News Logo
ABO

WWF launcht interaktive Plattform: So wandern Wale durch unsere Meere

Subressort
Aktualisiert
Lesezeit
3 min

©Shutterstock

Digitale Karte zeigt globale Walrouten - Schiffsverkehr, Lärm und Verschmutzung stören die “marinen Superhighways” der Wale zunehmend.

Wanderrouten von Walen: WWF stellt neue digitale Plattform vor

Rechtzeitig zur UN-Ozeankonferenz in Nizza stellt der WWF eine neue digitale Plattform vor, die erstmals die weltweiten Wanderrouten von Walen interaktiv und wissenschaftlich fundiert sichtbar macht. Die Karte basiert auf jahrzehntelanger Satellitenverfolgung und den Daten von über 50 internationalen Forschungseinrichtungen. Ziel ist es, gefährdete "Blaue Korridore" – also marine Wanderrouten – besser zu schützen.

“Die sogenannten ‘Blauen Korridore’ sind lebenswichtig für die Wale und für das marine Ökosystem. Wir müssen diese Superhighways dringend besser schützen”, sagt Simone Niedermüller, Meeresexpertin beim WWF Österreich.

Kollisionen mit Schiffen, Lärmbelastung, Geisternetze und industrielle Fischerei gefährden zunehmend das Leben der Ozeanriesen. Die neuen Erkenntnisse sollen Politik, Forschung und Öffentlichkeit helfen, gezielte Schutzmaßnahmen zu entwickeln.

Blurred image background
 © naturepl.com Tony Wu WWF

Zugwege und ökologische Bedeutung

Die Plattform dokumentiert nicht nur die Zugwege der Wale, sondern auch deren ökologische Bedeutung: Ihre Migration sorgt für die Durchmischung der Meere und verteilt lebenswichtige Nährstoffe. Neben Walen sind auch Delfine, Meeresschildkröten und Haie auf intakte Wanderkorridore angewiesen. Der WWF fordert daher verbindliche Regeln für den Schiffsverkehr – etwa eine saisonale Anpassung der Routen entlang der Migrationszeiten.

Ein weiteres zentrales Anliegen: der Ausbau von Meeresschutzgebieten. Laut globalem Biodiversitätsziel sollen bis 2030 mindestens 30 Prozent der Weltmeere unter Schutz stehen. Die neuen Daten liefern dafür wichtige Argumente – insbesondere bei der Ausweisung von Futter- und Fortpflanzungsgebieten.

Wanderrouten der Wale

Auf der Konferenz in Nizza wird der WWF neben den „Blauen Korridoren“ auch auf andere dringende Themen aufmerksam machen: den Schutz von Korallenriffen, Seegraswiesen und der noch wenig erforschten Tiefsee. Letztere ist durch den geplanten Abbau von Rohstoffen besonders gefährdet. Simone Niedermüller wird als Teil des WWF-Mittelmeerprogramms vor Ort die Forderungen vertreten – mit einem klaren Appell an die Staatengemeinschaft, beim Meeresschutz Kurs auf Nachhaltigkeit zu setzen.

https://bluecorridors.org/

Über die Autoren

Logo
Monatsabo ab 20,63€
Ähnliche Artikel
2048ALMAITVEUNZZNSWI314112341311241241412414124141241TIER