegen KO-Tropfen. Hruza beschrieb, wie bei Taxi 40100 Vielfalt im Alltag gelebt wird – von Fahrer:innen aus über 20 Nationen bis hin zur Aufnahme von Diversitätsthemen in die Schulungsunterlagen des Unternehmens.

UNICEF Österreich-Geschäftsführer Christoph Jünger betonte, dass Vielfalt auch ein Kinderrecht sei: „Ich freue mich besonders, dass wir entgegen internationalen Trends rückläufiger Unterstützung für Vielfalt heute eine Diskussionsplattform schaffen konnten, bei der die Wirtschaft die Möglichkeit hat, sich auszutauschen und Wege zu diskutieren, wie wir dieses auch für Kinderrechte so relevante Thema weiter gemeinsam unterstützen.“

Unternehmen sollen sich für benachteiligte Kinder einsetzen

Bereits im Juni hatte UNICEF Österreich im Rahmen des Pride-Monats mit einem offenen Brief auf die Bedeutung von Vielfalt und Inklusion hingewiesen. Gemeinsam mit Partner:innen forderte die Organisation Unternehmen und Institutionen auf, sich sichtbar für benachteiligte Kinder einzusetzen.

Ein Beispiel für gelebte Diversität präsentierte Drei Österreich mit der internen Initiative „Dreiversity“. Die 2023 gegründete Mitarbeiter:innen-Community fördert Inklusion und kulturellen Austausch. Beim Event „United in Dreiversity“ feierten Mitarbeitende die Vielfalt von rund 50 Nationalitäten – mit Musik, internationalem Fingerfood und einem gemeinsamen Auftritt zu „We are the world“. Das Projekt wurde für den Minerva Award 2025 in der Kategorie „Beste DEI-Initiative“ nominiert.

Konkretes Handeln notwendig

In der Diskussion wurden unterschiedliche Perspektiven aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft sichtbar. „Diversität soll man verankern, am besten schriftlich, damit es einmal festgehalten wird“, sprach Sewan Mossessian-Takvorian von Forvis Mazars über die Bedeutung klarer Richtlinien. „Wichtig ist, ein Zeichen zu setzen und sich der Vorbildwirkung bewusst zu sein.“

Nadia Tor von ZTE Austria mahnte, dass es über reine ESG-Vorgaben hinaus konkretes Handeln brauche: „Man muss darüber sprechen und sich Biases bewusst werden. Es ist wichtig, realistisch zu sein, wo man etwas mit Kommunikation erreichen kann.“

Abschließend verwies UNICEF Österreich auf internationale Programme wie die African Drone and Data Academy, in denen Wirtschaft und Organisationen gemeinsam an der Förderung von Kinderrechten und Inklusion arbeiten.

Der Round Table zeigte, dass Vielfalt, Inklusion und Kinderrechte nicht nur gesellschaftliche, sondern auch wirtschaftliche Verantwortung bedeuten – und dass ihr Schutz nur im Zusammenspiel von Unternehmen, Organisationen und Zivilgesellschaft nachhaltig gelingen kann.

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