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Mittlerweile hat der Experte für Feelgood-Sounds, der irgendwo zwischen Pop, Folk und Country verwurzelt ist, mit "New Love" ein neues Album herausgebracht. Darauf gibt es auch einige etwas düsterere Songs zu hören. "Ich habe auch eine dunkle Seite", so Alberts. "Meine Intention ist es, Leiden zu Songs werden zu lassen. Wenn ich auf der Bühne stehe, möchte ich so viel Hoffnung bringen und Lösungen anbieten, wie möglich. Aber ja, ich habe meine großen Tiefs. Ich glaube, viele Menschen mögen meine Songs, weil sie eben nicht oberflächlich sind."
Auf alte Hits wird man beim Konzert nicht verzichten müssen, betont der Musiker. "Ich versuche, stets ein paar Songs von jedem Album auf die Setlist zu packen, auch wenn ich ein neues Album promote. Mit sieben Alben im Gepäck wird das schon ganz schön schwierig. Aber manche Leute sind vielleicht wegen des neuen Albums da, andere aber wegen älterer Sachen. Auf Tour findet man mich immer in einem Café sitzend und über die Setlist grübeln."
Nicht fehlen darf bei keiner Show "Runaway". Der Song schaffte es mittlerweile über die Marke von 100-Millionen-Streams. "Das ist unglaublich", scheint der Interpret den Erfolg selbst noch gar nicht so richtig fassen zu können. "Ich war 21, als der Song herauskam, und mit einem Wohnwagen in Europa unterwegs. Ich habe damals sehr kleine Auftritte absolviert - in Wohnungen, Cafés und Gemeindezentren. Ich bin nicht nur wegen der Millionen Streams gesegnet, sondern weil ich dadurch ein treues Publikum gefunden habe."
Mittlerweile bespielt der Singer-Songwriter große und altehrwürdige Venues wie die Royal Albert Hall. "Ich habe ein paar Tricks im Gepäck, die ich aber jetzt nicht verrate, um nahe am Publikum zu sein", schmunzelte er, auf seine kommende Show im nicht gerade kleinen Gasometer angesprochen. "Für mich ist der Zugang immer der gleiche. Bei Shows in intimeren Rahmen habe ich Gelegenheit, ein bisschen mehr zu reden. Wenn das Publikum größer ist, halte ich mich dagegen ein bisschen zurück, weil ich niemanden verlieren will."
Auf Wien freue er sich besonders, sagte Alberts. "Ich habe eine interessante Familiengeschichte im Zusammenhang mit Österreich. Das war das erste Land, in das meine Mutter und ihre Familie aus (dem damals kommunistischen, Anm.) Ungarn flüchten konnten. Von Wien sind sie dann weiter nach Australien. Für mich sind Reisen nach Österreich daher eine emotionale und sehr positive Angelegenheit. Ich bin Österreich für immer dankbar, denn ohne Österreich würde es mich nicht geben."
Ob man ihn bei einem nächsten Österreich-Termin vielleicht mit Band erleben könnte? "Eines Tages würde ich gerne mit einem Trio spielen", so Alberts. "Es ist schön, diese Option für die Zukunft zu haben. Aber im Moment überwiegt noch die Neugier zu sehen, wie viel man alleine tun kann. Das ist ein großer Druck, wenn alles nur von mir abhängt, aber vielleicht motiviert es andere Leute. Meine Botschaft lautet: Wenn ich allein auf die Bühne gehen und viele Leute erreichen kann, dann kann jemand anderer auch alleine etwas auf der Bühne des Lebens bewerkstelligen."
(Das Gespräch führte Wolfgang Hauptmann/APA)
(S E R V I C E - www.barracudamusic.at - https://ziggyalberts.com)
WIEN - ÖSTERREICH: FOTO: APA/APA/Janneke Storm/Barracuda//Janneke Storm