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Neues Liessmann-Buch: "Eine Philosophie der Krise"

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Philosoph Konrad Paul Liessmann
©APA, GEORG HOCHMUTH
Die Krise der parlamentarischen Demokratie und die Krise der Wissenschaft, die Krise der Mobilität und die Krise der Toleranz, die Krise des Begehrens und die Krise der Kunst - Konrad Paul Liessmann behandelt sie alle. In seinem neuen Buch "Was nun?" legt er "eine Philosophie der Krise" vor.

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Liessmann stellt gleich einmal fest: "Die Krise ist kein Dauerzustand. Wer das Gefühl hat, ständig mit und in Krisen zu leben, hat im strengen Sinn keine Krise." Vielleicht aber doch, denn: "Zu einer signifikanten Krisenerfahrung gehört (...) eine momentane Rat- und Orientierungslosigkeit, die sich dramatisch auswirkt. Die Frage, die sich in jeder Krise stellt, lautet: Was nun?"

Vom emeritierten Philosophieprofessor der Universität Wien und Leiter des Philosophicum Lech sollte man sich freilich keine Handlungsanleitung erwarten, die einen Weg aus der Krise weisen könnte - schon gar nicht aus der "Klimakrise". Für die hält Liessmann das Wort Krise aus verschiedenen Gründen für falsch gewählt und stellt auch "die berühmten Kipppunkte" als "unter Klimawissenschaftlern durchaus umstritten" dar. Auch sonst hat er Beruhigendes zu bieten: "Eine Krise ist (noch) keine Katastrophe."

Es geht also unter den verschiedensten Aspekten mehr um die Begrifflichkeit der Krise als um ihre Überwindung. Auch da lohne sich, so Liessmann, präzises Denken und Formulieren: "Der Satz, dass in jeder Krise eine Chance läge, stimmt zwar, er ist aber unpräzise formuliert. Eigentlich müsste es heißen: Die Krise der einen ist immer die Chance der anderen."

(S E R V I C E - Konrad Paul Liessmann: "Was nun? Eine Philosophie der Krise", Zsolnay Verlag, 240 Seiten, 25,70 Euro, ISBN 978-3-552-07572-6)

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