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Der Emissionsrückgang sei zum Teil auf konjunkturelle Einflüsse, geopolitische Unsicherheiten und auf die mildere Witterung im Vorjahr zurückzuführen, so das Umweltbundesamt. Genauso wichtig seien dafür aber auch Klimaschutzmaßnahmen wie die CO2-Bepreisung oder der laufende Ausbau erneuerbarer Energie und Förderungen gewesen, was auch eine Analyse des Wegener Centers der Universität Graz zeige.
"Um diesen positiven Trend fortzusetzen und dem Ziel der Klimaneutralität näher zu kommen, ist es wichtig, die Maßnahmen aus dem Nationalen Klima- und Energieplan (NEKP) umzusetzen und auch den Abbau klimaschädlicher Subventionen rasch anzugehen", wurde Günther Lichtblau, Klimaexperte des Umweltbundesamts, zitiert. "Dies ist mit volkswirtschaftlichen und sozialen Vorteilen verbunden", ergänzte Karl Steininger, Leiter des Wegener Center für Klima und Globalen Wandel der Universität Graz.
"Klimaticket, Förderung für Heizkesseltausch, Öffi-Ausbau - unsere Maßnahmen haben gewirkt", hieß es in einer Reaktion der Grünen Klubobfrau Leonore Gewessler auf die aktuellen Zahlen. Die jetzige Regierung sei "auf dem Holzweg", wenn sie dort Förderungen kürze "und gleichzeitig Milliarden für klimaschädliche Subventionen ausgibt. Damit schadet sie den Menschen in unserem Land - jetzt und für die Zukunft."
Im Emissionshandelsbereich (EU-ETS) fand gegenüber 2023 ein Rückgang um 0,5 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent (minus 2,2 Prozent) statt. Die Rückgänge seien insbesondere in der Energieerzeugung sowie in Industriebranchen Papier, Chemie, Zement, Kalk und Stahl zu verzeichnen gewesen - in der Rohölverarbeitung kam es zu einem leichten Anstieg der Emissionen. Die THG-Emissionen aus den Sektoren des Klimaschutzgesetzes nahmen laut vorläufiger Daten um ca. 1,2 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent (minus 2,8 Prozent) ab - rund 0,5 Mio. Tonnen im Sektor Verkehr und 0,4 Mio. Tonnen im Sektor Gebäude.
Die laut vorläufiger Daten rund 43 Mio. erreichten Tonnen CO2-Äquivalent im Nicht-Emissionshandelsbereich (Effort-Sharing) im Jahr 2024 liegen laut den Angaben geringfügig (um 0,07 Mio. Tonnen) über dem national zulässigen Höchstwert für 2024. Detaillierte Daten zur Einhaltung werden mit der Österreichischen Luftschadstoff-Inventur im Jänner 2026 vorliegen.
Für die weitere Entwicklung der Treibhausgas-Emissionen mit Blick auf das österreichische 2030-Ziel aus der Effort Sharing-Verordnung von minus 48 Prozent THG hat das Umweltbundesamt zwei Szenarien berechnet. So ist im Szenario mit bestehenden Maßnahmen (WEM) bis 2030 nur mit einer Reduktion der Treibhausgas-Emissionen im Nicht-Emissionshandelsbereich von rund 33 Prozent zu rechnen.
Wenn jedoch die im Nationalen Energie- und Klimaplan (NEKP) festgelegten Maßnahmen umgesetzt würden, ist laut Berechnungen des Umweltbundesamts ein Rückgang der Emissionen um 41 Prozent bis 2030 im Vergleich zu 2005 möglich (WAM-Szenario). Für das eigentliche Ziel von minus 48 Prozent bis 2030 wäre jedoch auch der rasche Abbau klimaschädlicher Subventionen, die Implementierung von CCS (Carbon Capture and Storage) wie auch der Einsatz von Flexibilitäten im Emissionshandel entscheidend.
++ THEMENBILD ++ Illustration zum Thema Klima/Umwelt/Co2/Luftverschmutzung. Emissionen aus einem Schornstein im Gegenlicht der aufgehenden Sonne, aufgenommen am Mittwoch, 29. Jänner 2025 in Wien.