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Der Titel ihres Buchs "Kluge Frauen bezahlen ihre Kleider selbst" greift ein Zitat Schiaparellis auf, das ihre Philosophie widerspiegelt: Sie schuf Mode für die selbstbewusste, moderne, unabhängige Frau. War Chanels Mode von Understatement und Pragmatismus gekennzeichnet, so waren Schiaparellis Entwürfe immer auffallend, effektvoll, ja fast schon schrill.
Die Konkurrenz zu Chanel bestimmte fast Schiaparellis gesamte Karriere, am Ende ging die Französin als Siegerin daraus hervor. Allerdings war es die vermeintlich Unterlegene, die erstmals Jumpsuits, Boleros, Keilabsätze, Reißverschlüsse und Schultertaschen auf dem Laufsteg zeigte. Karls Biografie bleibt erfreulicherweise nicht an der Oberfläche und in der glitzernden Modewelt gefangen, sondern ordnet sorgfältig Schiaparellis Leben in die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenhänge ihrer Zeit ein.
(S E R V I C E - Michaela Karl: "Kluge Frauen bezahlen ihre Kleider selbst". Elsa Schiaparelli, eine Biografie, btb Verlag, 448 Seiten, 26,50 Euro)
MÜNCHEN - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/btb






