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Innsbrucker Archäologen legten Gebäude aus der Eisenzeit frei

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Freilegung des eisenzeitlichen Gebäudes Haus I
Archäologen der Uni Innsbruck haben bei fortgesetzten Grabungen bei einer alten Räter-Siedlung in Birgitz (Bezirk Innsbruck-Land) ein rund 2.000 bis maximal 2.300 Jahre altes Gebäude aus der Eisenzeit freigelegt. Das Gebäude, das abgebrannt sein dürfte, erlaubt auch neue Rückschlusse auf die Siedlungsstruktur. "Es handelt sich nicht, wie angenommen, um ein großes, lang gezogenes Gebäude, sondern um mehrere kleinere Häuser", sagte Ausgrabungsleiter Florian Müller zur APA.

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Letzteres sei das Überraschende, betonte der Wissenschafter. Bereits 1938 seien dort bei der "Hohen Birga" - ein kleiner, bewaldeter Hügel nördlich von Birgitz - auf der Kuppel des Hügels Teile des Gebäudes freigelegt worden, erklärte Müller. Aufgrund der vermuteten Größe von 23 Metern Länge und acht Metern Breite sowie seiner Lage bezeichnete man dieses damals als "Haus des Häuptlings". Weitere Grabungen wurden schließlich durch den Zweiten Weltkrieg verhindert.

Vor einigen Jahren habe man die Grabungen wieder aufgenommen, so Müller. Gestoßen haben man sich bei den aktuellen Grabungen am Ostteil des Hauses auch an der "Größe und am eigenartigen Grundriss des Hauses", führte der Archäologe aus. "Ursprünglich dachte man einfach, dass es sich um ein Haus mit vielen Räumen handelt."

Die nunmehrigen Ausgrabungen und die damit verbundenen Erkenntnisse wiesen aber darauf hin, dass sich gewissermaßen um "eine Art Reihenhaussiedlung" handle. Damit wisse man nun, dass bei der oberen Terrasse der "Hohen Birga" eine sehr dichte Bebauung von Ost nach West vorgeherrscht haben müsse.

Neue Erkenntnisse geben die Freilegung des Gebäudes auch in Hinblick auf den Einfluss der Römer auf die Räter und deren Siedlung auf Birgitzer Gemeindegebiet. "Alles spricht daher dafür, dass das Gebäude im Zuge eines Brandes, möglicherweise im Zuge der römischen Eroberung des Alpenraumes zerstört worden war", sagte Müller. Dass das Gebäude abgebrannt sein dürfte, ergebe sich dabei aus den Brandspuren aus den gefundenen, verkohlten Holzresten.

BIRGITZ - ÖSTERREICH: FOTO: APA/APA/F.M. Müller, Innsbruck

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