Tipps zum Stromsparen im Haushalt. Plus: Stromfresser identifizieren

Der enorme Anstieg der Energiekosten trifft Österreich hart. Im Haushalt lässt sich jedoch an allen Ecken und Enden Strom und damit auch Geld sparen, ohne dass man sich dabei spürbar einschränken muss. Wie Sie die Stromrechnung reduzieren und versteckte Stromfresser enttarnen können.

von Stromkabel auf Geldscheinen: So lässt sich im Haushalt Strom sparen. © Bild: Elke Mayr

Inhaltsverzeichnis

Strom sparen bei der Beleuchtung

Ersetzen Sie Glüh- und Halogenlampen durch Energiespar- oder - noch besser - LED-Lampen. Mit Ersteren sinkt Ihr Stromverbrauch um bis zu zwei Drittel. Zweitere sind zwar etwas teurer als herkömmliche Energiesparlampen, dafür verbrauchen sie aber um bis zu 90 Prozent weniger Strom. LEDs sind übrigens in sämtlichen Fassungen und Formen erhältlich.

LED-Lampen helfen beim Strom sparen
© Shutterstock.com Energiespar- und LED-Lampen benötigen deutlich weniger Strom

Noch sparsamer als Energiesparlampen oder LEDs sind nur jene Beleuchtungsmittel, die nicht eingeschaltet sind. Vergessen Sie daher nicht das Licht überall dort auszuschalten, wo Sie es gerade nicht benötigen.

Apropos ausschalten: Ist die Steh- oder Tischlampe nicht nur mit einem Schalter, sondern auch mit einem Netzteil versehen, empfiehlt es sich, den Stecker zu ziehen, wenn sie gerade nicht in Verwendung ist. Mit einem Netzteil ausgestattete Lampen verbrauchen oft auch im ausgeschalteten Zustand Strom. Alternativ können Sie auch eine abschaltbare Steckerleiste nutzen.

Bei Geräten, die man gerade nicht verwendet, den Stecker zu ziehen, hilft beim Stromsparen.
© iStockphoto.com Bei Geräten, die nicht in Verwendung sind, den Stecker ziehen

Strom sparen in der Küche

Wenn Sie mit einem Elektroherd kochen, achten Sie darauf, dass die Größe des Topfs mit der des Hitzefelds übereinstimmt. Ist der Topf kleiner als das Hitzefeld, gehen bis zu 15 Prozent an Energie verloren. Und vergessen Sie nicht, beim Kochen den Deckel auf den Topf zu setzen. Erhitzen Sie das Wasser beispielsweise für Nudeln oder Tee nicht direkt auf dem Herd, sondern mittels eines Wasserkochers. Den aber bitte nur mit jener Menge Wasser befüllen, die Sie tatsächlich benötigen. Für die Zubereitung vom Frühstücksei empfiehlt sich ein Eierkocher. Auch er hilft beim Energiesparen.

Wasser im Wasserkocher zu erhitzen hilft beim Stromsparen.
© iStockphoto.com Das Wasser nicht am Herd, sondern im Wasserkocher erhitzen

Verwenden Sie beim Backen, wenn möglich, Umluft. Auf diese Weise können Sie rund 15 Prozent Energie sparen. Bei manchen Speisen kann man auch auf das Vorheizen verzichten. Auf jeden Fall aber können Sie das Backrohr ein paar Minuten, bevor Sie das Gericht herausnehmen, ausschalten. In der Regel reicht die Resthitze aus, um die Mahlzeit fertig zu backen.

Ähnlich wie beim Heizen können Sie auch beim Kühlen sparen. Nur dass Sie die Temperatur hier eben nicht drosseln, sondern etwas höher halten. Sieben Grad im oberen Fach reichen vollkommen aus, damit der Kühlschrank seinen Zweck erfüllen kann. Bei einem Grad weniger - also sechs Grad - steigt der Stromverbrauch gleich um rund sechs Prozent. Zwei Grad weniger kosten etwa 15 Prozent mehr Energie. Die ideale Temperatur wiederum für die Gefriertruhe liegt bei minus 18 Grad.

Sieben Grad im Kühlschrank reichen aus.
© iStockphoto.com Den Kühlschrank so schnell wie möglich wieder schließen

Schließen Sie den Kühl- und Gefrierschrank nach dem Öffnen wieder so rasch als möglich. Und lassen Sie warme Speisen komplett auskühlen, bevor Sie sie in den Kühlschrank stellen. Wenn sich im Gefrierschrank schon eine dicke Eisschicht gebildet hat, ist es höchste Zeit, diesen abzutauen. Ein enteister Gefrierschrank hilft beim Stromsparen. Abgesehen davon zahlt es sich natürlich aus, in der Küche auf energieeffiziente Geräte zu setzen.

Starten Sie den Geschirrspüler erst, wenn er voll beladen ist. Auf diese Weise sparen Sie nicht nur Strom, sondern auch Wasser. Wählen Sie das Eco-Programm. Mit diesem dauert der Spülvorgang zwar etwas länger, dies macht sich energietechnisch aber bezahlt. Alternativ können Sie den Energieverbrauch auch über die Temperatur drosseln. Für die Reinigung von normal verschmutztem Geschirr reichen 45 bis 55 Grad. Worauf Sie dagegen verzichten sollten, sind Kurzprogramme. Um denselben Reinigungseffekt zu erzielen, brauchen sie eine höhere Temperatur und damit mehr Energie.

Strom sparen im Bad

Die Waschmaschine sollte nur dann eingeschaltet werden, wenn sie auch wirklich voll beladen ist. Bei normal verschmutzter Wäsche reicht eine Temperatur von 30 bis 40 Grad. Das schont nicht nur die Geldbörse, sondern auch Ihre Kleidung. So wie beim Geschirrspüler gilt auch hier: Setzen Sie auf die Eco-Programme. Wenn Sie einen Wäschetrockner verwenden, schleudern Sie die Wäsche in der Waschmaschine zuvor etwas stärker. Auf diese Weise verkürzen Sie die Dauer der Trockenzeit. Noch mehr Strom sparen können Sie natürlich, wenn Sie die Wäsche an der Luft trocknen lassen.

Das Eco-Programm bei der Waschmaschine hilft beim Stromsparen.
© Elke Mayr Das Eco-Programm hilft beim Stromsparen

Für den Fall, dass bei Ihnen zuhause das Wasser mit Strom erhitzt wird, empfehlen wir, auf einen Sparduschkopf in der Dusche bzw. einen Strahlregler beim Waschbecken zu setzen. Durch den geringeren Wasserfluss wird automatisch der Warmwasserverbrauch reduziert. Abgesehen davon macht es sich bezahlt, die Temperatur beim Durchlauferhitzer nicht allzu hoch einzustellen. 60 Grad reichen aus, um auch der Vermehrung von Legionellen vorzubeugen.

Einen wassersparenden Duschkopf bekommen Sie z.B. hier.*

Strom sparen beim Fernseher

Je größer das Gerät, desto mehr Strom frisst es. Um Strom zu sparen, müssen Sie Ihren Fernseher aber nicht gleich gegen ein kleineres Modell austauschen. Bedenken Sie, dass das Gerät auch im Stand-by-Modus Energie verbraucht. Schalten Sie es nach der Benutzung daher komplett aus. Dasselbe gilt natürlich für den Receiver, den DVD-Player und die Spielkonsole. Um nicht jedes Kabel einzeln ziehen zu müssen, verwenden Sie eine abschaltbare Steckerleiste. Mit deren Hilfe können Sie alle Geräte, die an dieser hängen, auf einmal ausschalten.

Die Steckdosenleiste mit Schalter bekommen Sie z.B. hier.*

Strom sparen beim Computer

Mit Beginn der Corona-Pandemie haben viele Leute ihr Büro in die eigenen vier Wände verlagert. Das Arbeiten im Homeoffice macht sich natürlich auch beim Stromverbrauch bemerkbar. Eines gleich vorweg: Ein Notebook verbraucht deutlich weniger Strom als ein Stand-PC. Die Differenz beträgt rund 50 Prozent. Selbst Notebooks, die für leistungsstarke Anwendungen konstruiert sind, sind sparsamer als ein Desktop-Computer. Wer das Gerät in erster Linie zum Surfen verwendet, kann auch auf ein Tablet setzen. Dieses benötigt noch weniger Energie und erfüllt seinen Zweck allemal.

Ein Tablet verbraucht weniger Strom als das Notebook.
© iStockphoto.com Notebooks verbrauchen weniger Strom als Desktop-Computer, Tablets weniger als Notebooks

Kommt ein kleines Gerät für Sie nicht infrage, so richten Sie den Desktop-Computer so ein, dass er bei längeren Pausen, im Idealfall nach spätestens 15 Minuten, in den Energiesparmodus oder Ruhezustand wechselt. Während der Ruhezustand, den Energieverbrauch betreffend, mit dem Ausschalten des Geräts zu vergleichen ist, wird beim Stromsparmodus unter Umständen weiterhin Energie verbraucht. Apropos Energieverbrauch: Der Bildschirmschoner hilft nicht beim Stromsparen. Im Gegenteil! Vor allem bunte bewegte Bilder benötigen eine nicht unbeträchtliche Menge Strom.

Wobei sich selbst ausgeschaltete Geräte als heimliche Stromfresser entpuppen können. Um herauszufinden, ob weiterhin Strom fließt, fühlen Sie, ob das Netzteil warm ist. Ist das der Fall, dann verbraucht das Gerät nach wie vor Strom. Zwar nicht viel, aber die Dosis macht bekanntlich das Gift. In dem Fall hilft nur noch das Ziehen des Steckers. Um auch hier mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, empfiehlt sich eine Steckerleiste mit Schalter. So können Sie den Computer samt aller zugehöriger Geräte, wie etwa Bildschirm, Lautsprecher und Drucker, gleichzeitig ausschalten und von vornherein verhindern, dass Sie in die Stand-by-Falle tappen.

Das Handy nachts auf Flugmodus zu schalten hilft beim Energiesparen.
© iStockphoto.com

Und weil auch Kleinvieh Mist macht, wechseln Sie beim Smartphone nachts in den Flugmodus. Das spart Strom und trägt so dazu bei, dass Sie Ihr Handy weniger oft aufladen müssen. Und nicht vergessen, das Ladegerät nach dem Aufladen aus der Steckdose zu ziehen. Hier könnte es sich um heimliche Stromfresser handeln.

Überblick: Wo kann ich wie viel sparen?

Fenster -15 %
Beheizte Wohnungen verlieren über undichte Fenster und falsches Lüften circa zehn bis 15 Prozent der Heizenergie. Ersteres lässt dich durch Dichtungsbänder aus dem Baumarkt beheben. Lüften Sie die Räume nicht konstant mit gekippten Fenstern, sondern mittels Stoßlüften. Je kälter die Außentemperatur, desto kürzer die Lüftungszeit.

Waschmaschine -66 %
Eine Wäsche bei 30 Grad Wassertemperatur spart rund zwei Drittel der benötigten Energie im Vergleich zu einer 60-Grad-Wäsche. Auf einen Trockner sollte man ganz verzichten.

Wäschetrockner -100 %
Ein Wäschetrockner sollte, wenn möglich, überhaupt nicht eingesetzt werden. Andernfalls empfehlen die Experten einen Wärmepumpentrockner der Energieeffizienzklasse A.

Dusche -20 %
Duschen statt Baden: Eine volle Badewanne verbraucht mindestens die doppelte Menge Wasser wie ein durchschnittlicher Duschgang. Im Durchschnitt duschen Österreicher knapp fünf Minuten lang. Dabei werden rund 36 Liter Warmwasser verbraucht. Wer sich vier statt fünf Minuten abbraust, spart 20 Prozent der Energie für die Warmwasserbereitung.

Backofen -15 %
Backen mit Umluft spart etwa 15 Prozent Energie im Vergleich zu Ober- und Unterhitze.

Kühlschrank -6 %
In einem leeren Kühlschrank wird Luft gekühlt, welche beim Öffnen entweicht. Das verbraucht viel Energie. Ein gut gefüllter Kühlschrank bzw. ein Kühlschrank in einer angemessenen Größe für den Haushalt spart daher Energie. Wenn Sie die Temperatur um nur ein Grad höher stellen, sinkt Ihr Stromverbrauch bereits um etwa sechs Prozent.

Gefrierschrank -30 %
Regelmäßiges Abtauen der Gefriertruhe spart Energie, denn eine Eisschicht von fünf Millimeter erhöht den Verbrauch bereits um 30 Prozent. Zum Tiefkühlen genügen minus 18 Grad.

Spülmaschine -66 %
Niedrige Temperaturen sparen Energie, wie bei der Waschmaschine. Wichtig ist hier das Spülverhalten: Handwäsche ist möglichst ganz zu vermeiden, weil sie viel mehr Wasser benötigt.

Fernseher -18 €
Schalten Sie den Fernseher, der täglich 20 Stunden im Standby-Modus läuft, aus, sparen Sie rund 18 Euro pro Jahr.

Beleuchtung -90 %
Wird eine 100-Watt-Glühbirne gegen eine Zehn-Watt-LED-Lampe getauscht, wird nur noch ein Zehntel der Energie benötigt.

Heizung -12 %
Ein Grad weniger Raumtemperatur entspricht rund sechs Prozent weniger Energiebedarf. Eine Absenkung um zwei Grad bringt bis zu zwölf Prozent Einsparung.

Alte Geräte gegen neue austauschen?

Alte Geräte gegen neue auszutauschen hilft beim Stromsparen. Bedenken Sie aber, dass auch die Produktion der Neugeräte Energie braucht. Und zwar eine nicht unbeträchtliche Menge. Sämtliche Geräte älteren Baujahrs durch neue zu ersetzen, tut folglich weder der Geldbörse noch der Umwelt gut. Abgesehen davon verbrauchen energieeffiziente Geräte aber natürlich deutlich weniger Strom. Achten Sie beim Neukauf nicht nur auf die Effizienzklasse, sondern auch auf den konkret angegebenen Stromverbrauch in kWh pro Jahr.

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