Bei Seepferdchen steuern einer Studie zufolge männliche Sexualhormone die Entwicklung der Embryos - ohne weibliche Hormone. Wie die Universität Konstanz am Dienstag mitteilte, verläuft die männliche Schwangerschaft bei Seepferdchen damit völlig anders als bei Säugetieren, bei denen weibliche Hormone entscheidend sind. Die männlichen Sexualhormone, sogenannte Androgene, verdicken demnach die Hautschicht im Bauchbereich des Seepferdchens und fördern die Bildung von Blutgefäßen.
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So entstehe in der Bruttasche des Männchens eine Struktur, die der Plazenta weiblicher Säugetiere ähnelt. Dabei stoßen die Männchen den Embryo nicht als Fremdkörper ab, obwohl ihnen ein für die Toleranz gegenüber Embryos wichtiges Gen fehlt. Die Forscher vermuten, dass die männlichen Sexualhormone zu dieser "einzigartigen Immuntoleranz" beitragen. Die Studienergebnisse des deutsch-chinesischen Forschungsteams wurden in der Zeitschrift "Nature Ecology & Evolution" veröffentlicht.
++ HANDOUT ++ Ein Seepferdchen im Mittelmeer bei Malta. Seepferdchen gehören in einer Bilanz des WWF zu den Verlierern im Artenschutz 2017.






