Karin Zauner ist seit Juli Chefredakteurin der Salzburger Nachrichten. Nach vielfältigen Ressorterfahrungen – Chefin vom Dienst und Newsdesk-Chefin – hatte sie auch Ausbildungen zur Aufsichtsrätin und für Entrepreneurial Media an der City University of New York absolviert.
1. Aus Salzburg für Österreich: Bleibt der einzigartige Anspruch einer Bundesländer-Zeitung aufrecht?
Unabhängig, kritisch – aus dem Herzen Österreichs. Eben aus Salzburg für Österreich. Da muss man nichts ändern.
2. Was unterscheidet das neue SN-Prinzip „Story first“ von älteren Strategien wie „Online first“?
Wir werden „Story first“ auch produktionstechnisch umsetzen und die Print-Produktion intern auslagern.
3. Viele Tageszeitungen suchen ihr digitales Heil im Regionalen. Wie werden die SN damit umgehen?
Die SN haben immer einen sehr starken regionalen Bezug gehabt, das wird künftig noch verstärkt, wir müssen uns hier nicht neu erfinden.
4. Sie waren zuletzt auch Social-Media-Chefin der SN, die dort sehr zurückhaltend wirken. Warum?
Das sehe ich völlig anders. Sie sollten uns auf Insta folgen.
5. (Wie) Hat der Start als Sportjournalistin fürs Chronik-, Politik- und Wirtschaftsressort genutzt?
Mein Durchsetzungsvermögen hat es jedenfalls nicht geschwächt. Vor allem nützt mein Draht in den und zum Sport auch als Chefredakteurin.
6. Ausbildung zur Aufsichtsrätin, Weiterbildung an der City University New York: Was hat’s gebracht?
Ein Jahr andere Dinge zu lernen und zu sehen, über den Tellerrand zu blicken, das hat meiner Kreativität nochmals einen Schub gegeben.
7. Sie schreiben: „Im Besonderen beschäftigen mich Frauenthemen.“ Wie wichtig ist Ihnen Feminismus?
Wie wichtig ist Ihnen der Feminismus? Ich schreibe seit mehr als zehn Jahren eine feministische Kolumne.
8. (Warum) Hat es Sie nie gereizt, für andere Medien als die Salzburger Nachrichten zu arbeiten?
Es gab Angebote und ernsthafte Pläne, ein Start-up zu gründen (mit großartiger Idee). Aber die Bindung zu den SN war stets größer. Gut so.
Dieser Beitrag ist ursprünglich in der News-Printausgabe Nr. 28+29/25 erschienen.