Natursteine: Die Vorteile von Marmor, Granit oder Sandstein-Platten

Natursteine haben viele Vorteile. Sie können ein großer Bestandteil zu nachhaltigerem Bauen sein. Zudem sind in der Regel widerstandsfähig, pflegeleicht und sehr langlebig. Außerdem bestechen sie natürlich durch unverwechselbare Optik.

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Nachhaltig bauen mit Natursteinen © Bild: iStockphoto/Marina Lohrbach

Inhaltsverzeichnis:

Was sind Natursteine?

Als Naturstein bezeichnet man ganz allgemein alle Gesteine, wie man sie in der Natur vorfindet. Es handelt sich also um Steine, die man in Steinbrüchen abbaut oder aus Kiesgruben baggert. Für das Bauen kommen Natursteine aus Steinbrüchen zum Einsatz. Es handelt sich also um einen vollkommen natürlichen Baustoff, der nicht künstlich hergestellt werden muss.

Welche Natursteine gibt es?

Die gängigsten Steine, die man zum Bauen – im oder außerhalb des Hauses - verwenden kann sind etwa:

  • Granit
  • Basalt
  • Marmor
  • Kalkstein
  • Travertin
  • Schiefer
  • Gneis
  • Sandstein
  • Quarzit
  • Porphyr
  • Grauwacke

Welche Eigenschaften haben Natursteine?

Natursteine sind in der Regel ziemlich abriebfest. Einer normalen Beanspruchung halten sie auf jeden Fall stand. Mit der richtigen Behandlung sind sie alle ziemlich pflegeleicht.

Die meisten Steine sind außerdem frostsicher und auch relativ kratzfest. Im Außenbereich sind sie natürlich Witterungseinflüssen ausgesetzt, die unterschiedlichen Steinarten auch unterschiedlich zusetzen.

Natursteine tragen durch ihre Zusammensetzung auch zum Wohlbefinden im Haus bei, da hier keine Chemikalien zum Einsatz kommen. Auch die Wärmeleitfähigkeit ist besonders hervorzuheben. Sie ist doppelt so hoch wie bei Feinsteinzug und macht Naturstein dadurch besonders effizient und ökologisch.

Bei Marmor, Granit, Quarzit oder Standstein muss man mit Säuren aufpassen (alle anderen vertragen auch das – obwohl säurefreie Putzmittel besser sind). Bei Marmor muss man speziell bei polierten Oberflächen aufpassen – eine Versiegelung bietet hier Abhilfe. Genaue Eigenschaften der einzelnen Natursteine findet man hier.

Verwendung

Natursteine können sowohl im Haus als auch im Außenbereich, etwa im Garten, verwendet werden. Egal ob Küchenarbeitsplatten, Waschtische, Treppen, Bodenbeläge oder Fensterbänke, es gibt für jede Anwendung den richtigen Stein. Außen kann man damit Fassaden gestalten, Terrassen bauen, Beete einfassen oder Wege und Mauern gestalten. Auch Pools lassen sich so bauen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Vorteile Natursteine

Ein großer Vorteil des Natursteins gegenüber anderen Materialien ist, dass bei der Gewinnung und Verarbeitung von Naturstein ein wesentlich geringerer Energieaufwand als bei anderen Materialien (z. B. keramische Fliesen) erforderlich wird. Es handelt sich um Material, das in Laufe von Jahrmillionen gewachsen ist, und das uns die Natur quasi kostenlos zur Verfügung stellt. Die Produktion anderer Fußbodenbeläge stößt bis zu 20 mal mehr CO2 aus, als die von Natursteinen. Weitere Vorteile siehe Eigenschaften von Natursteinen.

Auch interessant: Der ökologische Fußabdruck: Wie man ihn berechnet - und verbessert

Nachteile Natursteine

Ein Nachteil ist, dass weichere Steine anfälliger für Verschmutzungen sind. Auch ist das Reinigen nicht ganz so einfach wie etwa bei Fliesen. Außerdem ist der Preis höher als bei künstlich hergestellten Platten oder Fliesen.

Wo kommen die Steine her?

Die heutzutage vorwiegend in Europa verwendeten Naturwerksteine kommen leider meist aus Indien, China, Südafrika, Brasilien, Italien, Türkei, Spanien und Skandinavien. Und das ist aus mehreren Gründen nicht optimal. Die Transportwege sind lang (und daher der Ressourcenverbrauch hoch). Unglücklicherweise kann man in manchen Herkunftsländern nicht ausschließen, dass Arbeiter ausgebeutet werden oder sogar Kinderarbeit in der Gewinnung steckt.
Allerdings gibt es auch in Österreich eine Reihe von Herstellern, bei denen man in erster Linie Marmor oder Granit beziehen kann. Alle findet man unter www.pronaturstein.at. Das hat natürlich den großen Vorteil, dass die Transportwege kurz sind und daher die Ökobilanz sehr positiv ist (sozial verträglich sind sie daher auch).

Wo kann man Natursteine entsorgen?

Natursteine lassen sich wunderbar wiederverwenden und recyceln. Egal ob Fensterbänke, Pflaster- oder Mauersteine – alle kann man in ein neues Gebäude integrieren. Auch größere Steine können immer noch geteilt und zum Beispiel zu neuen Platten verarbeitet werden.

Ist das nicht möglich, weil etwa die Mengen zu klein sind, kann man Schotter oder Splitt daraus machen. Hat man gar keine Verwendung mehr für die Steine, entsorgt man diese als Bauschutt. Auch in letzterem Fall ist dies noch umweltfreundlich, da keine schädlichen Substanzen in die Umwelt abgegeben werden.

Welche eignen sich für Terrassen und Outdoor?

Eigentlich die meisten. Nur einige Kalksteine sind nur bedingt frostbeständig. Egal ob Travertinplatten (für das südliche Flair) oder Granit (der mit vielen Farben und Mustern für Akzente sorgt) – der Gestaltungsvielfalt sind keine Grenzen gesetzt.

Wo kauft man Natursteine?

Natursteine gibt es über viele Bezugsquellen – vom Baumarkt oder Steinspezialist:innen bis zum Internet. Es gibt also quasi unendliche Möglichkeiten und man muss sich entscheiden, welchen Stein man möchte und ob man persönliche Beratung in Anspruch nehmen möchte (sehr empfehlenswert, wenn man kein Fachmann oder keine Fachfrau ist ) oder lieber billig übers Internet kauft.

Wieviel kosten Natursteine?

Die Kosten sind abhängig davon, welchen Stein man braucht und wie viel davon. Für eine Natursteinmauer muss man mit Preisen zwischen 300 und 800 Euro pro Quadratmeter rechnen. Granitfliesen (etwa fürs Badezimmer) kosten pro Fliese (30x30 cm) zwischen 25,- und über 400,- Euro. Auch bei Natursteinen für Terrassen ist die Preisspanne riesig. Zwischen 80,- und 300,- Euro muss man für einen Quadratmeter ausgeben. Wobei es nach oben kaum Grenzen gibt.

Worauf achten beim Kauf?

Die Auswahl an Natursteinen ist praktisch unendlich und für jede Einsatzmöglichkeit gibt es Unmengen an angebotenen Steinen. Eine kompetente Beratung (und auch Verbauung) ist unumgänglich.

Heute kann man auch bereits gebrauchte Steine kaufen – was die Ökobilanz weiter verbessert. Auf eine europäische Herkunft sollte man aber besonderen Wert legen; nicht nur aufgrund der kurzen Wege und sozialen Punkte, sondern auch, weil beim Abbau hier deutlich höhere Umweltstandards gelten.

Was gibt es bei der Instandhaltung zu beachten?

Damit Natursteine über Jahrzehnte ihr Aussehen beibehalten, ist eine schonende Pflege unumgänglich. Hierbei ist wichtig, die jeweilige Art von Naturstein mit ihren spezifischen Eigenschaften zu beachten und welchen Umwelt- und Nutzungseinflüssen dieser ausgesetzt sein soll bzw. ist. Aufgrund sehr unterschiedlicher mineralischer Zusammensetzung der Gesteine und der verschiedenen Natursteinoberflächenbearbeitungen stellen sich stark differenzierte Erscheinungsformen von Verschleiß und Verschmutzungen ein. Es ist also sehr unterschiedlich, wie man die Steine behandelt sollte.

Immer gilt aber: Verschmutzung möglichst zeitnah entfernen.Im Außenbereich reicht oft einfaches Abkehren. Beim Einsatz von Hochdruckreinigern sollte man Vorsicht walten lassen, denn sie können die Oberfläche aufrauen und es so Schmutz und Moosen leichter machen, den Stein zu verunstalten.