Mitte Juni ist es wieder so weit: Dann pilgert gefühlt die ganze Stadt zum Wiener Donauinselfest. Die 42. Ausgabe lockt heuer mit einem bunten Mix aus Opern-Neuschreibung, einem zum Jubiläumsjahr passenden Strauss-Crossover sowie etlichen Popstars, vornehmlich aus heimischen Gefilden. So darf sich das Publikum auf Darbietungen von Aut of Orda, Rian, Conchita Wurst oder Josh. freuen, wie dem am Mittwoch vorgestellten Programm zu entnehmen ist.
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- Donauinselfest 2025: Musikfestival unter dem Motto „Deine Insel. Echte Momente“
- Crossover-Highlight: Johann Strauss trifft Drum’n’Bass
- Samstag im Zeichen des Pop: Stars auf der großen Bühne
- 700 Stunden Musikprogramm: Von Rock bis Rap, von Schlager bis Elektro
- Mehr als Musik: Kinderprogramm, Kabarett und Mitmachangebote
- Demokratieinsel und Nachhaltigkeit als zentrale Themen
Donauinselfest 2025: Musikfestival unter dem Motto „Deine Insel. Echte Momente“
Das 42. Donauinselfest findet von 20. bis 22. Juni mit einem Pre-Opening am 19. Juni in Wien statt. Alle Details unter www.donauinselfest.at.
Unter dem Motto "Deine Insel. Echte Momente" werden von 20. bis 22. Juni auf 16 Bühnen rund 190 Acts auftreten, wobei die Bandbreite von Pop und Rock über Schlager bis zu Podcast und Kabarett reicht. "Es ist ein Festival, das sich jedes Mal ein Stückchen weiter entwickelt", zeigte sich Barbara Novak, Landesparteisekretärin der Wiener SPÖ und Veranstalterin, bei einer Pressekonferenz angetan. Schwerpunkte werden heuer den Themen Inklusion, Nachhaltigkeit und Demokratie gewidmet. Bereits bekannt war, dass am 19. Juni in Zusammenarbeit mit der Volksoper als Pre-Opening ein Vorgeschmack auf "Killing Carmen" ansteht. Die Neudeutung der Bizet-Oper feiert im Oktober dann Uraufführung im Haus am Gürtel.
Crossover-Highlight: Johann Strauss trifft Drum’n’Bass
Klassikfreunde können dann am Freitag (20. Juni) ihren Horizont erweitern, wenn sich das Donauinselfest in den Veranstaltungsreigen anlässlich des 200. Geburtstags von Walzerkönig Johann Strauss einklinkt: Seine Melodien verbindet das Duo Camo & Krooked auf der Festbühne mit Drum'n'Bass-Sounds, wobei die orchestrale Umrahmung von den Wiener Symphonikern unter Christian Kolonovits kommt.
Samstag im Zeichen des Pop: Stars auf der großen Bühne
Davor gibt es Indie von Milky Chance und Avec, während der Samstag auf der größten Bühne ganz im Zeichen des Pop steht, wenn unter anderem Josh., Kim Wilde und die No Angels auftreten. Das Konzert der deutschen Gruppe wird übrigens von Pam Eden mit einer Gebärdenperformance begleitet. Dezidiert als Inklusionskonzert ist zudem der Auftritt des belgischen Singer-Songwriters Milow Freitagvormittag angelegt.
700 Stunden Musikprogramm: Von Rock bis Rap, von Schlager bis Elektro
Ansonsten heißt es gut überlegen, welche der insgesamt 700 Stunden Programm man nicht verpassen möchte: Die hemdsärmelige Formation Aut Of Orda lockt mit Gästen wie Otto Jaus, Rian und Thomas Spitzer, der britische Sänger Rag 'n' Bone Man serviert Blues und Soul, während Rockfans bei Thundermother, Halestorm oder Steel Panther auf ihre Kosten kommen sollen. Die Tanzschuhe sollte man für elektronische Acts wie Möwe, Cyril oder Rene Rodrigezz mitbringen, während das Ottakringer Duo EsRap türkische Klänge mit gesellschaftskritischen Raps kombiniert und die Salzburger Musikerin Anna Buchegger Tradition ins Heute versetzt. Schlager und Austropop dürfen ebenso wenig fehlen, wenn Jazz Gitti, die Nockis oder Alle Achtung zu den Mikrofonen greifen.
Mehr als Musik: Kinderprogramm, Kabarett und Mitmachangebote
Ergänzt wird das sich auf 4,5 Kilometer erstreckende Angebot in gewohnter Weise von Kinderprogramm (inklusive Kasperltheater und Mitmachstationen), Kabarettgrößen wie den Science Busters, Manuel Rubey und Simon Schwarz oder David Scheid sowie diversen Freizeitaktivitäten, die ein Reinschnuppern in Yoga ebenso ermöglichen wie eifrige Karaokesänger auf die Bühne holen sollen. Wer zwischendurch einmal durchschnaufen möchte, kann dies im Rahmen des Inklusionsangebots in einem von fünf als Ruhezonen deklarierten Zelten machen. Fortgesetzt wird heuer auch das Buddy-System für Menschen mit Beeinträchtigungen, um sie auf und über die Insel zu begleiten.
Demokratieinsel und Nachhaltigkeit als zentrale Themen
Eine eigene Demokratieinsel - Anlass sind 80 Jahre Zweite Republik, 70 Jahre Staatsvertrag und 30 Jahre EU-Mitgliedschaft - lädt zum gedanklichen Austausch, während von einem heuer neu eingesetzten Nachhaltigkeitsbeirat zusätzliche Maßnahmen erarbeitet wurden, um den Ablauf des Festivals umweltfreundlicher zu gestalten. Dazu zählen etwa die Verwendung nachhaltiger Kraftstoffe oder das Vermeiden von Abfällen durch Mehrwegbecher oder Besteck aus nachwachsenden Rohstoffen. Schließlich soll die Inselsause noch viele Jahre für "echte Momente" sorgen.
Das Donauinselfest auf einen Blick
Erstmals veranstaltet: 1983 als „kulturelles Frühjahresfest“ auf Initiative von SPÖ-Politiker Harry Kopietz
Politischer Hintergrund: Gegenstück zum ÖVP-Stadtfest (seit 1978) und dem KPÖ-Volksstimmefest (seit 1946)
Austragungsort: Donauinsel Wien – 4,5 Kilometer Festgelände zwischen Reichs- und Nordbrücke
Größe: Rund 27 Bühnen, zahlreiche Stände, bis zu 3,2 Mio. Besuche an einem Wochenende (Rekordjahr 2013)
Veranstalter: SPÖ Wien
Höhepunkte: Früher Feuerwerk, heute Fokus auf Musikacts, Kleinkunst, Infoangebote – u. a. von ORF Ö3, Ö1 und FM4
Sicherheitskonzept: Hausordnung seit 2007, Glas- und Alkoholverbot, Pfandbecher-System, Videoüberwachung und rund 1.400 Helfer:innen
Wirtschaftsfaktor: Budget 2023: rund 6 Mio. Euro, direkte Wertschöpfung rund 40 Mio. Euro laut Veranstalter
Öffentliche Wahrnehmung: 2017 rund 2,8 Mio. Besuche und über 52.000 Medienberichte, geschätzter Werbewert: 130 Mio. Euro
Besonderheiten: 2020 fand das Fest coronabedingt als Pop-up-Konzertreihe über mehrere Wochen statt.