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Nasenspray-Abhängigkeit: Wie komme ich davon los?

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Abschwellende Nasensprays sollte man nur sieben Tage am Stück anwenden
©APA, dpa, gms, Christin Klose
Ist die Nase dicht, schläft es sich schlecht. Bei Erkältungen greifen viele daher zu abschwellenden Nasensprays mit Wirkstoffen wie Xylometazolin und Oxymetazolin, um wieder Luft zu bekommen. Was dabei aber nicht jeder auf dem Schirm hat: Nach wenigen Tagen sollte damit Schluss sein.

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In der Packungsbeilage ist stets der Hinweis zu finden, dass abschwellende Sprays nicht länger als sieben Tage am Stück angewendet werden sollten. Der Apotheker Alexander Schmitz rät sogar zu noch mehr Vorsicht: Schon nach vier bis fünf Tagen sollte man ihm zufolge vom abschwellenden Spray auf ein befeuchtendes auf Meerwasser-Basis umsteigen.

Der Grund: Die Nasenschleimhaut gewöhnt sich rasch an die abschwellenden Wirkstoffe, die für ein Zusammenziehen der Blutgefäße in der Nasenschleimhaut sorgen. "Irgendwann bekommt man ohne das Spray gar keine Luft mehr, muss also permanent darauf achten, dass man es dabei hat", sagt Alexander Schmitz.

Der Apotheker hat in seinem Beruf immer wieder mit Menschen zu tun, die so eine Nasenspray-Abhängigkeit entwickelt haben. Davon loszukommen, ist mitunter schwer - "jeder möchte schließlich atmen können", sagt Schmitz.

Das Weitersprühen über die Erkältung hinaus hat allerdings seinen Preis. Denn abschwellende Sprays trocknen auf Dauer die Nasenschleimhaut aus. "Dadurch drohen nicht nur Blutungen, sondern auch eine höhere Infektanfälligkeit, denn Erreger können einfacher eindringen", erklärt Apotheker Schmitz. Wichtige Schutzfunktionen der Nase funktionieren dann nur noch eingeschränkt.

Doch wie gelingt es, die Nasenschleimhaut von abschwellenden Nasensprays zu entwöhnen? Der klassische Tipp lautet: erst auf die Kinder-Variante umsteigen. Darin ist weniger Wirkstoff enthalten. Hat sich die Nase an die geringere Dosis gewöhnt, kann man im nächsten Schritt auf ein Meerwasser-Nasenspray umsteigen, das gar keinen Wirkstoff mehr enthält.

Nicht immer geht dieser Plan allerdings auf. "Viele haben diese Gewöhnung schon jahrelang. Dann sind das zu große Schritte", sagt Alexander Schmitz. In diesem Fall rät er, in der Apotheke Hilfe zu suchen. "Wir können das Nasenspray verdünnen. Dann geht man in wirklich ganz kleinen Schritten runter, bis man irgendwann bei 0,0 Prozent, also dem Meerwasser-Nasenspray, angekommen ist." Wie lange dieser Prozess dauert, sei individuell.

Übrigens: Anders als bei abschwellenden Nasensprays besteht bei Meerwasser-Nasensprays kein Risiko, dass sich die Schleimhaut der Nase daran gewöhnt. Sie wirken lediglich befeuchtend.

WITTENBERGE - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/dpa/gms/Christin Klose/Christin Klose

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