Soziopath: Die 7 wichtigsten Merkmale

Auf den ersten Blick sind sie charmant, witzig und gesellig. Der Schein trügt aber. Soziopathen wissen ihr Gegenüber geschickt zu täuschen. Wie also erkenne ich einen Soziopathen?

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Soziopath: Die wichtigten Merkmale © Bild: Elke Mayr

Soziopath - was bedeutet das?

Eines gleich mal vorweg: Soziopathen handeln nicht aus Bösartigkeit heraus. Bei der Soziopathie handelt es sich um eine psychische Störung, die vor allem das Sozialverhalten einer Person betrifft. Es gibt verschiedene Definitionen des Begriffs Soziopath. Ihnen gemein ist im Großen und Ganzen, dass der Betreffende nur eingeschränkt oder gar nicht dazu fähig ist, Mitgefühl zu empfinden, und mit seinem Verhalten - was Regeln und Normen betrifft - aus der Reihe tanzt.

Je nach Definition werden die Begriffe Soziopathie und Psychopathie gleichgesetzt - oder eben nicht. Eine mögliche Unterscheidung bezieht sich etwa darauf, dass sich Soziopathen zwar antisozial verhalten, im Gegensatz zu Psychopathen aber grundsätzlich in der Lage sind, Emotionen anderer - zumindest rational - nachzuvollziehen.

Studien zufolge tragen vier Prozent der Bevölkerung soziopathische Züge. Das ist immerhin jede 25. Person. Die Wahrscheinlichkeit, einen Menschen zu kennen, der an Soziopathie leidet, ist demnach relativ hoch. Während die Bezeichnung Soziopath in der Umgangssprache nach wie vor geläufig ist, spricht man in wissenschaftlichen Kreisen heute eher von der dissozialen oder antisozialen Persönlichkeitsstörung, kurz APS.

Wie kommt es zur Soziopathie?

Der Ursprung der dissozialen oder antisozialen Persönlichkeitsstörung lässt sich aller Wahrscheinlichkeit nach im Frontallappen, der im vorderen Teil des Gehirns angesiedelt ist, verorten. Der Frontallappen ist unter anderem für die Regulierung von Emotionen und die Kontrolle von Impulsen verantwortlich. Auch die Fähigkeit zur Empathie ist hier verankert. Bereits frühere Untersuchungen zeigten, dass das Vorderhirn von Personen mit besagter Persönlichkeitsstörung eine geringere Aktivität aufweist, als das bei psychisch Gesunden der Fall ist. Die Schädigung des Vorderhirns kann angeboren oder aber im Laufe der Zeit, etwa durch einen Unfall, erworben sein.

Woran erkenne ich einen Soziopathen?

1. Einfühlungsvermögen

Personen, die an einer dissozialen Verhaltensstörung leiden, können sich nur schwer in andere Menschen hineinzuversetzen. Mitgefühl, wie es psychisch Gesunde kennen, ist ihnen fremd. Im besten Fall können sie Emotionen anderer Menschen rational nachvollziehen. Man spricht hier von der sogenannten funktionalen Empathie, wobei nicht das Gefühl, sondern eben der Verstand die Oberhand hat. Alles in allem fällt es Soziopathen schwer, Emotionen, Gedanken und Motive anderer Person zu erkennen und zu verstehen.

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2. Verantwortungsübernahme

Betroffene sind nicht dazu fähig, für ihr Handeln Verantwortung zu übernehmen. Machen sie einen Fehler, so fällt es ihnen schwer, diesen zuzugeben. Schuld ist dann mitunter jemand anders. Soziale Normen, Regeln und Verpflichtungen werden abgelehnt und missachtet. Das erschwert das Miteinander gerade dort, wo die Einhaltung klarer Strukturen notwendig ist, um das Funktionieren einer Gruppe zu gewährleisten - wie etwa in der Arbeit.

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3. Beziehungen

Die psychische Erkrankung macht sich auch in puncto Beziehungen bemerkbar. Während es Personen mit einer dissozialen Persönlichkeitsstörung leicht fällt, neue Beziehungen einzugehen, sind sie meist nicht in der Lage, eine Beziehung über längere Zeit hinweg aufrechtzuerhalten.

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4. Aggressives Verhalten

Personen mit soziopathischen Zügen neigen zu aggressivem, teilweise auch zu gewalttätigem Verhalten. Ihre Frustrationstoleranz ist deutlich geringer als bei gesunden Personen. Mit anderen Worten: Wer an ein Ziel kommen will, erleidet oft Rückschläge. Diese frustrieren und führen mitunter zu psychischen Spannungen. Soziopathen fällt es schwer, eine derartige Situation über längere Zeit hinweg zu ertragen.

5. Schuldbewusstsein

Während soziale Normen und Regeln missachtet werden, fehlt den Betroffenen in der Regel auch die Einsicht in ihr Fehlverhalten. Sie haben schlicht und einfach kein Gefühl dafür, was richtig und was falsch ist. Sie fühlen sich nicht schuldig und zeigen infolge dessen auch keine Reue für ein Verhalten, das eine psychisch gesunde Person als falsch oder moralisch verwerflich einstufen würde.

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6. Lernfähigkeit

Der Mensch lernt für gewöhnlich aus seinen Fehlern. Anders bei Personen mit soziopathischen Zügen. Sie verfügen nicht über die Fähigkeit, aus ihren sozialen Erfahrungen zu lernen. Dementsprechend wenig verwundert es, wenn Betroffene ein Verhalten auch dann wiederholt an den Tag legen, wenn es in ihrem sozialen Umfeld als unerwünscht gilt.

7. Impulsivität

Menschen, die an einer antisozialen Persönlichkeitsstörung leiden, gelten als sprunghaft und unzuverlässig. Sie reagieren oft impulsiv, wobei mögliche Konsequenzen ihres Verhaltens außer Acht gelassen werden. Auf Außenstehende wirkt das impulsive Verhalten oft als unangemessen und unbedacht.

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