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René Benko: Ex-Berater fordert 115 Millionen Euro und erhebt Bespitzelungsvorwürfe

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René Benko und Dieter Berninghaus

©Bild: IMAGO/Future Image

Der ehemalige Signa-Investor Dieter Berninghaus verlangt 115 Mio. Euro von René Benko und seiner Privatstiftung. Zudem wirft er dem inhaftierten Unternehmer vor, seine Familie mit Privatermittlern und Überwachungssoftware bespitzelt zu haben.

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Der ehemalige Berater und Investor des pleitegegangenen Signa-Konzerns, Dieter Berninghaus, fordert 115 Mio. Euro von René Benko. Die Forderung sei gegen die Familie Benko Privatstiftung eingereicht worden, sagte Berninghaus dem Schweizer Wirtschaftsmagazin Bilanz (Freitagausgabe). Der Insolvenzverwalter „hat bei allen Gläubigern 98 Prozent der Ansprüche nicht anerkannt. Auch bei mir“. Zudem wirft Berninghaus dem inhaftierten Tiroler Bespitzelung seiner Familie vor.

Benko hinter Gittern

Der 48-jährige Benko befindet sich seit dem 24. Jänner in Wien in Untersuchungshaft. Seine Signa Holding hatte Ende 2023 Insolvenz angemeldet. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) ermittelt wegen schweren Betrugs, betrügerischem Bankrott, Untreue, Förderungsmissbrauchs und Gläubigerbegünstigung gegen mehr als ein Dutzend Beschuldigte und zwei Verbände.

Der erste Strafprozess gegen Benko wird am 14. und 15. Oktober am Landesgericht Innsbruck stattfinden. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Bespitzelung mit Überwachungssoftware

Berninghaus, der im Mai 2023 wegen einer Krebserkrankung bei Signa ausgeschieden war, erhob im Interview mit der Bilanz happige Vorwürfe gegen Signa-Gründer Benko: „Benko (hat) meine Familie und mich offensichtlich über Monate durch einen ausländischen Privatermittler überwachen und bespitzeln lassen. Davon habe ich nichts gemerkt.“

Die Bespitzelung habe spätestens im Februar 2023 begonnen und sei auch während seiner Erkrankung weitergelaufen, sagte Berninghaus: „Offensichtlich wurden meine Familie und ich dabei nicht nur in unserem Zuhause am Zürichsee bespitzelt, sondern auch in unserem Familiendomizil in Frankreich, zudem in Florida, wo ich einen Teil meiner Rekonvaleszenz verbracht habe.“

„Es gibt einfach keinen auch nur ansatzweise nachvollziehbaren Grund, einen langjährigen Partner, Vertrauten, Co-Investor, Mitstreiter persönlich und in seinem familiären Umfeld bespitzeln, ausspionieren, beschatten zu lassen“, sagte Berninghaus, der vor seinem Einstieg bei Signa im Jahr 2016 für die Migros gearbeitet hatte.

Drohpostkarte im Briefkasten

„Uns wurden persönlichste Dokumente entwendet: Depotauszüge, Rechnungen, Kommunikation mit externen Dienstleistern etc. Sie sind offenbar in dem Dossier des ausländischen Privatermittlers bei Benko gefunden worden, unfassbar …“, sagte Berninghaus. Zudem sei auch geheime Überwachungssoftware auf iPads der Familie installiert worden.

Berninghaus sagte, dass er noch keine Strafanzeige eingereicht habe. Ob er das noch tue, dazu wollte er sich nicht äußern. „Die Priorität liegt nach dieser schlimmen Erfahrung darauf, die Familie weiter zu schützen, meine Frau wurde eh schon bedroht“, sagte er weiter. Eines Tages habe eine Drohpostkarte im Briefkasten gelegen.

Causa René Benko

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