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Inspirationsquelle des Projekts war Donna Haraways "Tentacular Thinking", ein Denkmodell über das Hinwenden des Menschen zur Natur und dem Verständnis, dass alles verknüpft ist. Für die US-amerikanische Kulturtheoretikerin sei der Oktopus ein "Symbol für nicht-hierarchische Intelligenz" - und so wie der Achtfüßler mit seinen Tentakeln in viele Richtungen fühlen kann, so sei auch der Mensch mit seiner Umwelt verbunden.
Ganz im Sinne Haraways begreifen God's Entertainment "OCT.opus 25" als soziale und künstlerische Einladung: Gemeinsam mit dem Publikum will man hier neue "Tentakel ausbilden", "feine, wahrnehmende Fühler, mit denen wir unsere Mitwelt aufmerksam ertasten", so das 2006 gegründete Wiener Anarcho-Kollektiv. Beim Spiegelbrunnen im Resselpark sollen sich Musik, Performance, Installation und Wissenschaft vor einer animalischen Kulisse begegnen. Mit dabei sind am ersten Abend unter anderem Eva Reiter mit "Tanz der Sirenen", Matthias Kranebitter mit "Freut euch des Lebens", und Super Nase & Co mit "Octopus Dream".
Bis 13. September lädt der Ort zu Klangräumen und Abendperformances ein. Sonntag bis Donnerstag gibt es eine Soundinstallation zum Abtauchen, freitags und samstags wird das Wasser dann quasi zur Konzertbühne. Am 27. August verwandelt sich der Oktopus für einen Abend in ein "Restaurant der Superzungen" mit dem Multimediakünstler Leone Contini. Am 21. August treffen die Schriftstellerin Nava Ebrahimi und der Philosoph Fahim Amir aufeinander, um "Fragen spekulativer Empfindsamkeit und des Zusammenlebens nachzugehen". Der Eintritt ist frei, aber für einige Veranstaltungen braucht man kostenlose Zählkarten.
(S E R V I C E - OCT.opus 25 am Wiener Karlsplatz, jeweils Sonntag bis Donnerstag von 16.00 bis 21.00 Uhr, Freitag und Samstag von 19.30 bis 22.00 Uhr. www.johannstrauss2025.at)
WIEN - ÖSTERREICH: FOTO: APA/APA/God's Entertainment