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Vulkantourismus: Explosive Erlebnisse

Aktualisiert
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8 min
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Der Kīlauea auf Hawaii

©Getty Images / Gary Miller

Wer im Urlaub das Außergewöhnliche sucht, wird beim Vulkantourismus fündig. Statt Liegestuhl und Sandstrand stehen hier dampfende Krater, einmalige Landschaften und geologische Zeitreisen auf dem Programm. Die eindrucksvollsten Reiseziele für Feuerberge und Kraterblicke.

Sie brodeln, donnern, faszinieren, gleichzeitig avancieren sie zunehmend zu gefragten Reisezielen für naturaffine Wandernde und Abenteurer, die neben außergewöhnlichen Landschaften auch den Reiz des Unberechenbaren suchen: Vulkantourismus liegt im Trend – und bietet sowohl sicherheitsbewussten Einsteigern als auch geübten Aktivtouristen garantiert eindrucksvolle Erlebnisse.

Von Italien bis Indonesien

Der Reiseanbieter Tourlane hat ein internationales Ranking der 15 beliebtesten Vulkandestinationen erstellt, basierend auf Kriterien wie Aktivitätsstatus, Sicherheit, Zugänglichkeit und Erlebnisfaktor. Von heißen Quellen, geothermischer Aktivität, Lava-Sichtungen und Kosten für geführte Wanderungen: Interessierte können auf der Website tourlane.de/vulkan-index aktuelle Informationen einholen und so ihre Ausflüge planen.

Ob die einmalige Landschaft des Fuji in Japan, der gefährlich aktive Mauna Loa in Hawaii oder die sanften, saftig grünen Hügel der erloschenen Vulkaneifel in Deutschland: Vulkantourismus bietet ein einmaliges Fenster in die geschichtsträchtige Vergangenheit unseres Planeten und zeigt Reminiszenzen längst vergangener Epochen auf eindrucksvolle und nachspürbare Weise.

Wichtig zu wissen: Auch wenn Vulkane als „ruhend“ gelten, besteht ein gewisses Restrisiko. Wer ihre Kraft aus nächster Nähe aber gefahrlos erleben möchte, sollte sich stets vorab über den aktuellen Sicherheitsstatus informieren.

Kīlauea, Hawaii

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Kīlauea, Hawaii

 © Marco Garcia / Reuters / picturedesk.com

Einmaliges Spektakel. Der Kīlauea gehört zu den aktivsten Vulkanen der Welt. Im Hawai’i-Volcanoes-Nationalpark kann man, je nach Aktivitätslage des Vulkans, glühende Lavaströme aus sicherer Entfernung beobachten. Dampffelder, Schwefelgeruch und eine sich ständig verändernde Landschaft machen den Besuch zu einem unglaublichen Erlebnis. Der Zugang wird streng reguliert, durch die Kontrollen fühlt man sich aber auch besonders sicher. Eine geführte Tagestour kostet etwa 230 Euro.

Batur, Indonesien

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Batur, Indonesien

 © Gunjan Guglani / dpa Picture Alliance / picturedesk.com

Balinesischer Gigant. Der Gunung Batur zählt zu den meistbestiegenen Vulkanen Balis. Besonders beliebt ist die Wanderung zum Sonnenaufgang, bei der sich Besuchern ein unvergesslicher Anblick über die Kraterlandschaft und den malerischen See bietet. Fumarolen und warme Böden machen die vulkanische Aktivität spürbar. Der Vulkan ruht zwar seit 25 Jahren, trotzdem bleibt Vorsicht geboten: Die Region ist vulkanisch hochaktiv.

Mauna Loa, Hawaii

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Mauna Loa, Hawaii

 © MediaPunch / Action Press / picturedesk.com

Brodelnder Feuerberg. Mauna Loa bedeutet übersetzt „langer Berg“. Der Name verweist auf die spektakuläre Länge des Vulkans: Etwa 120 Kilometer ist der Vulkan lang, seine Gesamthöhe, gemessen ab dem Fuße des Berges, soll sich insgesamt auf sagenhafte 17.000 Kilometer belaufen. Wissenschafter gehen davon aus, dass sich der Meeresboden unter dem Gewicht des Berges gut 8.000 Meter abgesenkt hat. Zuletzt war der Vulkan 2022 aktiv. Die umgebende Landschaft ist einmalig: Eine Tour durch die erkalteten Lavafelder und entlang alter Lavaströme ist beliebt und fordernd zugleich, doch der Aufstieg lohnt sich: Ausblick und Landschaft sind weltweit einzigartig.

Vulkaneifel, Deutschland

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Vulkaneifel, Deutschland

 © Hans Georg Eiben / Lookphotos / picturedesk.com

Sanfte Hügel. Tief im Westen Deutschlands zeigt sich Vulkanismus von seiner sanften Seite: Die Feuerberge sind zwar längst erloschen, dennoch ist die Region gerade zwischen Mai und September sehr sehenswert. Die Vulkaneifel ist reich an Maaren – mit Wasser gefüllten Kratern – und anderen geologischen Relikten. Wander- und Radtouren durch die Hügellandschaft bieten Naherholung mit Tiefgang. Ein Highlight: der Laacher See, wo noch heute Gas aus dem Boden aufsteigt.

Ätna, Italien

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Ätna, Italien

 © Getty Images / Fabrizio Villa

Spektakuläre Lavaströme. Erst Anfang Juni spieh der sizilianische Gigant erneut Feuer. Das Naturschauspiel war sogar vom All aus zu sehen: Glühende Lavaströme und eine 6.000 Meter hohe Aschewolke beunruhigten viele Einwohner und faszinierten zugleich zahllose Touristen. Der Ätna gilt als einer der aktivsten Vulkane Europas und ist zudem der höchste. Das Betreten der sogenannten „gelben Zone“ ist nur mit Bergführer möglich.

Fuji, Japan

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Fuji, Japan

 © Getty Images / DoctorEgg Chatchai

Big in Japan. Der Fuji ist wohl eines der wichtigsten kulturellen wie spirituellen Symbole Japans. Obwohl sein letzter Ausbruch gut 300 Jahre zurückliegt, ist der Vulkan aktiv. Seine Aktivität wird streng überwacht, ein Ausbruch gilt derzeit aber als unwahrscheinlich. Die vulkanische Aktivität wird in Form von heißen Quellen ersichtlich, die das Wasser für die vielen „Sentōs“ (traditionelle japanische Badehäuser) liefern.

Vesuv, Italien

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Vesuv, Italien

 © Getty Images / Buena Vista Images

Aktiv, aber ruhend. Einer der bekanntesten Vulkane Europas. Obwohl seit 1944 inaktiv, zeigen sich am Kraterrand noch geothermische Phänomene wie dampfende Spalten. Der gut ausgebaute Wanderweg bietet spektakuläre Ausblicke über den Golf von Neapel. Ideal für Kulturinteressierte und Aktivurlauber. Eine geführte Tagestour kostet etwa 150 Euro.

Piton de La Fournaise, La Réunion

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Piton de La Fournaise, La Réunion

 © Bild: iStock

Regelmäßige Ausbrüche. Er gilt als aktivster Vulkan des Planeten: Der Piton de la Fournaise bricht seit gut zehn Jahren etwa alle neun Monate aus und bietet so jährlich ein spektakuläres Naturschauspiel. Der Vulkan nimmt fast ein Drittel der gesamten Inselfläche ein und ist 500.000 Jahre alt. Für die Bevölkerung bedeutet er keine Gefahr. Die Wanderung entland des Naturlehrpfads zum Aussichtspunkt gilt als absolut sehenswert.

Dieser Beitrag ist ursprünglich in der News-Printausgabe Nr. 27/25 erschienen.

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