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Auto-Wette in Wien: Zwei Drittel der Teilnehmer wollen dauerhaft auf eigenes Auto verzichten

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Nina Abrahamczik, Alexandra Reinagl, Silvia Nossek und die Teilnehmer:innen Teresa, Henrik und Fred

©Simon Wöhrer / Wiener Linien

Drei Monate lang testeten 46 Wiener:innen ein Leben ohne eigenes Auto. Das Ergebnis: Zwei Drittel wollen ihr Fahrzeug auch künftig nicht mehr nutzen. Besonders profitiert haben Öffis und Carsharing.

Drei Monate lang haben 46 Personen aus 37 Haushalten in Wien ihr eigenes Auto in der Garage gelassen und stattdessen auf alternative Mobilitätsangebote gesetzt. Nun liegen die Ergebnisse der von den Wiener Linien und dem Bezirk Währing initiierten „Auto-Wette“ vor: Zwei Drittel der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sehen nach dem Test keinen Bedarf mehr für ein eigenes Fahrzeug.

Die Testphase lief von Mai bis Juli 2025. Die ausgewählten Haushalte erhielten ein monatliches Mobilitätsbudget von bis zu 500 Euro, das für unterschiedliche Angebote eingesetzt werden konnte – vom öffentlichen Verkehr über Carsharing bis hin zu Taxis oder Leihfahrrädern. Insgesamt hatten sich rund 3.000 Haushalte für die Teilnahme beworben, 46 Testpersonen traten schließlich an. Zwei beendeten die Wette vorzeitig aus persönlichen Gründen.

Verwendung des Mobilitätsbudgets

Im Schnitt gaben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer 340 Euro pro Monat für Mobilität aus. 44 Prozent des Budgets entfielen auf die Öffis, 23 Prozent auf Carsharing und 17 Prozent auf Taxi- oder Ridehailing-Angebote. Der Rest wurde für verschiedene andere Mobilitätslösungen aufgewendet.

Ein Viertel der Testpersonen hat das eigene Auto bereits verkauft, 23 Prozent sind noch unentschlossen, nur 9 Prozent wollen weiterhin am PKW festhalten.

Reaktionen der Initiatoren

Wiener-Linien-Geschäftsführerin Alexandra Reinagl betonte, dass das Projekt gezeigt habe, wie Mobilität in Wien auch ohne eigenes Auto funktioniere: „Jede einzelne Fahrt, die nicht mit dem eigenen Auto gemacht wird, ist für uns ein Gewinn und ein Beitrag zum Klimaschutz.“

Auch Silvia Nossek, Bezirksvorsteherin in Währing, zieht eine positive Bilanz: „Die Auto-Wette bestätigt, dass es in der Regel kein eigenes Auto braucht, da wir in der Stadt wirklich viele gute Alternativen dazu haben.“

Unterstützung erhält das Projekt auch vom Wiener Klimateam. Nina Abrahamczik, Vorsitzende des Gemeinderatsausschusses für Klima, Umwelt, Demokratie und Personal, sieht darin ein gelungenes Beispiel für Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung.

Wissenschaftliche Begleitung

Die Universität für Bodenkultur (Boku) Wien begleitet die Auto-Wette wissenschaftlich. Die Forschenden analysieren sowohl Tracking-Daten als auch qualitative Interviews mit den Testpersonen. Der Endbericht soll Ende des Jahres vorliegen.

Ausblick und Beteiligung

Die Initiatoren hoffen nun, dass die Erfahrungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer Vorbildwirkung haben. Bis 31. August 2025 können alle Wienerinnen und Wiener ihre eigenen Erfahrungen unter dem Hashtag #autowette auf Social Media teilen. Als Anreiz wird ein Faltrad verlost.

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