News Logo
ABO

Hans Rauscher: „Wer Politik missachtet, hieß im antiken Athen ,idiotes‘“

Subressort
Aktualisiert
Lesezeit
2 min

Hans Rauscher

©Georg Hochmuth/APA/Picturedesk.com

Das journalistische Urgestein hat den trend und Ecco mitgegründet und wurde im Kurier auch als Verfasser des „Ohrwaschls“ auf Seite 1 zur Institution. Innen- und außenpolitisch gleichermaßen profiliert, schreibt „RAU“ seit 1997 als Kolumnist des Standard u. a. dessen Einserkastl.

1. 60 Jahre Journalist, 50 davon mit fast täglich exponierter Meinung auf Seite 1. Was treibt Sie an?

Das Bewusstsein, dass jede Gesellschaft, unsere besonders, liberalen + kämpferischen Qualitätsjournalismus braucht. Außerdem macht es Spaß.

2. Sie haben den trend mitgegründet. Warum änderte sich der Fokus auf Politik statt Wirtschaft?

Früher hielt ich Wirtschaft irrtümlich für „sachlich“ im Vergleich zu Politik. Aber wer Politik missachtet, hieß im antiken Athen „idiotes“.

3. Warum nie hauptberuflich im profil? Wie ist Ihr Verhältnis zu Mediengründer Oscar Bronner?

Bronner gab + gibt Möglichkeit, den freiesten Journalismus in Ö zu betreiben. Über manches waren wir nicht einig, über dieses Prinzip immer.

4. Ressortleitung und Chefredaktion im Kurier: Wie sehen Sie heute Ihre Phase in Führungspositionen?

Ich war und bin gut im Schreiben – und im Erkennen und Einschätzen von Themen; nicht so gut im Personenführen und Managen.

5. Was war und ist wirkungsvoller – das Einserkastl oder lange Kommentare, Erklärstücke, Bücher?

Kommt aufs Thema an und ob es gelingt, im Bewusstsein des Lesers etwas auszulösen. Aber das Einserkastl ist natürlich die erkennbare Marke.

6. Sie waren zuletzt 2002 in der „Pressestunde“ – mit Andreas Khol. Warum nicht mehr TV-Auftritte?

ORF nimmt nur Leute mit Führungsfunktion. Zuletzt war ich ein paarmal bei Servus TV und Puls 24 – und im eigenen Videoformat des Standard.

7. Sie reagieren auf Postings im Standard-Forum, sind aber nicht auf Social Media aktiv. Warum?

Der Austausch im Standard-Forum ist intensiv und reicht online weit über die Kernleserschaft hinaus. Da bleibt für Social Media keine Zeit.

8. Was sind die besten Chancen, um Journalismus wie den Ihren ins Digitale zu transformieren?

Ist schon gelungen. Pointierte, seriöse Meinungselemente kommen online sehr gut. Zugleich kann man Impact an Zugriffen und Postings ablesen.

Dieser Beitrag ist ursprünglich in der News-Printausgabe Nr. 19/2025 erschienen.

Über die Autoren

Logo
Monatsabo ab 20,63€
Ähnliche Artikel
2048ALMAITVEUNZZNSWI314112341311241241412414124141241TIER