Märtha Louise von Norwegen: Prinzessin des norwegischen Königshauses und Geistheilerin [Porträt]

Sie gilt als "Enfant terrible" des norwegischen Königshauses. Doch Prinzessin Märtha Louise setzte sich gegen alle Widerstände durch und frönt als royale Geistheilerin, die mit Engeln spricht, ihrer Leidenschaft der Esoterik. Dadurch fand sie auch ihre neue, große Liebe, den Schamanen Durek Verrett, mit dem sie inzwischen verlobt ist. Nach viel Kritik hat sie ihre offiziellen Aufgaben für die Krone niedergelegt - die Prinzessin will ihre eigene Geschäftstätigkeit und die Rolle am Hof deutlicher trennen.

von Prinzessin Märtha Louise von Norwegen © Bild: Ole Hagen/Getty Images

Steckbrief Prinzessin Märtha Louise von Norwegen

  • Name: Märtha Louise von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg
  • Geburtsdatum: 22. September 1971
  • Geburtsort: Oslo
  • Beruf: Physiotherapeutin, Engelsmissionarin
  • Sternzeichen: Jungfrau
  • Eltern: König Harald von Norwegen und Königin Sonja von Norwegen
  • Geschwister: Kronprinz Haakon von Norwegen
  • Ex-Mann: Ari Behn (2002 bis 2016)
  • Kinder: Maud Angelica, Leah Isadora, Emma Tallulah
  • Beziehungsstatus: verlobt mit dem Schamanen Durek Verrett

Bereits ihr Name versprüht königliche Anmut und weist auf eine noble Adelsfamilie hin: Märtha Louise von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg ist Prinzessin von Norwegen und die Tochter von König Harald V. von Norwegen und seiner Frau Königin Sonja. Tradition und die Ehrung der Vorfahren spielt in der Königsfamilie eine große Rolle. Entsprechend erhielt die Prinzessin ihre Vornamen von ihrer Großmutter Märtha sowie ihrer Ururgroßmutter Louise. Zum engsten Familienkreis gehört außerdem Märtha Louises jüngerer Bruder Haakon, der als Kronprinz von Norwegen auftritt.

Märtha Louise: Kindheit voller Natur und Normalität

Märtha Louises Kindheit war von der Natur geprägt: Mit ihrer Familie lebte sie auf dem Gutshof Skaugum in der Kommune Askar, etwa 25 Kilometer von Norwegens Hauptstadt Oslo entfernt. Die Residenz ist von 50 Hektar Wald umgeben und wurde stets von der Königlichen Garde beschützt. Auch wenn solch ein imposantes Anwesen keineswegs der Standard einer norwegischen Familie ist, war das Königshaus darauf bedacht, so viel Normalität wie möglich in das Leben ihrer Kinder zu bringen. Märtha Louise ging in einen öffentlichen Kindergarten und besuchte im Anschluss eine kommunale Grundschule.

»Viele Kinder träumen davon, Prinzessin zu sein. Ich habe genau das Gegenteil geträumt.«
© imago images / UPI Photo Prinzessin Märtha Louise hätte sich eine "normale" Kindheit gewünscht.

Während viele kleine Mädchen in dem Alter nur davon träumen, eine Prinzessin wie aus dem Bilderbuch zu sein, lebte Märtha Louise genau diesen Traum. Zufrieden war sie damit aber nicht, dem Magazin "Bunte" verriet sie nämlich: "Viele Kinder träumen davon, Prinzessin zu sein, Eltern zu haben, die Könige sind. Ich habe genau das Gegenteil geträumt: von ganz normalen Eltern."

Hochzeit mit dem bürgerlichen Ari Behn

Schon nach ihrer Hochzeit im Jahr 2002 mit dem bürgerlichen Schriftsteller Ari Behn verzichtete Märtha Louise auf ihr Prädikat "Königliche Hoheit" und auch auf umgerechnet 500.000 Euro Jahresapanage. Die Verbindung hielt 14 Jahre, danach kam die Scheidung. Inzwischen lebt Märtha Louise, der viele eine warmherzige Ausstrahlung bescheinigen, ihr ganz eigenes Leben.

© JONATHAN NACKSTRAND/AFP 14 Jahre lang war Märtha Louise mit Ari Behn liiert.

Gemeinsam hat das Paar drei Töchter: Maud Angelica (* 2003), Leah Isadora (* 2005) und Emma Tallulah (*2008), die ebenfalls keine königlichen Prädikate erhielten. Die Ehe zwischen Märtha Louise und Ari zerbrach im Jahr 2016, ehe sie 2017 offiziell geschieden wurden. Die Liebesgeschichte bekam allerdings ein noch viel tragischeres Ende, als Ari Behn am 25. Dezember 2019 mit nur 47 Jahren Suizid beging.

© imago images / PPE Märtha Louise mit ihren Töchtern bei der Trauerfeier für Ex-Mann Ari Behn

Der Autor und Künstler hatte bereits seit längerer Zeit mit Depressionen und einer Alkoholsucht zu kämpfen. Märtha Louise äußerte sich auf Instagram zum Tod ihres Ex-Mannes mit den Worten: "Ich bin so traurig, dass du nie wirklich verstanden hast, wie sehr du geliebt wirst." Sie führte weiterhin aus, dass seine Töchter ihn unglaublich vermissen würden und sie seine Verzweiflung über seine Krankheit stets mitbekommen haben. Auf der Trauerfeier im Osloer Dom hielt seine älteste Tochter Maud Angelica eine Rede über ihren Vater und appellierte dabei unter Tränen an die Gesellschaft, dass sich Betroffene Hilfe suchen sollten.

Neue Liebe zum Schamanen Durek Verrett

Seit 2019 hat Prinzessin Märtha Louise einen neuen Lebenspartner, den Schamanen Durek Verrett. "Er hat mein Leben verändert", schrieb die Schwester von Kronprinz Haakon schon zu Beginn der Liaison auf ihrer Instagram-Seite. Auch ihr spiritueller Lebensgefährte ist glücklich, Märtha Louise an seiner Seite zu wissen. In emotionalen Postings nennt er sie "meine Göttin" und macht seine Liebe öffentlich.

Prinzessin Märtha Louise mit Durek Verrett
© Getty Images/Rune Hellstad Prinzessin Märtha Louise mit ihrem Verlobten Durek Verrett

Seit Sommer 2022 sind Märtha Louise und Durek Verrett verlobt. "Seine Majestät der König und Ihre Majestät die Königin senden ihre herzlichsten Glückwünsche und wünschen ihnen alles Gute für die Zukunft", hieß es in der Erklärung des Königshauses.

Die Transformation der Prinzessin

Schon vor ihrer neuen Liebesgeschichte veränderte sich Märtha Louise. So konzentrierte sich die Absolventin eines Literatur-Studiums an der Universität von Oxford früher voll und ganz auf ihre Reiterkarriere. Sie war sogar Mitglied der norwegischen Nationalmannschaft. Nebenbei ließ sich die Prinzessin zur Physiotherapeutin ausbilden.

Das alles hatte noch keine Empörung des Volkes hervorgerufen. Doch dann der Wandel: Nach ihrer Arbeit als Physiotherapeutin schreibt sie Kinderbücher, singt Weihnachtslieder und entdeckt schließlich ihre Gabe, mit Engeln sprechen zu können - wie sie behauptet.

Geistheilerin und Gründerin einer Engelsschule

Gemeinsam mit einer Freundin gründete Märtha Louise ein Seminar-Zentrum in Oslo. In dieser "Engelsschule", so wird den Schülern versprochen, kann man nicht nur lernen, seinem eigenen Engel zu begegnen, sondern sich auch in drei Jahren zum "Engelsmissionar" ausbilden lassen. Und zum Überdruss auch noch die Verbindung zu einem Geistheiler.

»Ich habe ihn aus Liebe ausgewählt«

Märtha Louise scheint bewusst gewesen zu sein, dass sie mit ihrer Liebe zu einem Schamanen einige Anhänger des norwegischen Königshauses vor den Kopf stoßen könnte. Möglicher Kritik griff sie bei Instagram vorweg: "Es ist nicht Ihre Aufgabe, meine Entscheidungen zu treffen oder mich zu beurteilen." Sie habe Durek Verrett nicht nach Schubladen oder Normen ausgewählt, sondern "aus Liebe".

Unterstützung für Royal aus Hollywood

Mit ihrem Lebenswandel erntet Prinzessin Märtha Louise aber nicht nur Kritik, sondern erhält auch prominente Unterstützung aus Hollywood. So ist auch Schauspielerin Gwyneth Paltrow fasziniert von Guru Durek Verrett. Gemeinsame Erinnerungsfotos sprechen eine eindeutige Sprache. Auf Instagram schwärmt die Königstochter von der Oscar-Gewinnerin:

"Großartige Menschen zu treffen, die uns helfen zu wachsen, ist so ein Geschenk im Leben, findet ihr nicht auch? Gwyneth Paltrow zu treffen war so ein Geschenk. Deine Weisheit, deine Stärke, deine klare Vision und deine sanfte Persönlichkeit mit einem großartigen Sinn für Humor sind so inspirierend. Danke dafür, dass du bist, wer du bist und uns mit offenen Armen aufgenommen hast. Ich freue mich auf unsere nächste Begegnung."

Märtha Louise verwendet Prinzessinnentitel nicht mehr geschäftlich

Im August 2019 gab Märtha Louise bekannt, sie wolle ihren Prinzessinnentitel künftig nicht mehr für gewerbliche Zwecke verwenden. Dies habe die Tochter von König Harald V. und Königin Sonja nach Rücksprache mit ihrer Familie entschieden, teilte das norwegische Königshaus mit.

Die Prinzessin werde ihren Titel zwar weiter im privaten Rahmen gebrauchen oder wenn sie das Königshaus vertrete. Wenn sie aber einkommensbringenden Vorhaben nachgehe, werde sie nur noch unter ihrem Namen Märtha Louise auftreten. Die Prinzessin selbst schrieb auf Instagram, es handle sich um eine gute Lösung, in der ihre geschäftliche Rolle klar von der als Repräsentantin des Königshauses getrennt werde.

Hintergrund des Schrittes sind jene erwähnten Geschäfte, denen die Prinzessin gemeinsam mit ihrem neuen Lebensgefährten Durek Verrett nachgeht.

Thronfolge nicht zu Gunsten der Prinzessin

Kronprinzessin war sie ohnehin nicht: Als sie am 22. September 1971 geboren wurde, galt nämlich noch der männliche Vorzug beim Erbe des Throns. Das wurde später geändert, weshalb Haakons Tochter Prinzessin Ingrid Alexandra den 2. Platz der norwegischen Thronfolge einnimmt. Märtha Louise folgt hinter Ingrid Alexandras jüngerem Bruder Prinz Sverre Magnus auf Rang vier.

Prinzessin Märtha Louises karitatives Engagement

Fern von der scharfen Kritik und den anhaltenden Skandalen wird Prinzessin Märtha Louise als warmherzige Person bezeichnet. Vor allem ihre Schwägerin Prinzessin Mette-Maritist von ihrem herzlichen Charakter überzeugt. Darüber hinaus ist die Kronprinzessin Schirmherrin von sechs karitativen Organisationen und führt den "H.K.H. Prinsesse Märtha Louises Fond", der bei ihrer Geburt eingerichtet wurde, um behinderte Kinder zu fördern. Ihre Nähe zu Kindern verlieh sie außerdem mit der Veröffentlichung zahlreicher Kinderbücher, norwegischer Volksmärchen und eines Hörbuches Ausdruck. Schließlich trat sie an Weihnachten im Fernsehen bereits als Märchenerzählerin auf und verkündete, einen Teil ihrer Einnahmen für wohltätige Zwecke und ihren eigenen Fonds spenden zu wollen.

Märtha Louise legt offizielle Aufgaben nieder

Anfang November 2022 macht Prinzessin Märtha Louise bekannt, dass sie bis auf weiteres keine offiziellen Aufgaben des Königshauses mehr wahrnehmen wird. Sie habe dies in Abstimmung mit ihrem Vater König Harald V. und der engsten Familie entschieden, um dazu beizutragen, dass ihre eigenen Geschäftstätigkeiten und ihre Rolle am Hof deutlicher getrennt werden, heißt es in einer Mitteilung des norwegischen Hofs.

Ihren Prinzessinnentitel wird Märtha Louise auf Wunsch ihres Vaters weiterhin behalten. Ihre Schirmherrschaften werden hingegen von anderen Mitgliedern des Königshauses übernommen. "Die Prinzessin und ihr Verlobter Durek Verrett wollen den Unterschied zwischen ihren eigenen Aktivitäten und dem Königshaus deutlich machen", erklärte der Hof. Dies bedeute unter anderem, dass der Prinzessinnentitel und Verweise auf Mitglieder des Königshauses unter anderem nicht mehr auf eigenen Kanälen in sozialen Netzwerken oder in Medienproduktionen verwendet werden.

Nach der Hochzeit werde Durek Verrett Teil der Königsfamilie sein, allerdings traditionsgemäß keine Titel tragen oder Repräsentationsaufgaben wahrnehmen. Märtha Louise teilte selbst mit, sie wolle mit der Entscheidung dazu beitragen, dass für das Königshaus und ihren Verlobten Ruhe einkehren könne.

Hochzeit für August 2024 geplant

Die Hochzeit von Märtha Louise und Durek Verrett soll am 31. August 2024 im Dorf Geiranger am gleichnamigen Fjord stattfinden. "Wir sind unsagbar glücklich, dass wir unsere Liebe im magischen Rahmen von Geiranger feiern können", erklärte das Paar, das seit Juni 2022 verlobt ist.