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Tom Mayrhofer: Kunst kann das Leben verändern

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©Zoe Goldstein

Manchmal fällt es schwer, die Arbeit eines Künstlers einzuordnen, weil die Facetten seiner Tätigkeit derartig vielfältig sind. Tom Mayrhofer – kurz Tom May – ist einer von ihnen: Er gestaltet und malt, designt und entwirft komplette Lebensräume.

Er hat Architektur und Kunst in Wien und Linz studiert und ist durch seine Diplomarbeit über die Verbindung von Architektur, Bildhauerei und Malerei zu seinem eigenen Stil gekommen. „Ich bezeichne mich selbst als Transporteur von Ideen, wenn Menschen zu mir kommen, um ihre Träume verwirklichen zu lassen. Jemand hat eine Vorstellung, ein Konzept von Raum, Kunst oder einer Installation und meine Aufgabe ist es, einzigartige und individuelle Designs zu kreieren.“ So entstehen im Austausch mit Auftraggebern Environments, die den Charakter der Besitzer widerspiegeln, Emotionen wecken und wahrlich einzigartig sind. Kein Werk gleicht dem anderen; es handelt sich um gestalterische Unikate, die weg vom schlichten baulichen oder gestalterischen Tun hin zur künstlerischen Einzigartigkeit führen. „Viele Auftraggeber haben eine wolkige Vision von Umgebung und Lebensraum und meine Aufgabe besteht darin, maßgeschneiderte Lösungen zu finden.“

Mayrhofer führt bei seinen Aufträgen lange Vorgespräche, erkundet den Ort, präsentiert Vorschläge und zeigt sie in seinem Atelier, das in seiner Eleganz und Architektur selbst ein Kunstwerk darstellt. Seine Projektdesigns verbinden Ästhetik und Funktion in enormer Vielfalt und reichen von Arbeiten im öffentlichen Raum über Lichtobjekte bis hin zur Innengestaltung mit Installationen, Fotokunstwerken und Gemälden. „Meine größte Freude besteht darin, wenn Menschen noch nach Jahren gerne in der von mir geschaffenen Welt leben, darin Empfindungen spüren und etwas Neues fühlen – ich glaube fest daran, dass Design und Kunst das Leben positiv verändern können“, skizziert der Künstler sein Credo.

Das zweite Ich ist Tom May als Maler, der seine Arbeiten als ständiges Experiment und Selbstreflexion versteht. Dynamik, Bewegung und Struktur erscheinen in schlichten Schwarz‑Weiß‑Kompositionen oder expressiven Farbschüttungen auf der Leinwand. Linien bilden das Gerüst, werden vervielfältigt, gedreht, verwinkelt; so erhalten die Bilder ihren besonderen Touch. Tiefe und Körperlichkeit bestimmen den Unterton – sie wirken wie ein Blick in die Seele. Der Künstler sucht die innere Energie, das Wesen des Menschen: „In jungen Jahren habe ich einige Schicksalsschläge erlebt, die mein Denken umgekrempelt haben. Emotionalität und Transzendenz sind in den Vordergrund gerückt. Durch das Malen von Körpern erreiche ich eine sinnliche und erotische Dimension, die über das reale Empfinden weit hinausgeht. Schon 1994, bei meiner ersten Ausstellung, lautete der Titel ‚Quo vadis, Mensch?‘ – und noch immer fesseln mich Gedanken über den spirituellen Hintergrund unserer Existenz. Genau das will ich darstellen, immer und immer wieder – hier gibt es weder Anfang noch Ende“, erklärt Tom May seine ewige Suche nach unserer Innenwelt.

Oberösterreich

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