Die bunte Häuserfront am Inn im Innsbrucker Stadtteil Mariahilf
©Unsplash / Wolfgang WeiserInnsbruck verzeichnet eine Verdoppelung der Immobilienpreise innerhalb einer Dekade. Laut Engel & Völkers bleibt die Nachfrage trotz höherer Zinsen stabil – getragen von Knappheit, Lebensqualität und energieeffizienten Objekten.
Die Immobilienpreise in Innsbruck haben sich innerhalb der vergangenen zehn Jahre nahezu verdoppelt. Eigentumswohnungen kosten aktuell durchschnittlich rund 7.900 Euro pro Quadratmeter, im Umland zwischen 4.700 und 5.000 Euro.
Das geht aus einer Analyse von Engel & Völkers Innsbruck hervor, die im Rahmen des zehnten Standortjubiläums präsentiert wurde. Trotz gestiegener Zinsen bleibt die Nachfrage stabil – getragen von begrenztem Angebot, hoher Lebensqualität und wachsendem Interesse an energieeffizienten Objekten.
Preissteigerung und Marktstruktur
2015 lagen die Preise für Eigentumswohnungen in Innsbruck noch bei rund 3.500 Euro pro Quadratmeter. Heute zahlen Käufer:innen im Durchschnitt mehr als doppelt so viel. Tirolweit beträgt der aktuelle Durchschnittspreis 4.700 Euro, wobei die Landeshauptstadt die Spitze bildet.
Besonders gefragt sind Wohnungen zwischen 60 und 100 Quadratmetern, die derzeit zwischen 7.100 und 7.900 Euro pro Quadratmeter gehandelt werden. Auch im Umland, am Achensee und im Zillertal, sind die Preise um bis zu 80 Prozent gestiegen.
Unterschiedliche Käufergruppen
Seit der Eröffnung im Jahr 2015 hat Engel & Völkers Innsbruck ein Marktvolumen von knapp 100 Millionen Euro umgesetzt. Das Käufer:innenprofil hat sich in dieser Zeit stark diversifiziert. Familien orientieren sich zunehmend ins Umland, wo mehr Wohnfläche und ein familienfreundliches Umfeld geboten werden.
Anleger:innen bevorzugen kleinere Wohnungen in zentraler Lage, während Zweitwohnsitzkäufer:innen und Freizeitsuchende vor allem Regionen wie den Achensee oder das Zillertal ansteuern.
Zinsen, Baukosten und Nachhaltigkeit als Schlüsselfaktoren
Die Zinsentwicklung hat den Markt spürbar beeinflusst. „Wir sehen derzeit sehr günstige Finanzierungsmöglichkeiten am Markt. Nach acht EZB-Zinssenkungen seit 2024 scheint die Talsohle erreicht“, erklärt Bernd Ebner, Geschäftsführer von realfinanz Immobilienfinanzierung.
Parallel dazu betont Florian Höll, Büroleiter von Engel & Völkers Innsbruck, dass steigende Baukosten und das gestiegene Bewusstsein für Energieeffizienz den Fokus vieler Käufer:innen verändert hätten: „Käufer:innen kalkulieren genauer und achten stärker auf langfristige Werthaltigkeit.“
Regionale Unterschiede und Ausblick
Während Innsbruck Stadt weiterhin eine konstant hohe Nachfrage verzeichnet, holen Gemeinden im Umland zunehmend auf. Der Mix aus Naturnähe und guter Infrastruktur mache die Regionen rund um Innsbruck, den Achensee und das Zillertal attraktiv. Trotz veränderter Rahmenbedingungen rechnen die Expert:innen mit einem stabilen Markt auf hohem Preisniveau.
„Innsbruck und seine Umlandregionen gehören zu den dynamischsten Immobilienmärkten im Alpenraum. In den letzten zehn Jahren haben wir nicht nur enorme Preissteigerungen, sondern auch eine klare Veränderung der Käuferprofile erlebt“, so Höll abschließend.







