Bürgermeister Dr. Andreas Rabl im Interview über großangelegte Entsiegelungsprojekte, die Positionierung als Stadt zum Einkaufen und Ausgehen, aktuelle Projekte und zukünftige Pläne.
Dr. Rabl, Österreich als Veranstalter des ESC – wie schaut es mit der Bewerbung von Wels aus?
Dr. Andreas Rabl:
Das hängt vom ORF ab, der gerade einen Kriterienkatalog erstellt. Wir haben zusammen mit Linz eine Kommission gegründet, die Kapazitäten prüft und Daten sammelt. Grundsätzlich wären wir bereit und würden uns freuen – es muss ja nicht jedes Megaevent in Wien stattfinden.
Apropos Events: Wels hat sich ja sehr gemausert, was die Belebung der Innenstadt angeht. Wie ist das gelungen?
Wir haben seit sieben Jahren einen Ansiedelungsmanager, der direkt mit Vermietern und Mietern in Kontakt steht. Durch diesen ständigen Austausch gelingt es, Leerstände gering zu halten. Außerdem haben wir die städtische Umstellung von Handel auf Dienstleister rechtzeitig erkannt und reagiert.
Wels hat ein starkes Angebot – sichere Gastronomie – und positioniert sich mit Events als Stadt, in der etwas los ist. Diese Frequenzbringer beleben sich gegenseitig und bringen Menschen in die City – auch aus ganz Oberösterreich. Unsere Plätze sind freundlicher und einladender gestaltet worden, Beleuchtung und Dekorationen passen – ein gutes Gesamtpaket.
Bald wird es einen neuen Park geben, Entsiegelung im großen Stil. Was ist genau geplant?
Im Messegelände wird bis 2026 die neue Halle fertiggestellt, die alten Hallen werden abgerissen. Auf rund 50 Hektar entsteht zur Traun hin ein großer Park mit Freizeitgelände. Geplant sind neben Grünanlagen auch ein Märchenwald für Kinder, Chill-out-Zonen für Jugendliche, Gastronomiebetriebe am Fluss sowie ein Amphitheater für Veranstaltungen.
2027 findet in Wels die Landesgartenschau statt – da passt diese neue Anlage ja perfekt.
Genau. Im neuen Park wird der Eingangsbereich zur Schau sein. Traun und die Stadt Wels werden durch viele neue Hotspots noch näher zusammenrücken, und der Burggarten wird noch mehr zum Blumenparadies. Wir erwarten bis zu 300.000 Besucher – das ist eine enorme Aufwertung der Stadt als Tourismusziel. Zudem entlastet die Landesförderung für die Gartenschau das Welser Budget.
Ihre zweite Amtszeit – wie schauen Sie zurück auf die letzten vier Jahre?
Wir haben die Stadt finanziell saniert, die Verwaltung verbessert und die Innenstadt belebt. Der Kindergartenausbau ist vorangeschritten und das Sicherheitsgefühl der Bürger:innen wurde durch Maßnahmen wie Videoüberwachung und mehr Polizeipräsenz gestärkt. Durch ärztliche Versorgungszentren wird die gesundheitliche Situation der Bevölkerung verbessert, und unser Integrationskonzept mit Fordern und Fördern funktioniert immer besser.
Ihre Pläne für die verbleibenden zwei Jahre?
Zielstrebig weiterarbeiten und nicht lockerlassen. Wir möchten, dass Wels selbverständlich bleibt und seinen positiven Ruf als lebenswerte Stadt ausbaut. Kindergarten wird ausgebaut, die Sportanlagen saniert und Integrationskonzepte weitergeführt. Wir stehen bei den Statistiken in Österreich vorn – und genau so soll es auch bleiben!
Letzte Frage: 2027 sind Wahlen in Wels – werden Sie wieder antreten oder zieht es Sie in die Bundespolitik?
Ich kann garantieren, dass ich bis 2027 im Amt bleibe. Was danach geschieht, wird das Team der FPÖ Wels entscheiden. Wenn Sie mich aber nach der Bundespolitik fragen – mein Interesse daran ist sehr begrenzt.