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Wie das Immunsystem einen harmlosen Pilz in Schach hält

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Bei Schwerkranken kann der Pilz gefährliche Infektionen verursachen
©Gindl, APA, BARBARA GINDL
Der Hefepilz "Candida albicans" lebt meist harmlos auf den Schleimhäuten des Menschen, kann aber unter bestimmten Bedingungen schwere Infektionen verursachen. Unter anderem durch den Entzug von Zink kann diese potenziell gefährliche Verwandlung verhindert werden, wie eine Forschungsarbeit an der Universität Zürich aufzeigt.

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Die Mechanismen, die den Pilz auf der Schleimhaut unter Kontrolle halten und eine Infektion verhindern, würden weiterhin kaum verstanden, sagt Salomé Leibundgut-Landmann, Professorin für Immunologie, in einer Mitteilung der Universität Zürich vom Montag. Ihr Forschungsteam habe aber nun zwei wichtige Entdeckungen dazu gemacht.

Die Arbeiten liefern neue Einblicke in das Zusammenspiel zwischen Mensch und Pilz - und zeigen, wie wichtig ein funktionierendes Immunsystem für diese fragile Balance ist. Die Forschung zeige auf, wie das Gleichgewicht durch ein Zusammenspiel zwischen dem Hefepilz und den Schleimhäuten einerseits sowie dem Immunsystem andererseits aufrechterhalten werde, heißt es in der Mitteilung.

In harmloser Form produziere der Pilz sehr geringe Mengen eines Gifts, mit dem er sich in der Schleimhaut festsetze, ohne sie zu schädigen. Werde jedoch zu viel davon freigesetzt, erkenne das Immunsystem die Gefahr und reagiere mit einer Entzündung.

Eine zentrale Rolle spielt dabei der Immunstoff Interleukin-17. Er sorge dafür, dass sich der Pilz nicht zu stark vermehrt und nicht in eine aggressive Form übergeht, heißt es von der Universität weiter. Gleichzeitig entziehe dieser Abwehrmechanismus dem Pilz Zink - ein Stoff, den er für schädliches Wachstum benötigt.

Falle dieser Schutz durch Zink weg, etwa bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem, könne der Pilz in den Blutkreislauf eindringen und lebensbedrohliche Infektionen verursachen. Solche Fälle treten vor allem bei schwerkranken Patientinnen und Patienten auf Intensivstationen auf. Diese Erkenntnisse seien wichtig insbesondere angesichts der zunehmenden Verwendung von Immuntherapien, die den Weg von Interleukin-17 blockieren, schreibt die Universität weiter.

SALZBURG - ÖSTERREICH: FOTO: APA/APA/Gindl/BARBARA GINDL

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