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Luxushotels in Dubai: Duell der Giganten

Aktualisiert
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4 min
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Das Jumeirah Marsa Al Arab (li.) und das in den Himmel ragende Burj Al Arab

©Pexels / San Photography

Hier der goldene Pomp des Burj Al Arab, dort die wandlungsfähige Eleganz des neuen Jumeirah Marsa Al Arab. Zwei Hotels, die zeigen, wie sich das Verständnis von Luxus in Dubai verschiebt.

Nur wenige Meter voneinander entfernt stehen sie an Dubais Küstenlinie – und könnten doch nicht unterschiedlicher sein. Das legendäre Burj Al Arab, 1999 eröffnet, gilt als Ikone des Booms, der Dubai auf die Weltkarte setzte.

Damals das „erste Sieben-Sterne-Hotel“ der Welt. Ein Marketingschmäh, der dennoch bis heute wirkt. Der segelförmige Bau wurde zum Postkartenmotiv und ultimativen Statussymbol. Heute ist das Burj Al Arab noch immer Sightseeing-Spot: Vor den Toren des gut gesicherten Luxushotels drängen sich Touristen, die durch die Gitterstäbe ein Foto erhaschen wollen.

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Das Burj Al Arab

 © Unsplash / Kent Tupas

Gold, Plüsch und Damenpool

Drinnen: Plüsch und Pomp. Schwere Teppiche, dicke Vorhänge und besonders viel 24-karätiges Blattgold: an Decken, Säulen und in dekorativen Elementen. Im Spa ein edler türkisfarbener Swimmingpool mit knietiefem Wasser, an dem trotzdem ein Lifeguard steht. Und in den nur Frauen dürfen. Eine Rolltreppe führt hinauf ins Café mit dem berühmten Cappuccino, bestäubt mit echtem Gold. Kostenpunkt: knapp 35 Euro. Im Preis inklusive: ein in Schokolade getauchter Marshmallow im goldenen Porzellanschälchen.

Wer es dezenter mag, bestellt einen Espresso für elf Euro. Auch die Törtchen in der „Pastry Boutique“ glänzen mit Goldverzierungen. Die zweigeschoßige Penthouse-Suite protzt mit einem goldgerahmten Fernseher, Betten unter einem Baldachin in Gold. Auf dem Nachttisch liegen dicke Kunstbücher; Hermès-Parfum steht in den Bädern. Der Ausblick ist traumhaft – wenn auch durch nicht ganz saubere Fenster.

Glas statt Gold

Gegenüber steht seit März 2025 der komplette Gegenentwurf: das Jumeirah Marsa Al Arab. Entworfen vom Architekten des Dubai Museum of the Future und der Dubai Oper, setzt es auf Glas und klare Linien – und wirkt aus der Ferne wie eine überdimensionale Jacht. Elf Restaurants und vier Bars mit 597 Sitzplätzen erscheinen trotz ihrer Größe stilvoll und intim.

Der Tag beginnt mit Austern, Hummer und pochiertem Ei mit Kaviar. ‚Zehn Minuten, und hier sieht alles anders aus‘, sagt der Hoteldirektor. Denn täglich zwischen Nachmittag und Abend werden auf Knopfdruck Wände verschoben, Decken geöffnet, Bücherregale, mit Stoff bespannte Türen und Kronleuchter abgesenkt. Aus dem Frühstücksraum werden mehrere Restaurants, die Obststation verwandelt sich in eine edle Bar. Eine Inszenierung im Maßstab Dubais – präzise geplant, verschwenderisch umgesetzt.“

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Das Jumeirah Marsa Al Arab

 © Kathrin Gulnerits

Jacht oder Helikopter

Der Luxus in den 202 luxuriösen Suiten, verteilt auf 56 Etagen ist maßgeschneidert statt pompös: Seidenkaftans für den Strand, Hausschuhe mit den Initialen des Gastes, ein sündhaft teurer Dyson-Föhn – der Ferrari unter den Haartrocknern – eine lederbezogene Box für Schmuck und Uhren im begehbaren Kleiderschrank.

Draußen fünf Pools, eine eigene Marina für die Anreise mit der Jacht. Wer mit dem Helikopter kommt, landet vis-à-vis im Burj Al Arab. Aus fast allen Zimmern bietet sich der Blick auf das berühmteste Hotelsegel der Welt, der auch zeigt, wie sehr sich Luxus in dieser Stadt gewandelt hat.

Dieser Beitrag ist ursprünglich in der News-Printausgabe Nr. 35/2025 erschienen.

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