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Archäologische Funde des Koralmbahnbaus werden gezeigt

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++ HANDOUT ++ Das frühmittelalterliche Grab in Srejach
©ADK, GEM, GMBH, APA
Kurz bevor die Koralmbahn am 12. Dezember ihre Eröffnung feiert, darf man sich mit der Archäologie des Großprojekts befassen: Im Kärntner Landesmuseum gibt es eine Sonderschau, im Verlag des Kärntner Geschichtsvereins ist ein Buch über die begleitenden Ausgrabungsarbeiten erschienen. Gefunden wurden auf der 130 Kilometer langen Strecke unter anderem Gräber und Grabbeigaben, Reste von Siedlungen, Straßen und einer römischen Villa.

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Allein in Kärnten wurden 1.300 Objekte sowie mehr als 7.000 Konvolute und Artefakte ausgegraben, teilte der Geschichtsverein am Donnerstag in einer Aussendung mit. "In Eis bei Ruden wurde ein Bronzehort aus 1.400 oder 1.300 vor Christus entdeckt. Unter einem Stein verborgen lagen bronzene Waffen, Werkzeuge, Schmuck und Kupferwerkstoff", erklärte Archäologin Renate Jernej, Vorstandsmitglied im Geschichtsverein für Kärnten. "Zu den besonderen Funden zählt auch ein keltisches Gräberfeld im Granitztal. 62 Gräber aus der Zeit von 250 bis 150 vor Christus wurden dort ergraben." Man fand Grabbeigaben wie Schwerter, Fibeln oder Schmuckreifen.

In St. Paul im Lavanttal, wo heute der Bahnhof liegt, siedelten bereits vor 4.500 Jahren Menschen. Keramikfragmente sowie spärliche Überreste von Häusern und Gräbern zeugen von einem Dorf an der Stelle. In Srejach nahe des Klopeiner Sees wurden Reste einer römischen Villa freigelegt, die um 300 nach Christus durch einen Brand vernichtet wurde, außerdem frühmittelalterliche Gräber. Die Männer, die dort bestattet worden waren, lebten um 700 nach Christus im damaligen slawischen Fürstentum Karantanien. Ihre Hüftknochen waren deformiert, weil sie wohl viel geritten waren. In Kühnsdorf wurden römische Gräber entlang einer römischen Straße gefunden, deren Straßenkörper aus Kies, Sand, Lehm und Steinen bis zu einem Meter stark war.

Viele der Funde wie Grabbeigaben und Bronzeobjekte werden in einer Sonderschau im kärnten.museum gezeigt, die am 4. Dezember eröffnet wird. Ausgestellt wird auch ein rekonstruierter Wagen, mit dem Transporte durchgeführt wurden, und eine Kupferaxt aus einer neolithischen Siedlung. Gleichzeitig mit der Eröffnung veranstaltet das Landesmuseum in Kooperation mit Bundesdenkmalamt und Universalmuseum Joanneum ein Symposium zum Thema.

Service: Sonderschau "Archäologie der Koralmbahn" im kärnten.museum, Eröffnung: 4. Dezember 2025, 18.00 Uhr; bis 5. April 2026. Buch "Archäologie der Koralmbahn", Verlag des Geschichtsvereins für Kärnten, 18 Euro

Das frühmittelalterliche Grab in Srejach

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