News Logo
ABO

Elf Hausmittel gegen Sonnenbrand im Test

Subressort
Aktualisiert
Lesezeit
3 min
Bei starker Sonneneinstrahlung sollte man auf guten UV-Schutz setzen
©APA, Christin Klose, dpa-tmn
Aloe vera, Topfen oder schwarzer Tee: Im Internet kursieren zahlreiche Tipps zur Behandlung von Sonnenbrand mit Hausmitteln. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat sie auf Wirksamkeit getestet. Nicht alle seien uneingeschränkt empfehlenswert. Von einer immer wieder online angepriesenen Paste aus Natron oder Backpulver sollte man überhaupt die Finger lassen, berichteten die Fachleute am Dienstag. Gurkenscheiben hingegen können durchaus helfen.

von

Die behauptete heilende Wirkung von Aloe vera zum Beispiel sei zwar "kaum belegt. Es gibt jedoch Hinweise auf feuchtigkeitsspendende und pflegende Eigenschaften", berichteten die Fachleute. Problematisch könne der hautreizende Inhaltsstoff Aloin sein, der bei unsachgemäßer Verarbeitung in das Gel gelangen kann. Deshalb sollte man lieber ein fertiges Produkt aus der Drogerie oder Apotheke verwenden. Wichtig sei, dass das Gel tatsächlich frische Aloe vera enthält.

Gurken bestehen zu über 90 Prozent aus Wasser und enthalten Vitamin C. Deshalb wird ihnen ein kühlender und entzündungshemmender Effekt zugeschrieben. "Und tatsächlich: Das enthaltene Vitamin C kann dabei helfen, geschädigte Zellen zu reparieren. Gegen die Anwendung bei Sonnenbrand spricht grundsätzlich nichts. Am besten eignen sich gekühlte Scheiben einer gut abgewaschenen Gurke aus Bio-Anbau - alternativ kann auch eine pürierte Gurke als Maske verwendet werden", so das Urteil der Testerinnen und Tester.

Auch Topfen soll entzündungshemmend und feuchtigkeitsspendend wirken, Milchsäurebakterien sollen die Haut beruhigen und die Heilung unterstützen, wird oft behauptet. Während die kühlende Wirkung als angenehm empfunden werden kann, fehlen für die übrigen behaupteten Effekte laut VKI allerdings wissenschaftliche Belege. So sei nicht untersucht, ob die keratolytische Wirkung der Milchsäure - dabei geht es um einen Peelingeffekt - den Heilungsprozess unterstützt oder womöglich sogar weiteren Schaden anrichtet.

Die in schwarzem oder grünem Tee enthaltenen Gerbstoffe wirken entzündungshemmend, Antioxidantien fördern die Zellregeneration. "Die diesen Inhaltsstoffen zugeschriebenen Wirkungen sind wissenschaftlich gut belegt - und können auch bei Sonnenbrand unterstützend wirken", so das Expertenurteil. Das gilt aber nur für Tee in Bio-Qualität ohne Geschmackszusätze. Für einen kühlenden Wickel starken Tee aufbrühen, abkühlen lassen, ein sauberes Tuch darin tränken und 15 bis 20 Minuten auf die betroffenen Stellen legen, wird empfohlen.

Natron hat eine leicht alkalische Wirkung, die Juckreiz lindern und die Haut beruhigen soll. "Im Internet finden sich immer wieder Empfehlungen, eine Paste aus Natron und Wasser auf die Haut aufzutragen. Davon ist jedoch dringend abzuraten", warnen die Fachleute: Natron ist basisch und stört bereits den leicht sauren pH-Wert gesunder Haut. Hautreizungen können die Folge sein. Natron habe daher ebenso wie Backpulver nichts auf sonnenverbrannter Haut zu suchen.

Grundsätzlich, halten die Konsumentenschützer fest, wäre es natürlich am besten, den Sonnenbrand erst gar nicht entstehen zu lassen. Für die kommenden Tage mit hohen Temperaturen und starker Sonneneinstrahlung sollte man lieber auf guten UV-Schutz setzen und zu viel Sonne meiden.

WIEN - ÖSTERREICH: FOTO: APA/APA/dpa-tmn/Christin Klose/Christin Klose

Über die Autoren

Logo
Monatsabo ab 20,63€
Ähnliche Artikel
2048ALMAITVEUNZZNSWI314112341311241241412414124141241TIER