Inhaltsverzeichnis:
- Was macht ein/eine Hebamme?
- Passt der Beruf zu mir?
- Hebamme: Einsatzbereiche
- Ausbildung
- Wie lange dauert die Ausbildung
- Wo kann man die Ausbildung absolvieren?
- Weiterbildung
- Gehalt: Wie viel verdient ein/eine Hebamme?
- Jobaussichten
Was macht ein/e Hebamme?
Hebammen betreuen, beraten und pflegen Frauen bei einer geplanten Schwangerschaft, während der Schwangerschaft, bei der Geburt, im Wochenbett und im ersten Lebensjahr mit dem Baby. Der Tätigkeitsbereich einer Hebamme ist breit gefächert und umfasst u.a. allgemeine Beratung zu Familienplanung, Betreuung der Gebärenden während der Geburt, Überwachung des Fötus in der Gebärmutter mithilfe geeigneter klinischer und technischer Hilfsmittel bis zur Abnabelung des Neugeborenen und Überwachung in der Nachgeburtsphase.
Passt der Beruf zu mir?
Laut ams-berufslexikon.at sind die Anforderungen an eine Hebamme:
- die Fähigkeit, sich zu und seine Arbeit zu organisieren
- Zuverlässigkeit
- gerne mit Menschen zu arbeiten und auf die Fähigkeit, auf die Bedürfnisse eingehen zu können
- Flexibilität
- Mobilität
- die Fähigkeit, gerne zu beraten
- Kommunikationsfähigkeit
- Medizinisches Verständnis
- die Fähigkeit, schwierige Situationen zu meistern, ohne sie auf das eigene Leben zu übertragen
- Stresstoleranz
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Hebamme: Einsatzbereiche
Hebammen arbeiten in Geburtsabteilungen von Krankenhäusern, in Hebammenpraxen oder Geburtshäusern. Wenn sie die Frauen in Krankenhäusern unterstützen, sind sie überwiegend in Kreißsälen und auf Wochenstationen tätig. Freiberufliche Hebammen betreuen werdende Mütter auch bei einer Hausgeburt oder bei der ambulanten Nachsorge.
Ausbildung
Die klassische Ausbildung zur Hebamme findet an einer Hebammenschule statt. Innerhalb von drei Jahren müssen angehende Hebammen 1.600 Stunden theoretische und 3.000 Stunden praktische Ausbildung absolvieren. Schülerinnen können noch in der Übergangszeit bis zum 31. Dezember 2022 eine Ausbildung beginnen und müssen sie bis 2027 abgeschlossen haben. Danach führt der Weg in den Beruf ausschließlich über ein Hochschulstudium. Allerdings wird schon heute der berufsschulische Abschluss mittlerweile nicht mehr in allen EU-Ländern automatisch anerkannt. Dies ist besonders für Berufstätige wichtig, die als Hebamme im Ausland arbeiten möchten.
Voraussetzungen, um als Hebamme angenommen zu werden, sind der Realschulabschluss oder eine gleichwertige Schulbildung.
Hebammenschulen sind an Krankenhäuser gekoppelt, in denen der praktische Ausbildungsteil absolviert wird. Hier sammeln angehende Hebammen Erfahrungen im Kreißsaal, auf der Wochenstation, im Neugeborenenzimmer, auf der operativen und nichtoperativen Pflegestation, im Operationssaal oder in der Kinderklinik.
Voraussetzungen für ein Studium der Hebammenwissenschaft sind das Abitur, Fachabitur oder eine abgeschlossene Ausbildung als Pflegefachfrau/-mann, Gesundheits- und Krankenpfleger:in oder Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger:in.
Daneben müssen Bewerber:innen ein Gesundheitszeugnis sowie ein aktuelles erweitertes Führungszeugnis vorlegen und Deutschkenntnisse auf B2-Niveau vorweisen. Die einzelnen Hochschulen können darüber hinaus weitere Vorgaben machen.
Wie lange dauert die Ausbildung?
Das Bachelorstudium der Hebammenwissenschaft oder Hebammenkunde dauert zwischen drei und vier Jahren. Auch ein Teilzeitstudium ist möglich. Die Akademisierung des Berufs wurde durch das neue Hebammengesetz, das am 1. Januar 2020 in Kraft trat, verwirklicht.
Das Hebammenstudium umfasst mindestens 2.200 Stunden Theorie und 2.200 Stunden Praxis in Kliniken und bei freiberuflichen Hebammen. Die Studierenden lernen an zwei Orten, darum handelt es sich um ein „duales praxisintegrierendes Studium“. Bewerberinnen müssen mit einer Klinik einen Studienvertrag abschließen. Die Klinik unterstützt sie dann während des Studiums und zahlt ihnen außerdem eine Vergütung. Dies gilt wohlgemerkt nur für Studiengänge, die nach dem neuen Hebammengesetz durchgeführt werden.
Wo kann man die Ausbildung absolvieren?
An diesen Universitäten und Fachhochschulen in Österreich kann das Studium zur Hebamme absolviert werden:
- Fachhochschule Kärnten
- Fachhochschule Joanneum
- IMC Fachhochschule Krems
- Fachhochschule Salzburg
- FH Campus Wien
- FHG – Zentrum für Gesundheitsberufe Tirol
Weiterbildung
Anpassungsweiterbildungen an die neuesten medizinischen Kenntnisse im Bereich der Schwangerschaft und Entbindung sind für Hebammen selbstverständlich und auch gesetzlich vorgeschrieben. Zusätzlich können noch allgemeine pflegerische Weiterbildungen sowie eine Weiterbildung im Bereich der Kinderheilkunde sinnvoll sein.
Die Möglichkeiten für Aufstiegsweiterbildungen ähneln denen von Krankenschwestern und Krankenpflegern. So kann eine Weiterbildung zur Stationsleitung oder zur Pflegedienstleitung absolviert werden. Außerdem kann auch eine Weiterbildung zur Lehrkraft im Gesundheitswesen durchgeführt werden. Damit kann man dann in den Berufsfachschulen als Ausbilderin eingesetzt werden. Wer sich eher im betriebswirtschaftlichen Bereich weiterbilden möchte, für den bieten sich eine Fortbildung zum Fachwirt in der Alten- und Krankenpflege sowie zum Betriebswirt fürs Management im Gesundheitswesen an.
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Gehalt: Wie viel verdient ein Hebamme?
Das Gehalt von Hebammen hängt ab von
- der Berufserfahrung
- dem Standort
- dem Arbeitgeber und
- dem Tarifvertrag ab
Ist eine Hebamme angestellt, verdient sie in öffentlichen und kirchlichen Einrichtungen in der Regel mehr als in privaten Kliniken und Geburtshäusern. Das Gehalt liegt zwischen 1.500 Euro und 4.200 Euro brutto im Monat. Enthalten darin sind auch mögliche Nacht-, Schicht und Sonderzuschläge. In der Ausbildung liegen die Gehälter je nach Ausbildungsjahr und Standort zwischen 950 und 1.303 Euro brutto im Monat.
Ist eine Hebamme selbstständig, hängt ihr Gehalt von ihrer Arbeit ab.
Ihre Leistungen werden nach festgelegten Sätzen der Krankenversicherung vergütet. Daher gilt: Je mehr Arbeit sie hat, desto mehr kann sie verdienen. So können Selbständige durchaus auf ein Einkommen von 6.500 Euro brutto im Monat kommen. Allerdings geht ein erheblicher Teil davon in die Berufshaftpflichtversicherung.
Jobaussichten
Auf dem Arbeitsmarkt haben Hebammen sehr gute Chancen. Die Expert:innen für Geburtsheilkunde werden händeringend gesucht. Allerdings ist der Beruf in den letzten Jahren unattraktiv geworden. Gerade freiberuflichen Hebammen machen ihre extrem hohen Pflichtversicherungen zu schaffen.
Hinzu kommt, dass das Leben einer Hebamme dem Schichtdienst folgt. Im Krankenhaus sowieso, aber auch bei freiberuflichen Geburtshelferinnen klingelt durchaus nachts das Telefon: Zum Beispiel, wenn sich das Baby keine Zeit mehr lassen und dringend auf die Welt kommen will. Viele Hebammen betreuen nicht nur eine, sondern mehrere Mütter gleichzeitig. Trotz aller Schwierigkeiten gehen viele Entbindungshelfer in ihrem Beruf auf – und halten ihn weiterhin für den schönsten der Welt.
Einerseits ist Hebamme ein zeitloser Beruf. Werdende Eltern wollen nichts dem Zufall überlassen. Professionelle Hilfe vor, während und nach der Geburt ist daher eine Dienstleistung, für die es immer Bedarf geben wird. Darum steigt die Zahl der Hebammen und Entbindungshelfer kontinuierlich. Auf der anderen Seite werden in der westlichen Welt immer weniger Babys geboren. Das macht die Zukunftsaussichten ebenso wie die steigenden Haftpflichtprämien unattraktiver.