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Grabungsleiter Martin Auer berichtete am Donnerstag außerdem, dass sich "insgesamt 30 Archäologen und Studierende aus Österreich, den USA, Spanien und Polen" an den Grabungen im Zeitraum von 30. Juni bis 14. August beteiligt haben. Dabei seien die Arbeiten am Händlerforum, einem Gebäude, das während der ersten beiden Jahrhunderte offenbar "vorwiegend dem Handel mit Bergkristall" gedient habe, nach über 15 Jahren fertiggestellt worden. "Dieses insgesamt 3.000 Quadratmeter große Areal wird mit Abschluss der Ausgrabungs- und Konservierungsarbeiten im September 2025 in den Archäologiepark integriert", sagte Auer.
Darüber hinaus sei am Verwaltungsforum der Stadt ein etwa 300 Quadratmeter großer Raum untersucht worden. "Dieser über zwei, mit Marmorschwellen versehenen, Türen betretbare Raum war mit einem Hypokaustsystem ausgestattet", berichtete der Archäologe über ein konkretes Ergebnis. Die außerordentliche Größe des Raumes in Verbindung mit seiner Zuordnung zum Forum der Stadt lasse eine öffentliche Funktion als Versammlungsraum vermuten, meinte er. Sollte sich dies bewahrheiten, würde es sich laut dem Grabungsleiter um "einen der größten beheizten Versammlungsräume in den römischen Provinzen" handeln. Nach "derzeitigem Stand" sei das Gebäude indes im 1. Jahrhundert n. Chr. errichtet und bis in die Spätantike verwendet worden.
Seit Jahren führt der Verein "Curatorium pro Agunto", der hinter der "Römerstadt" steht, Gespräche mit dem Land Tirol über eine Eingliederung in die Landesmuseen. Vereinsobmann Leo Gomig, sprach gegenüber der APA von "guten Verhandlungen". Er hoffe, "dass diese bald erfolgreich abgeschlossen werden." Dabei werde nach wie vor eine Integration bis 2026 anvisiert, betonte Gomig. Die Grabungen durch das Institut für Archäologien der Uni Innsbruck würden kommendes Jahr jedenfalls weitergeführt werden, erklärte der Obmann weiters.