Königin Mathilde: In Belgien herrscht "Mathildomania"

Besser geht es nicht: Königin Mathilde von Belgien hat einen festen Platz im Herzen der Belgier. Sie überzeugt mit ihrer charmanten Ausstrahlung und gilt darüber hinaus als fürsorgliche Familienmutter mit einer tief verankerten sozialen Ader.

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Porträt - Königin Mathilde: In Belgien herrscht "Mathildomania"

Steckbrief

  • Geburtsdatum: 20. Januar 1973
  • Geburtsort: Uccle/Ukkel, Belgien
  • voller Name: Mathilde Marie-Christine Ghislaine d’Udekem d’Acoz
  • Titel: Königin der Belgier
  • Sternzeichen: Steinbock
  • Größe: 1,75 m
  • Beruf: gelernte Logopädin
  • Eltern: Graf Patrick d'Udekem d'Acoz, Anna Maria Gräfin Komorowska
  • Geschwister: Marie-Alix († 1997 bei einem Autounfall), Elisabeth, Hélène, Charles-Henri
  • Ehepartner: König Philippe von Belgien
  • Kinder: Elisabeth Thérèse Marie Hélène, Gabriel Baudouin Charles Marie, Emmanuel Leopold Guillaume François Marie, Eléonore Fabiola Victoria Anne Marie

Königin Mathilde von Belgien ist seit über 20 Jahren mit Philippe, dem König von Belgien, verheiratet. Der Adel fließt aber schon seit der Geburt in ihrem Blut. Somit ist sie inzwischen nur noch eine von drei europäischen Thronfolgergattinnen, die selbst aus einer Adelsfamilie kommt. Ihre Eltern entstammen beide einer Grafenfamilie, ihre Mutter gehört einem alten polnischen Adelsgeschlecht an. Gemeinsam mit ihren Eltern und ihren vier jüngeren Geschwistern verbrachte sie ihre Kindheit in dem Schloss von Losange in Villers-la-Bonne-Eau, einer luxemburgischen Provinz.

Bereits in jungen Jahren erfuhr sie den ersten familiären Verlust, als ihre jüngere Schwester Marie-Alix gemeinsam mit ihrer Großmutter Sophia Komorowska im Jahre 1997 bei einem Autounfall tödlich verunglückte. Mathilde absolvierte ihr Abitur am Institut de la Vierge Fidèle in Brüssel und entschied sich im Anschluss für ein Studium der Logopädie am Institut Libre Marie Haps. Trotz ihres adligen Familienstatus war sie berufstätig und betrieb zwischen 1995 und 1999 ihre eigene logopädische Praxis in Brüssel. In dieser Zeit studierte sie außerdem Psychologie an der Katholischen Universität Löwen und erlangte 2002 ihren Abschluss.

Die Liebe zum Sport brachte Mathilde das Liebesglück

Ihren Ehemann Philippe von Belgien lernte Mathilde bei einem Tennisspiel während ihres Psychologiestudiums kennen. Laut NDR soll der damalige Kronprinz Philippe sich gleich beim ersten Treffen unsterblich verliebt haben, darüber berichtet er: „Ich habe sie gesehen und gewusst: Das ist sie!“ Bevor die Öffentlichkeit aber von ihrer Beziehung erfuhr, vergingen zunächst drei Jahre. Da die Bekanntmachung der Beziehung mit der Ankündigung der Verlobung einherging, spekulierte die Presse darüber, ob es sich um eine arrangierte Ehe handelte. Schließlich heiratete das Paar am 4. Dezember 1999 mit einem Altersunterschied von 13 Jahren. Bereits zu diesem Zeitpunkt begann der Hype um die damals 26 Jahre alte Kronprinzessin mit der sogenannten „Mathildomania“: Die Bevölkerung und Medien liebten sie für ihr strahlendes Auftreten und lobten sie als die perfekte Prinzessin. Philippe galt vor der Ehe als schüchterner, eher zurückhaltender Kronprinz, der nun an ihrer Seite neu aufblühte. Gemeinsam brachte das charismatische Paar frischen Wind in die traditionellen Strukturen der belgischen Monarchie. Da Mathilde zudem selbst aus einer Adelsfamilie stammt, war sie bereits von Beginn an mit den Verhaltensetiketten und Gewohnheiten der vornehmen Familie vertraut und wurde herzlich aufgenommen.

Adretter und beliebter Kleidungsstil

Aber nicht nur ihre frische Art sorgt noch heute für positive Schlagzeilen. Ihr Kleidungsstil zieht ebenfalls immer wieder Blicke auf sich. Denn auch in puncto Mode hat Königin Mathilde ein Händchen: Selbst in Zeiten von Corona überrascht sie mit tollen Looks und farblich passendem Mund-Nasen-Schutz.

In all den Jahren blieb die Königin ihrer Frisur im Großen und Ganzen stets treu: Sie ist für ihre Föhnfrisur mit seitlichem, lockerem Pony bekannt. Die belgische Bevölkerung schaut zur Gefährtin ihres Staatsoberhauptes aber gerade so vertraut auf, weil sie für so viel mehr als nur teure und stilvolle Kleidung und Accessoires steht.

Eine Frau mit vielen Facetten

Königin Mathilde ist dafür bekannt, besonders viel Zeit mit ihren vier Kindern zu verbringen und diese sogar gerne selbst zur Schule zu bringen. Bildung genießt im Adelshaus große Priorität, schließlich spricht Königin Mathilde selbst auch fließend Englisch, Französisch, Italienisch und Niederländisch. Neben ihrer Leidenschaft für Sport interessiert sie sich außerdem sehr für Literatur und hat ein großes Herz für klassische und moderne Musik. Sie lauscht aber nicht nur gerne harmonisch komponierten Klängen, sondern spielt selbst ebenfalls Klavier. Darüber hinaus macht sie als Ausgleich gerne lange Spaziergänge in der Natur.

Auch ihr Ehemann Philippe lässt es sich nicht nehmen, immer wieder zu betonen, was für eine großartige Mutter Mathilde sei. Er berichtet von einer glücklichen Ehe, in der seine Frau ihm laut NDR eine „aufrechte und liebe Gefährtin“ sei.

Mathildes Herzensprojekte

Auch wenn sie selbst ein Leben voller Prunk und Vorzüge lebt, liegt ihr das Schicksal sozial schwacher Kinder stark am Herzen. Aus diesem Grund rief sie im Jahr 2000 den „Prinzessin-Mathilde-Fonds“ ins Leben, um die Bildung und Alphabetisierung solcher Kinder zu fördern. An dieser Stelle endet ihr soziales Engagement aber nicht: Zeitgleich hält sie das Amt der Sonderbeauftragtin und Ehrenpräsidentin der Kinderhilfsorganisation UNICEF inne und unterstützt dabei, die Förderung von HIV-Waisen und anderen armen Kindern voranzutreiben. Zudem ist Mathilde Ehrenvorsitzende der Stiftung „Child Focus“, die es sich vorgenommen hat, die sexuelle Ausbeutung von Kindern und deren Verschwinden abzuwehren.

Zu ihren Herzensprojekten gehört ebenfalls die Stärkung von Frauen in Drittweltländern: Sie sollen ermutigt werden, ein Einkommen für ihre Familien zu generieren. Auf diese Weise soll es den Frauen erleichtert werden, sich unabhängig zu machen und sich von patriarchalischen Strukturen loszulösen. Für diese Projekte reist Königin Mathilde in der ganzen Welt umher, wo ihr Sprachtalent mit Sicherheit von Vorteil ist. Dieses Engagement bleibt weltweit nicht unbemerkt: Im Jahr 2019 ehrte sie die Jury mit dem Bambi in der Charity-Kategorie.

Die Nähe zur belgischen Bevölkerung

2013 wurde Philippe zum König und somit auch zum belgischen Staatsoberhaupt ernannt. Damit stieg Mathilde am 21. Juli 2013 ebenfalls offiziell zur Königin der Belgier auf. Diese neue Position brachte neue Aufgaben für König Philippe mit sich, bei denen Mathilde ihm nun unterstützend zur Seite steht. Zu diesen Aufgaben zählen unter anderem offizielle Besuche an öffentlichen Institutionen, Staatsreisen und der Kontakt zur Bevölkerung, um Nähe zu schaffen.

Diese Nähe zur Bevölkerung meistert Königin Mathilde mit Bravour. Für ihre Landsleute errichtete sie die gemeinnützige Organisation „Hilfsfonds der Königin“, um belgische Einwohner aus finanziellen Notlagen herauszuhelfen. Damit werden speziell Menschen angesprochen, die nicht in der Lage sind, ihre täglichen Ausgaben und grundlegenden Bedürfnisse zu decken.

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