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Wie viel „Asyl" wirklich kostet

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Gerhard Karner

©IMAGO / SEPA.Media

Slogans wie „Stopp der Zuwanderung in unser Sozialsystem" sind irreführend: Geflüchtete zahlen zunehmend ein. Zumal noch viel mehr möglich wäre, könnte das auch als Chance begriffen werden.

Faktum der Woche

Mit Asylmigration sind Herausforderungen verbunden. Auch aus Sicht der Bevölkerung: 65 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher finden, dass das Zusammenleben mit Geflüchteten schlecht funktioniere. Das hat eine Umfrage ergeben, die der Österreichische Integrationsfonds vor dem Sommer durchführen ließ. Als größtes Problem werden fehlende Deutschkenntnisse bezeichnet.

Verhängnisvolle Kommunikation

Verhängnisvoll: Teile der Politik neigen dazu, ausschließlich Schwierigkeiten zu betonen und Vorbehalte zu befeuern. Von FPÖ und ÖVP stammt beispielsweise der Slogan „Stopp der Zuwanderung in unser Sozialsystem“. Im schwarz-rot-pinken Regierungsprogramm ist eine Absage an eine solche Zuwanderung enthalten. Sie ist gegen Geflüchtete gerichtet: Es wird der Eindruck erweckt, sie würden nur kommen, um „das System“ auszunutzen, ja, dass ohne sie das Budget saniert wäre.

In Wirklichkeit entfällt gut ein Prozent der Staatsausgaben auf Kosten, die mit Asylmigration einhergehen. Genauer: Laut einer Studie des Instituts „Eco Austria“ dürften für alle Geflüchteten, die 2015 bis 2022 nach Österreich gekommen sind, im vergangenen Jahr rund zweieinhalb Milliarden Euro aufgewendet worden sein. Und zwar für Bildung genauso wie für Familienförderungen und die Sozialhilfe. Allerdings: Berücksichtigt man Steuern und Beiträge*, die die Leute zunehmend leisten, gehen die Kosten unterm Strich mittlerweile gegen null.

Es ist nicht alles gut

Alles gut? Nein. 40 Prozent aller Sozialhilfebezieher sind Asyl- und Subsidiär Schutzberechtigte. Arbeitsmarktintegration läuft schleppend. IHS-Chef Holger Bonin empfiehlt, Geflüchtete mit hoher Bleibewahrscheinlichkeit nicht allein zu lassen, sondern von Anfang an aktiv zu fordern und zu fördern. Sprich: Gerade weil die meisten jung sind, könnten sie in ihrer Gesamtheit schneller zu größeren Nettozahlern und damit Stützen eines Staates gemacht werden, dem vor allem wachsende Pensions-, Gesundheits- und Pflegeausgaben zu schaffen machen.

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 © Waltl&Waltl

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Dieser Beitrag ist ursprünglich in der News-Printausgabe Nr. 39/2025 erschienen.

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