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Schulen: Wie das Schulsystem in Österreich aufgebaut ist

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Schule in Wien

Schule in Wien

©Elke Mayr
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Nach der Volksschule stehen Eltern zunächst vor der Wahl: Mittelschule oder Gymnasium? Wie das Schulsystem aufgebaut ist, welche Möglichkeiten es gibt und welcher Abschluss am Ende der Ausbildung steht.

Wie ist das Schulsystem aufgebaut?

Prinzipiell besteht in Österreich - für alle Kinder, die dauerhaft in Österreich leben - die allgemeine 9-jährige Schulpflicht (bis zur 9. Schulstufe). Kinder, die bis zum 1. September oder am 1. September den 6. Geburtstag vollendet haben, sind ab diesem Kalenderjahr schulpflichtig und müssen von den Eltern für das im September startende Schuljahr in der Volksschule angemeldet werden.

Das Schulsystem in Österreich ist nach § 3 Schulorganisationsgesetz durch die Alters- und Reifestufen geregelt. Verpflichtend ist mindestens der Abschluss des 9. Schuljahres. Dabei wird zwischen allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen unterschieden:

Allgemeinbildende Schulen:

  • Volksschule

  • Mittelschule (ehemalige Hauptschule)

  • Sonderschule und inklusiver Unterricht

  • Polytechnische Schule

  • Allgemeinbildende höhere Schule (AHS)

Berufsbildende Schulen:

  • Lehre und Berufsschule

  • Berufsbildende mittlere Schule (BMS) wie beispielsweise

  • Berufsbildende höhere Schule (BHS) wie beispielsweise

Daneben unterscheidet man zwischen folgenden Schulstufen:

  • Primarstufe (Schulstufe 1 - 4): Volksschule (inklusive Vorschule)

  • Sekundarstufe I (Schulstufe 5 - 8): Unterstufe der Allgemeinbildende höhere Schule (AHS), Mittelschule

  • Sekundarstufe II (ab Schulstufe 9): Polytechnische Schule (1-jährige Ausbildung), Lehre/Berufsschule (ab der 10. Schulstufe), AHS Oberstufe, Berufsbildende mittlere Schule (BMS), Berufsbildende höhere Schule (BHS) und sonstige Schulformen wie Ausbildungen für Gesundheitsberufe

Bis zur Sekundarstufe II gibt es auch im Bereich Sonderpädagogik Angebote. Nach der Sekundarstufe folgt die Postsekundar- und Tertiärstufe, die eine Ausbildung auf höherem Niveau umfasst. Dazu zählen beispielsweise ein Studium an Universitäten oder Fachhochschulen oder die Meisterschule.

Was unterscheidet private und öffentliche Schulen?

Öffentliche Schulen - also von öffentlicher Hand geführte Schulen - unterliegen dem Schulunterrichtsgesetz und dem Schulorganisationsgesetz. Laut Paragraph 5 des Schulorganisationsgesetzes ist der Besuch öffentlicher Schulen gratis und es wird kein "Schulgeld" eingehoben. Eltern sind allerdings verpflichtet, ihre Kinder mit den erforderlichen Lern- und Arbeitsmitteln wie etwa Schulheften, Schreibmaterial oder Schulbüchern auszustatten.

Neben den öffentlichen Schulen gibt es in Österreich entlang der unterschiedlichen Schulstufen auch zahlreiche Privatschulen. Sie sind - wie der Name schon sagt - in privater Hand und der Besuch ist nicht unentgeltlich. Einige Beispiele für Privatschulen sind:

  • Waldorfschulen

  • Montessorischulen

  • Private Ganztagesschulen

  • Bilinguale Schulen

  • International Schools

  • Kirchliche Schulen

Privatschulen müssen gewisse Voraussetzungen erfüllen, um genauso anerkannt zu werden wie öffentliche Schulen: Nach dem Privatschulgesetz ist eine Privatschule erst dann dazu berechtigt, Zeugnisse auszustellen, wenn sie das sogenannte Öffentlichkeitsrecht hat. Das Öffentlichkeitsrecht wird an eine Privatschule verliehen, die eine gesetzlich geregelte Schulartbezeichnung führt, wenn:

  • der Schulerhalter, der Leiter und die Lehrer Gewähr für einen ordnungsgemäßen und den Aufgaben des österreichischen Schulwesens gerecht werdenden Unterricht bieten (= Abs. 1 lit. a)

  • der Unterrichtserfolg jenem an einer gleichartigen öffentlichen Schule entspricht.

Privatschulen, die keiner öffentlichen Schulart entsprechen, ist das Öffentlichkeitsrecht zu verleihen, wenn:

  • der Schulerhalter, der Leiter und die Lehrer Gewähr für einen ordnungsgemäßen und den Aufgaben des österreichischen Schulwesens gerecht werdenden Unterricht bieten und

  • die Organisation, der Lehrplan und die Ausstattung der Schule sowie die Lehrbefähigung des Leiters und der Lehrer mit einem vom zuständigen Bundesminister erlassenen oder genehmigten Organisationsstatut übereinstimmen.

  • die Privatschule sich hinsichtlich ihrer Unterrichtserfolge bewährt hat

  • die Privatschule über für die Erfüllung der Aufgaben der österreichischen Schule geeignete Unterrichtsmittel verfügt.

Laut Privatschulgesetz wird "bei Gebietskörperschaften, gesetzlich anerkannten Kirchen und Religionsgesellschaften und sonstigen Körperschaften des öffentlichen Rechts die Erfüllung der Voraussetzungen des Abs. 1 lit. a von Gesetzes wegen angenommen."

Wenn Kinder eine Privatschule ohne Öffentlichkeitsrecht besuchen, muss der Schulbesuch bei der zuständigen Schulaufsicht angegeben werden und am Ende des Schuljahres müssen die Schüler eine sogenannte Externistenprüfung ablegen. Durch diese Prüfung kann der Fortschritt in einzelnen Unterrichtsgegenständen beziehungsweise Schulstufen überprüft werden.

Privatschulen in Österreich finden:

Wie funktioniert häuslicher Unterricht?

In Österreich dürfen Kinder bis zum Ende der Schulpflicht auch zuhause unterrichtet werden. Für den häuslichen Unterricht müssen die Erziehungsberechtigten vor Beginn des Schuljahres eine Anzeige beim Stadtschulrat machen. Gewährleistet werden muss (neben formalen Kriterien) nur die Gleichwertigkeit des Unterrichts. Am Ende des Schuljahres müssen die Heim-Schüler in der Schule eine Externistenprüfung ablegen.

Es gibt praktisch keine Einschränkungen dahingehend, wer den häuslichen Unterricht erteilt. Eltern müssen lediglich beim Antrag auf häuslichen Unterricht einen groben Plan vorlegen, den der Pflichtschulinspektor überprüft. Ein Kind darf also von jedem zuhause unterrichtet werden. Am Ende entscheidet die Externistenprüfung, ob die Lernfortschritte ausreichend sind.

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Welche Schulen gibt es in Österreich?

Nach der Volksschule können schulpflichtige Kinder entweder die Mittelschule oder die Unterstufe der AHS besuchen. In der Oberstufe beziehungsweise ab der 9. Schulstufe bieten sich dann eine Vielzahl an Möglichkeiten: Man kann die 9. Schulstufe mit der einjährigen Ausbildung in einer Polytechnischen Schule abschließen, sich für eine Lehre mit Berufsschule entscheiden, die Oberstufe einer AHS besuchen oder eine der berufsbildenden mittleren oder höheren Schulen wählen.

Für alle Schulstufen gibt es auch im Bereich Sonderpädagogik und und inklusiver Unterricht Angebote. Viele Schulen bieten erweiterte Betreuungsmöglichkeiten für Kinder an allgemein bildenden Pflichtschulen (Volksschulen, Sonderschulen, Mittelschulen, Polytechnischen Schulen, AHS-Unterstufe) wie die Ganztagsschule oder den Hort. Ganztägig geführte Schulen (GTS) können an allen allgemein bildenden Pflichtschulen (Volksschulen, Sonderschulen, Mittelschulen, Polytechnischen Schulen) und in der AHS-Unterstufe eingerichtet werden.

Einige der wichtigsten Schulformen sind hier kurz vorgestellt.

Vorschule und Volksschule

Von der 1. bis zur 4. Schulstufe können schulpflichtige Kinder in Österreich eine Volksschule besuchen. Die Pädagogen vermitteln dort Grundwissen wie Lesen, Schreiben oder Rechnen. Bevor das Kind die Volksschule besucht wird im Zuge der Schülereinschreibung festgestellt, ob das Kind schulreif ist. Kinder, die schulpflichtig, aber noch nicht schulreif sind, werden in der sogenannten Vorschulstufe unterrichtet. Der Besuch der Vorschulstufe kann laut Bildungsministerium in einer eigenen Vorschulklasse oder im gemeinsamen Unterricht mit der 1. Schulstufe oder der 1. und 2. Schulstufe erfolgen.

HINWEIS:
Die Aufforderung zur Schülereinschreibung erfolgt mit einem offiziellen Schreiben. Erforderliche Unterlagen können direkt bei der betreffenden Schule erfragt werden.

Mittelschule

Die Mittelschule (MS) ist eine 4-jährige Pflichtschule für die 10- bis 14-Jährigen (5. bis 8. Schulstufe), die nach der 4. Klasse Volksschule besucht werden kann. Mit dem Schuljahr 2020/21 ersetzt die Mittelschule die Neue Mittelschule - davor wurden alle ehemaligen Hauptschulen österreichweit zu Mittelschulen.

Laut Bildungsministerium verbindet der Lehrplan der Mittelschule "den Leistungsanspruch der AHS-Unterstufe mit einer neuen Lern- und Lehrkultur." Die Orientierung an den Potenzialen und Talenten der Schülerinnen und Schüler stehe im Vordergrund. Ab der 6. Schulstufe gibt es für die Pflichtgegenstände Deutsch, Mathematik, (erste) lebende Fremdsprache zwei Leistungsniveaus: "Standard" und "Standard AHS". Zwischen den beiden Leistungsniveaus kann je nach Benotung gewechselt werden. So entspricht beispielsweise ein "Gut" einer Beurteilung nach dem Leistungsniveau "Standard" einem "Genügend" nach "Standard AHS“. Die genaue Entsprechung wird aber individuell beurteilt.

Nach Beendigung der Mittelschule, kann man eine polytechnische Schule, eine AHS oder eine berufsbildende mittlere oder höhere Schule besuchen.

AHS

Die AHS oder das Gymnasium besteht aus einer 4-jährigen Unterstufe für die 10- bis 14-Jährigen (5. bis 8. Schulstufe) und einer 4-jährigen Oberstufe (9. bis 12. Schulstufe bzw. 5. bis 8. Klasse). Durch den AHS-Abschluss beziehungsweise die bestandene Matura ist man dazu berechtigt, an Universitäten, Fachhochschulen, Pädagogischen Hochschulen und Akademien zu studieren.

Schüler, die erfolgreich die AHS-Unterstufe besucht haben, sind zum Besuch der Oberstufe berechtigt.

Man unterscheidet zwischen den Formen:

  • Gymnasium: Schwerpunkt auf sprachlichen, humanistischen und geisteswissenschaftlichen Bildungsinhalten

  • Realgymnasium: Schwerpunkt auf naturwissenschaftlichen und mathematischen Bildungsinhalten

  • wirtschaftskundlichem Realgymnasium: Schwerpunkt auf ökonomischen und lebenskundlichen Bildungsinhalten

Da die Ausbildung an der AHS wenig fachspezifisch ist, führt ein Großteil der Absolventen und Absolventinnen nach der AHS-Matura die Ausbildung an einer Hochschule in Form eines Studiums fort.

Berufsbildende höhere Schule (BHS)

Berufsbildende höhere Schulen (BHS) können ab der 9. Schulstufe besucht werden und dauern 5 Jahre. Sie vermitteln nicht nur eine Allgemeinbildung wie die AHS, sondern beinhalten auch eine abgeschlossene berufliche Erstausbildung. Am Ende schließen Schüler:innen die BHS mit einer Reife- und Diplomprüfung ab.

Zu den wichtigsten BHS zählen:

HTL (BHS)

Die Höhere technische und gewerbliche Lehranstalt (HTL) zählt - ebenso wie die HAK - zu den berufsbildenden höheren Schulen (BHS). Die Ausbildung dauert 5 Jahre (von der 9. bis zur 13. Schulstufe). Das Bildungsangebot auf den österreichischen HTLs umfasst rund 30 Fachbereiche im Bereich Technologie, Gewerbe und Industrie. Einige dieser Fachgebiete sind: Bautechnik, Biomedizin- und Gesundheitstechnik, Elektronik und Technische Informatik, Elektrotechnik, Flugtechnik, Gebäudetechnik, Grafik- und Kommunikationsdesign, Informatik, Kunststofftechnik, Lebensmitteltechnologie, Maschinenbau, Mechatronik, Metallurgie und Umwelttechnik sowie Wirtschaftsingenieurwesen.

Abgeschlossen wird diese Schulform mit einer Matura, also einer Hochschulreife. Die HTL dient laut Bildungsministerium vor allem "dem Erwerb höherer allgemeiner und fachlicher Bildung, die zur Ausübung eines höheren Berufs auf technischem oder gewerblichem Gebiet in der industriellen oder gewerblichen Wirtschaft befähigt". Absolventen und Absolventinnen haben aufgrund der Spezialisierung und berufsbildenden Ausbildung gute Chancen, sofort nach Abschluss einen Beruf zu finden.

HAK (BHS)

Handelsakademien legen ihren Schwerpunkt auf die Bereiche Verwaltung und wirtschaftliche Berufszweige wie Handel, Gewerbe oder Industrie. Sie bieten eine praxisnahe Ausbildung (Pflichtpraktikum) und die Möglichkeit zur Ausübung einer selbstständigen Tätigkeit.

Die Ausbildung dauert 5 Jahre und wird mit einer Reife- und Diplomprüfung abgeschlossen, die zum Studium berechtigt. Absolventen und Absolventinnen können mit ihrer Ausbildung - ähnlich wie bei einer HTL - sofort in einen Beruf einsteigen oder weitere Bildungsmöglichkeiten wie ein Studium an der Wirtschaftsuniversität nutzen.

Spezielle Fachbereiche der HAK sind unter anderem: Entrepreneurship und Management, Internationale Wirtschaft, Informations- und Kommunikationstechnologie, E-Business, Management, Controlling und Accounting, Finanz- und Risikomanagement oder Logistikmanagement.

Waldorf Schulen

In Österreich gibt es 21 Waldorf Schulen. Es handelt sich dabei um Privatschulen, denen das Öffentlichkeitsrecht verliehen worden ist. Eine Waldorf Schule gestaltet ihren Unterricht nach der von Rudolf Steiner (1861–1925) begründeten Waldorfpädagogik, die auf dem Prinzip der Anthroposophie beruht. Steiner geht von einer sozialen Dreigliederung aus: die Freiheit dem Geistesleben, die Gleichheit dem Rechtsleben, die Brüderlichkeit dem Wirtschaftsleben. Diese Grundsätze werden versucht, bei der Waldorfpädagogik in die Praxis umzusetzen. Konkret stehen Waldorschüler:innen im engen Verhältnis zu ihren Klassenlehrer:innen und es sollen Geist, Körper und Seele im Unterricht angesprochen werden. Es gibt keine Schulnoten und die individuelle Förderung des Einzelnen steht im Vordergrund.

Im Normalfall übernehmen Klassenlehrer:innen eine Klasse in der ersten Schulstufe und begleiten diese sechs oder acht Jahre lang. In Österreich führen einige Waldorfschulen eine voll ausgebaute Oberstufe bis zur 12. Schulstufe. Am Ende gibt es mehrere Möglichkeiten, wie Schüler:innen die Matura erhalten können: eine Kooperation mit einem staatlichen Abendgymnasium für Berufstätige/Gymnasium, freiwillige Wiederholung der 8. Schulstufe in einer AHS und Ablegen der Matura an diesem Gymnasium oder ein Lehrgang zur Externistenmatura. Laut Waldorfbund Österreich legen rund 80 Prozent der Waldorfschüler:innen nach ihrer Schulzeit die Matura ab.

Montessori Schulen

Montessori Schulen in Österreich sind Großteils Privatschulen. Montessori Schulen unterrichten nach der Reformpädagogik von Maria Montessori. Bei dieser Form der Pädagogik steht die Individualität im Mittelpunkt: Talente, Begabungen und Bedürfnisse des einzelnen Kindes werden erkannt und gefördert und es wird Lernen im eigenen Tempo ermöglicht. Es gibt keinen Frontalunterricht und keine Schulnoten - stattdessen lernen Kinder durch Freiarbeit und werden dabei vom Lehrpersonal unterstützt.

Kann man zwischen den Schulen wechseln?

Schulwechsel sind auf einem gleichartigen Niveau zumeist möglich. So ist es grundsätzlich kein Problem, wenn man beispielsweise aufgrund eines Umzuges von einer Volksschule in eine andere wechselt. Auch Schulwechsel zwischen Schulformen sind möglich. So kann man vom Gymnasium in die Mittelschule wechseln. Umgekehrt ist der Wechsel nicht ganz so einfach. Welche Regelungen beim Schulwechsel gelten.

Kann man von der Mittelschule ins Gymnasium wechseln und umgekehrt?

Schüler:innen einer Mittelschule können prinzipiell auch in die AHS-Unterstufe wechseln. Wer beispielsweise die 1. Klasse einer Mittelschule erfolgreich absolviert hat, kann in die 2. Klasse der AHS-Unterstufe wechseln, wenn die Beurteilung in den Pflichtgegenständen Deutsch, Lebende Fremdsprache und Mathematik nicht schlechter als "Gut" ist. Das gilt auch für einen Wechsel nach der 2.,3. oder 4. Klasse einer Mittelschule in die AHS.

Sind die Schulnoten schlechter dann muss eine Aufnahmsprüfung abgelegt werden. Dieselben Voraussetzungen gelten für den Übertritt in berufsbildende höhere oder mittlere Schulen wie HTL, HAK, HAS oder HWL nach der 4. Klasse Mittelschule.

Schüler:innen der AHS-Unterstufe können nach erfolgreicher Absolvierung einer Klasse ohne Voraussetzungen in die nächsthöhere Schulstufe einer Mittelschule wechseln.

Kann man von HTL und Co. in die AHS-Oberstufe wechseln und umgekehrt?

Nach positiver Absolvierung der 4. Schulstufe der AHS können ohne weitere Aufnahmeprüfungen berufsbildende mittlere oder höher Schulen (oder eine Berufsbildende Pflichtschule (Berufsschule)) besucht werden. Aber ist auch ein Wechsel von einer AHS-Oberstufe zu einer anderen Schulform wie einer berusbildenden höheren oder mittleren Schulen - und umgekehrt - möglich? Ein Wechsel ist grundsätzlich möglich. Allerdings ist dieser oft mit einigem Aufwand verbunden und ebenfalls von einem erfolgreichen Abschluss einer Klasse und den Noten in den entsprechenden Pflichtgegenständen abhängig. Bei Bedarf werden Ausgleichsprüfungen durchgeführt.

In Bezug auf den Wechsel von der ganzjährigen in die semestrierte Oberstufe gilt laut Bildungsministerium: "Bei einem Schulwechsel oder Übertritt am Ende des Unterrichtsjahres müssen im Falle von bis zu zwei negativen Beurteilungen bzw . Nichtbeurteilungen im Jahreszeugnis Semesterprüfungen abgelegt werden."

Welche Schulabschlüsse gibt es?

In Österreich kann man unterschiedliche Schulabschlüsse mit unterschiedlichen Berechtigungen erwerben - ein Überblick über verschiedenen Möglichkeiten:

Pflichtschulabschluss

Den Pflichtschulabschluss erhält man nach der erfolgreichen Absolvierung der 9. Schulstufe. Entweder durch den Besuch einer Polytechnischen Schule (1-jährige Ausbildung) oder den Besuch einer 1-jährigen berufsbildenden mittleren Schule. Der positive Pflichtschulabschluss berechtigt wiederum zum Besuch einer AHS sowie berufsbildenden mittleren oder höheren Schulen (Fachschule, Handelsschuley, HTL, HAK etc.).

Ein Pflichtschulabschluss kann auch nach beendeter Schulpflicht über die Pflichtschulabschluss-Prüfung nachgeholt werden. Im Zuge der "Initiative Erwachsenenbildung" werden kostenlose Angebote zur Vorbereitung auf den Pflichtschulabschluss für Jugendliche und Erwachsene angeboten.

Lehrabschluss

Wer sich für eine Lehre beziehungsweise Berufsschule entscheidet, der kann nach erfolgreicher Beendigung der Lehrzeit die Lehrabschlussprüfung absolvieren. Wird diese bestanden, so ist die Lehrausbildung erfolgreich abgeschlossen.

Danach gibt es mehrere Weiterbildungsangebote wie eine Ausbildung zur Werkmeisterin/zum Werkmeister oder auch die Möglichkeit einer Berufsreifeprüfung ("Lehre mit Matura").

Matura

Die Ausbildung an einer AHS oder berufsbildenden höheren Schule schließen Schüler:innen mit einer (Zentral-)Matura oder auch standardisierte kompetenzorientierte Diplom- oder Reifeprüfung (SRDP) ab. Dieser Schulabschluss berechtigt zum Besuch einer Universität oder sonstigen Hochschule wie beispielsweise einer Fachhochschule.

Berufsreifeprüfung

Die Berufsreifeprüfung können Personen absolvieren, die nach einer beruflichen Erstausbildung - wie einem Lehrabschluss, einer berufsbildenden mittleren Schule oder einer Schule für Gesundheits- und Krankenpflege - die Reifeprüfung machen wollen. Durch die Berufsreifeprüfung erhält man die Berechtigung, Universitäten, Hochschulen, Fachhochschulen, Akademien und Kollegs zu besuchen.

Im Gegensatz zur Studienberechtigungsprüfung, die nur Zugang zu bestimmten Universitäten, Kollegs oder Hochschulen ermöglicht, ist der Zugang bei der Berufsreifeprüfung uneingeschränkt.

Wann sind Schulferien?

In Österreich gibt es für Schüler:innen je nach Bundesland unterschiedliche Semesterferien- und Sommerferienzeiten.

TIPP für die Schulferien:
Eine Liste mit den besten österreichweiten Angeboten zur Kinderbetreuung finden Sie hier.

Schulferien in Österreich 2023/2024

Herbstferien:

27. Oktober 2023 bis 31. Oktober 2023, alle Bundesländer 

Weihnachtsferien:

23. Dezember 2023 bis 6. Jänner 2024, alle Bundesländer

Semesterferien:

5. Februar 2024 bis 10. Februar 2024, Niederösterreich, Wien, Vorarlberg
12. Februar 2024 bis 17. Februar 2024, Burgenland, Kärnten, Salzburg, Tirol
19. Februar 2024 bis 24. Februar 2024, Oberösterreich, Steiermark

Osterferien:

23. März 2024 bis 1. April 2024, alle Bundesländer

Pfingstferien:

18. Mai 2024 bis 20. Mai 2024, alle Bundesländer

Sommerferien:

29. Juni 2024 bis 1. September 2024, Burgenland, Niederösterreich, Wien
6. Juli 2024 bis 8. September 2024, Kärnten, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Tirol, Vorarlberg

Abweichungen für einzelne Schulen beziehungsweise Schularten möglich

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