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Klemens Hallmann ist insolvent

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Klemens Hallmann bei der ROMY Gala 2023 in der Wiener Hofburg. Österreichischer Schauspiel- und TV-Preis.

Klemens Hallmann

©picturedesk.com, Andreas Tischler

Der Immobilienunternehmer und Investor Klemens Hallmann hat beim Handelsgericht Wien ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung beantragt. Die Hallmann Holding soll von der Pleite unberührt bleiben.

Der Wiener Unternehmer und Investor Klemens Hallmann ist insolvent. Entgegen anderslautender Meldungen handle es sich jedoch um Privatinsolvenz, präzisierte der Kreditschutzverband (KSV). Aufgrund der unternehmerischen Tätigkeit des Schuldners sei ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung am Handelsgericht Wien beantragt worden und es handle sich daher nicht um ein von Hallmann angestrebtes Schuldenregulierungsverfahren (Privatinsolvenz). Den Gläubigerinnen und Gläubigern wird dabei eine Quote von 30 Prozent angeboten.

Nach Angaben Hallmanns ist die Hallmann Holding, die kürzlich die Mehrheit am insolventen Bauträger Süba verkauft hat, von dem Verfahren nicht betroffen. Das nun beantragte Schuldenregulierungsverfahren betrifft ausschließlich den Unternehmer persönlich.

Forderungen von 95 Millionen Euro

Wie der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) mitteilt, seien gemäß den vorliegenden Unterlagen derzeit 102 Gläubiger mit Gesamtforderungen von rund 95 Millionen Euro von diesem Insolvenzverfahren betroffen. Davon belaufen sich rund 75 Millionen Euro auf Eventualverbindlichkeiten (Bürgschaften). „Die aktuellen Vermögensverhältnisse müssen im Zuge des Verfahrens erst durch den zu bestellenden Insolvenzverwalter überprüft werden“, so der AKV weiter. „Laut eigenen Angaben bewertet der Antragsteller seine Aktiva mit rund 5,865 Mio. Euro. Zu den Aktiva des Antragstellers zählen unter anderem mehrere Liegenschaften, sowie Anteile an verbundenen Unternehmen.“

Als Grund für den Schritt nennt Hallmann in einer Pressemitteilung ein „außergewöhnlich herausforderndes und toxisches Marktumfeld“. Der AKV teilt darüber hinaus mit, dass der Unternehmer die Ursachen der Zahlungsunfähigkeit auf „die allgemeine angespannte Situation am Immobilienmarkt, sowie die Tatsache, dass mit einem wichtigen Gläubiger keine Einigung erzielt werden konnte“ zurückführt.

Im Rahmen des Verfahrens sei geplant, bestehende Vermögenswerte geordnet zu veräußern, um die angebotene Sanierungsquote zu bedienen. Laut Aussendung habe sich Hallmann bewusst für diesen Schritt entschieden, um „in einem transparenten und geregelten Verfahren eine nachhaltige Lösung“ zu erreichen. Vorrangiges Ziel sei es, die Interessen der Gläubiger bestmöglich zu wahren.

Bereits im Sommer hatten die Gläubigerinnen und Gläubiger der Süba AG einen Sanierungsplan angenommen.

News hatte bereits im Frühjahr, im Zuge der Insolvenz des Projektentwicklers Süba AG, eines zentralen Elements von Klemens Hallmanns Immobilienaktivitäten, über die finanziell angespannte Situation in Hallmanns Imperium berichtet. Die News-Recherchen hatten gezeigt, dass Hallmann offenbar versucht hatte, werthaltige Immobilien abzustoßen.

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