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Ex-Rektorenchef und langjähriger TU-Rektor Peter Skalicky gestorben

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Peter Skalicky 1941-2025 (Archivbild)
©ARCHIVBILD, APA, GEORG HOCHMUTH, HOCHMUTH
Der ehemalige Vorsitzende der Rektorenkonferenz (heute: Universitätenkonferenz) und langjährige Rektor der Technischen Universität (TU) Wien, Peter Skalicky, ist Anfang der Woche im Alter von 84 Jahren gestorben. Das gab die TU am Donnerstag bekannt. Skalicky stand zwei Jahrzehnte an der TU-Spitze und prägte auch später die österreichische Hochschul- und Forschungspolitik in seiner Funktion als stellvertretender Vorsitzender des Forschungsrats mit.

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Ein Blatt vor den Mund genommen hat sich Skalicky in seinen Funktionen nie - weder als TU-Rektor in der Zeit von 1991 bis 2011 noch in seinen beiden Amtsperioden als Rektoren-Chef von 1995 bis 1999. Diplomatie zählte dabei nicht zu seinen herausragenden Eigenschaften, was ihn eventuell einen Top-Job gekostet haben könnte. 1994 soll der damalige Wissenschaftsminister Erhard Busek (ÖVP) ihn für den Posten als EU-Forschungskommissar favorisiert haben - im Endeffekt bekam Österreich dann allerdings das Landwirtschaftsressort, das mit Franz Fischler (ÖVP) besetzt wurde.

"Peter Skalicky prägte die TU Wien wie kaum jemand vor oder nach ihm", würdigten ihn der amtierende TU-Rektor Jens Schneider und Altrektorin Sabine Seidler in einer Aussendung. Skalicky habe "mit Weitblick, Beharrlichkeit und tiefem Verständnis für Wissenschaft und Organisation" den Wandel der Hochschule von einer nachgeordneten Dienststelle des Wissenschaftsministeriums zur autonomen Universität begleitet. Darüber hinaus habe er auch mehrere Universitätsgesetze mitgestaltet und die Interessen der Unis unermüdlich auf nationaler wie internationaler Ebene vertreten. Für Generationen von Studierenden, Forschenden und Mitarbeitenden der TU Wien sei er ein verlässlicher, zugewandter und humorvoller Rektor gewesen.

Skalicky wurde am 25. April 1941 in Berlin als Kind österreichischer Eltern geboren. Nach der Matura in Wien studierte er an der damaligen Technischen Hochschule in Wien Technische Physik - nicht zuletzt auf Empfehlung seines Vaters: Ursprünglich wollte Skalicky Chirurg werden. Er spezialisierte sich neben der Elektronenmikroskopie, die er weniger als Wissenschaft und mehr als Kunst betrachtet, vor allem auf die Röntgen- und Elektronenbeugung in der Festkörperphysik.

1973 habilitierte sich Skalicky, 1979 wurde er zum Ordentlichen Professor für Angewandte Physik an der TU Wien berufen. 1991 erfolgte seine Wahl zum Rektor, eine Funktion, die er bis 2011 innehatte. 1995 übernahm er auch den Vorsitz in der Rektorenkonferenz für zwei Amtsperioden, ehe er 1999 aufgrund von Meinungsverschiedenheiten diese Funktion frühzeitig zurücklegte. 2004 wurde er zum Officier de l'Ordre National du Mérite ernannt.

2010 wurde Skalicky in den Rat für Forschung und Technologieentwicklung (RFT) entsandt und zu dessen stellvertretendem Vorsitzenden gewählt. 2015 schied er aus dem Gremium aus.

Der Rektor der TU Wien, Peter Skalicky, am Dienstag, 19. Oktober 2010, während seiner Rede im Rahmen einer Universitätsvollversammlung der TU Wien. APA-FOTO: GEORG HOCHMUTH

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