Inhaltsverzeichnis
- Warum ein gebrauchtes E-Auto kaufen?
- Worauf achten beim Kauf eines gebrauchten E-Autos?
- Wie ist der Gebrauchtwagenmarkt beschaffen?
Wie bei jedem Gebrauchtwagen muss man natürlich auch bei einem E-Auto darauf achten, dass man nicht die Katze im Sack kauft. Es empfiehlt sich daher, sich entweder an einen Händler zu wenden oder eine Ankaufüberprüfung bei einem der Autofahrerclubs zu machen. Bis hierher unterscheiden sich Verbrenner und Elektroauto nicht voneinander.
Warum ein gebrauchtes E-Auto kaufen?
Diese Frage muss man sich stellen, denn der Markt an gebrauchen E-Autos ist schwierig. Viele Modelle sind noch gar nicht so lange auf dem Markt, die Auswahl an Autos also dementsprechend gering. Bei älteren Modellen ist auch die Technik nicht auf dem neuesten Stand. Da sich die Batterie-, Lade- und Kontrolltechnik rasant entwickelt, machen hier schon ein paar Jahre einen erheblichen Unterschied aus. Modelle der neuesten Generation sind kaum auf dem Gebrauchtmarkt und wenn, sind sie kaum billiger als neue E-Autos. Erschwerend kommt hinzu, dass man die E-Auto-Prämie von 5.000 Euro nur beim Neuwagenkauf erhält (außer es handelt sich um einen "Vorführwagen" und der Händler hat seinen Teil der Prämie noch nicht beansprucht). Dieses Zuckerl fällt also weg.
Es gibt zahlreiche Plattformen, auf denen man gebrauchte E-Autos finden und auch kaufen kann – aber wie gesagt: Preisgünstig ist diese Variante nicht. Einige der Plattformen werden direkt von den Herstellern der Fahrzeuge betrieben, andere werben im Internet oder Fernsehen um Kunden. Für welche man sich entscheidet, hängt letztlich von den eigenen Vorlieben ab. Auch, ob man lieber im Internet oder bei einem Händler vor Ort kauft, ist eine rein persönliche Entscheidung, so man darauf achtet, dass die Internetplattform echt und in der EU angesiedelt ist. Anderenfalls kann es bei den Summen, um die es hier geht, schnell sehr teuer werden.
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Worauf achten beim Kauf eines gebrauchten E-Autos?
Der Knackpunkt bei E-Autos ist bekanntlich die Batterie. Sie stellt das wirklich große Fragezeichen bei allen elektrischen Fahrzeugen dar. Und hier muss man realistisch sein: Eine Batterie ist kein Tank – sie verliert mit zunehmender Lebensdauer und Beanspruchung an Leistung. Grundsätzlich muss man schon bei neuen Fahrzeugen die vom Hersteller angegebenen Kilometerleistungen hinterfragen. Es hängt immer vom Fahrstil, dem Wetter und den anderen Stromverbrauchern – wie Klimaanlage oder Heizung – ab, wie weit man tatsächlich kommt. Je älter die Batterie ist, umso geringer ihre Leistung. Bei Batterien der neuesten Generation kann man davon ausgehen, dass sie sich ganz gut halten und die Hersteller 160.000 Kilometer oder acht Jahre Garantie auf sie geben. Früher waren maximal 100.000 Kilometer und fünf Jahre üblich – und das ist doch ein bisschen wenig.
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Beim Kauf eines gebrauchten E-Autos sollte man darauf achten, dass das Fahrzeug alle Wartungen durchlaufen hat. Wenn der Verkäufer nachweisen kann, wie viele Ladezyklen die Batterie hinter sich hat, kann man auch gut auf deren Zustand schließen. Anderenfalls sollte man vorsichtig sein. Ein Serviceheft muss vorhanden und eventuelle frühere Reparaturen bzw. Beschädigungen der Batterie müssen vermerkt sein. Der ÖAMTC beispielsweise bietet neben den normalen Ankauftests auch einen unabhängigen Batteriecheck an. Dieser kostet allerdings knapp 100 Euro. Dafür weiß man dann aber über den Zustand der Batterie genau Bescheid und kann sich ausrechnen, wie lange man die Batterie noch verwenden wird können, bevor sie getauscht werden muss – was derzeit sehr teuer ist.

Es gibt übrigens auch Modelle mit Mietbatterie. Wenn man den Vertrag dazu übernehmen kann, spart man sich den eventuell notwendigen, teuren Tausch.
Vorteilhaft beim E-Auto ist, dass es aus wesentlich weniger Teilen besteht als herkömmliche Wagen. Das bedeutet natürlich weniger Verschleiß und damit weniger Reparaturen. Einen Schaden am Getriebe – der beim Verbrenner schnell mal teuer werden kann – gibt es nicht beim E-Auto.
Wie ist der Gebrauchtwagenmarkt beschaffen?
Der Markt ist derzeit nur schwer zu bewerten. Die allgemeine Krise mit unglaublichen Energiepreisen und Dauerschwierigkeiten in den Lieferketten sorgen dafür, dass ein Auto derzeit ein rares und teures Gut ist. Auf dem Neuwagenmarkt kommt es zu Lieferzeiten, die vor ein paar Jahren noch vollkommen undenkbar waren. Heute muss man beinahe nehmen, was da ist, oder eben lange warten. Leider gilt das mittlerweile auch für den Gebrauchtwagenmarkt. So wenige Gebrauchtwagen wie derzeit gab es schon lange nicht mehr. Und was für Verbrenner gilt, gilt leider auch für Elektroautos, die tendenziell noch mehr Elektronik enthalten. Bei E-Autos kommt noch – wie eingangs erwähnt – die Tatsache hinzu, dass man im Moment die Wahl hat: ältere Modelle, die technisch doch oft schon "out of date" sind, oder ganz neue zu oft horrenden Preisen.
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Kaum ein Experte wagt im Moment eine Prognose darüber abzugeben, wie sich die Wiederverkaufswerte von E-Autos entwickeln werden. Das derzeit schwierige Marktumfeld sorgt für sehr hohe Preise auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Ob das allerdings auch so bleibt, kann niemand seriös beantworten. Die Entwicklung hängt massiv davon ab, wie viele Fahrzeuge zur Verfügung stehen werden bzw. wie rasant und in welche Richtung sich die Technik entwickelt.