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Trump hält sich derzeit in seiner luxuriösen Residenz Mar-a-Lago in Palm Beach im US-Staat Florida auf. In dem Privatklub hatte er in der Vergangenheit immer wieder hochrangige Politiker empfangen. Laut einem Bericht des öffentlich-rechtlichen ukrainischen Senders Suspilne traf Selenskyj am Samstagabend (Ortszeit) bereits in den USA ein.
Nach dem Treffen mit Präsident Trump will Selenskyj das Gespräch mit weiteren westlichen Verbündeten der Ukraine fortsetzen. "Wir brauchen sowohl an der Front als auch in der Diplomatie eine starke Position, damit (der russische Präsident Wladimir) Putin nicht manipulieren und ein echtes und gerechtes Ende des Krieges verhindern kann", schrieb der ukrainische Präsident auf Telegram. Elf Staats- und Regierungschefs aus Europa und Kanada sowie die Spitzen von EU und NATO hatten Selenskyj vor seinem Treffen mit Trump bei einer Videokonferenz den Rücken gestärkt.
Die Ukraine verteidigt sich mit westlicher Hilfe seit fast vier Jahren gegen den russischen Angriffskrieg. Selenskyj dürfte Trump in Palm Beach erneut klarmachen, dass für Kiew eine Kapitulation und ein Diktatfrieden mit Moskau nicht infrage kommen. Die USA sehen sich in dem Konflikt als Vermittler.
"Natürlich gibt es rote Linien für die Ukraine und das ukrainische Volk", sagte Selenskyj in einer Mitteilung in seinem Telegram-Kanal vor dem Treffen in Florida. Der Ukrainer hatte etwa die auch von Trump geforderten Abtretungen jener Teile im Gebiet Donezk, die Russland bisher nicht kontrolliert, stets kategorisch abgelehnt. Es gebe Kompromissvorschläge für die offenen Gebietsfragen, sagte Selenskyj. Der Punkt gehört zu den kritischsten überhaupt auf dem Weg zu einer Einigung.
Sprechen will der ukrainische Staatschef mit Trump über seine am Heiligen Abend präsentierten 20 Punkte für einen möglichen Friedensplan. Kernthema seien die Sicherheitsgarantien für die Ukraine für den Fall eines Waffenstillstands, um vor einem neuen russischen Angriff dauerhaft geschützt zu sein. Russland sieht den Großteil der Punkte Selenskyjs als Widerspruch zu seinen Positionen.
Selenskyj sagte, dass Russland mit seinen täglichen Luftangriffen zeige, dass es kein Interesse an einem Frieden habe. Deshalb will er sich bei Trump auch für mehr Flugabwehrsysteme einsetzen. Die ukrainische Luftverteidigung brauche mehr Raketen, sagte Selenskyj angesichts der täglichen russischen Angriffe mit Drohnen und Raketen.
Die Verbündeten der Ukraine stärkten Selenskyj vor seinem Treffen mit Trump bei einer Telefonschalte den Rücken. "Die elf Staats- und Regierungschefs aus Europa und Kanada sowie die Spitzen von NATO und der EU sicherten der Ukraine ihre volle Unterstützung zu und unterstrichen, in enger Koordination mit den USA für einen nachhaltigen und gerechten Frieden in der Ukraine einzutreten", teilte ein Sprecher der deutschen Regierung in Berlin mit. Ähnlich äußerte sich EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, die ebenfalls an dem Gespräch teilgenommen hatte.





