Kiwi: Die sauer-süße Vitamin-C-Bombe aus Ostasien

von Frische Kiwis © Bild: Elke Mayr

Inhaltsverzeichnis

Wie wird die Kiwi noch genannt?

Die Kiwi oder Kiwifrucht wurde zunächst aufgrund ihres Herkunftslands Chinesischer Strahlengriffel oder Chinesische Stachelbeere genannt. Im asiatischen Raum war sie ursprünglich unter dem Namen Yang Tao bekannt, was auf Deutsch „Makakenpfirsich“ bedeutet. Wegen der gleichnamigen Sternfrucht ist mittlerweile die chinesische Bezeichnung Mi Hou Tao für einheimische Kiwis üblich. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die Früchte außerhalb Chinas in Neuseeland kultiviert. Aus Marketinggründen etablierte sich dort 1959 die bis heute in den meisten deutsch- und englischsprachigen Ländern gängige Bezeichnung Kiwi. Diese leitet sich vom dort beheimateten Kiwi-Vogel ab, dem Nationalsymbol Neuseelands.

Wie sieht die Kiwi aus?

Je nach Art und Sorte unterscheiden sich die Früchte in Bezug auf Aussehen, Form, Größe und Geschmack. Die meisten im Handel erhältlichen Kiwis heben sich durch ihre pelzige, grüne bis braune Schale von anderen Obstsorten ab. Besonders auffällig ist das saftige und grüne Fruchtfleisch. In der Mitte der ovalen Frucht befindet sich ein weißes bis cremefarbenes Fruchtblatt, um das essbare schwarze Samenkerne sitzen.

Welcher Gattung gehört sie an?

Aus botanischer Sicht bezieht sich die Bezeichnung Kiwi auf die Beerenfrucht verschiedener Arten von Strahlengriffel (Actinidia), einer Pflanzengattung innerhalb der Familie der Strahlengriffelgewächse (Actinidiaceae). Dabei handelt es sich um verholzte, lianenartige Schlingpflanzen, die zweihäusig sind. Das bedeutet, dass männliche und weibliche Blüten an getrennten Pflanzen wachsen, sodass auch bei Kiwis zwischen männlichen und weiblichen Sorten unterschieden wird. Neben den weißen Blüten wachsen dort die ungefähr acht Zentimeter langen und fünf Zentimeter breiten Beerenfrüchte, deren Geschmack je nach Reifegrad unterschiedlich ausfällt.

Geschmack

Allgemein zeichnen sich Kiwis durch eine milde Süße mit leicht säuerlicher Note aus, die an eine Mischung aus Melone, Stachelbeere und Erdbeere erinnert. Je reifer und gelblicher das Fruchtfleisch ist, desto süßer schmeckt es.

Welche Sorten gibt es?

Verkauft werden heutzutage vorrangig zwei Kiwi-Arten. Die sogenannte Actinidia deliciosa stellt den Großteil der weltweit gehandelten Kiwifrüchte dar. Dazu zählen auch die bekannten, aus Neuseeland importierten Zespri-Kiwis und die beliebte Sorte „Hayward“, die durch ihre Größe sowie ihr sattes Aroma den Kiwi-Markt dominiert. Unter dem Namen „Kiwi Gold“ wird die Actinidia chinensis vertrieben, die im Gegensatz zu ihrem grünfleischigen Verwandten über ein gelbliches Fruchtfleisch sowie eine glatte Schale verfügt. Aufgrund des geringen Anteils an Actinidin, ein Eiweiß spaltendes Enzym, erzeugt sie in Kombination mit Milchprodukten keinen bitteren Geschmack.

Woher kommt die Kiwi?

Über die Hälfte der weltweiten Kiwi-Ernte entfällt auf das Herkunftsland China. Da die dort produzierten Früchte nicht nach Europa exportiert werden, werden Kiwis mittlerweile in vielen Ländern mit subtropischem bis gemäßigtem Klima angebaut. Zu den führenden Lieferanten für den europäischen Markt zählen Italien und Neuseeland.

Eigenanbau – wenn ja, wie?

Kiwis können darüber hinaus auch selbst angebaut werden. Da die Pflanzen spätfrostgefährdet sind, wird eine Bepflanzung zwischen Mitte April und Ende September empfohlen. Dafür eignen sich am besten warme und windgeschützte Standorte.

Auch eine Topfzucht ist möglich. Der Kübel sollte ausreichend groß sein, da die Pflanzen stark wurzeln. Um Kiwifrüchte anzusetzen, müssen sowohl männliche als auch weibliche Pflanzen nebeneinander gesetzt werden. Am besten gedeihen sie, wenn sie in feuchte, leicht saure und nährstoffreiche Bodenerde gesetzt und regelmäßig mit kalkarmem Wasser gegossen werden. Dabei sind ein ausreichender Abstand sowie eine Stützhilfe wie eine Hauswand oder Laube ratsam. Nach dem ersten Frost werden die Kiwifrüchte im Oktober oder November geerntet und anschließend zur Nachreifung gelagert.

Übliche Saison

Aufgrund der vielen Anbaugebiete werden Kiwis ganzjährig angeboten. Dabei beginnt die Saison für Früchte aus südlichen Ländern bereits im April, ab Juni folgen Kiwi-Lieferungen aus Neuseeland. Die Saison für europäische Kiwis aus Italien oder Griechenland findet von Oktober bis Mai statt. Die klimakterischen Früchte werden in der Regel unreif geerntet, um während des Transports und der Lagerung nachzureifen.

Woher weiß ich, ob die Frucht reif ist?

Der perfekte Reifegrad kann durch eine Druckprobe ermittelt werden. Wenn die noch feste Frucht bei leichtem Fingerdruck ohne Druckstellen etwas nachgibt, ist sie genussreif. Ist die Kiwi sehr hart, bedarf sie weiterer Reifezeit. Bleibt sie hingegen eingedrückt, ist das ein Indiz für eine überreife Frucht.

Welche Teile sind genießbar?

Üblicherweise wird nur das innere Fruchtfleisch verzehrt, indem die Kiwi geschält oder aus der Schale gelöffelt wird. Doch auch die äußere Schale ist nach dem Abspülen essbar, sofern es sich um unbehandeltes Obst handelt. Gerade dort befindet sich eine große Menge an wertvollen Vitaminen und Ballaststoffen.

Inhaltsstoffe & Vitamine

Bereits zwei Kiwis am Tag decken den Tagesbedarf eines Erwachsenen an Vitamin C. Dieses unterstützt den Aufbau von Knochen und Bindegewebe und liegt bei Kiwis in deutlich höherer Menge vor als beispielsweise bei Orangen. Neben der hohen Menge an Antioxidantien, die vor freien Radikalen schützen, sind die kalorienarmen Früchte reich an verdauungsfördernden Ballaststoffen sowie Mineralstoffen wie Magnesium, Kalium und Kalzium.

Durch ihren hohen Vitamin-C-Gehalt sind Kiwis somit ein natürliches Hausmittel, um das Immunsystem des Körpers zu stärken. Die in ihr enthaltene Fruchtsäure kann jedoch ein Brennen auf der Zunge verursachen. Wer sensibel auf Fruchtsäure oder -zucker reagiert, sollte demnach auf einen moderaten Konsum achten.

Wie wird die Kiwi gegessen?

Durch ihre Süße und intensiv grüne Farbe eignen sich genussreife Kiwis ideal zum Rohverzehr. Quer halbiert lassen sie sich leicht auslöffeln, während die gewürfelte oder in Scheiben geschnittene Frucht sommerlichen Obstsalaten eine exotische Note verleiht. Auch als Dekoration für Süßspeisen und Torten sowie als Belag für Obstböden erfreuen sich Kiwis hoher Beliebtheit. Als wichtiger Vitamin-Lieferant sind sie zudem die perfekte Zutat für gesunde Smoothies, Müslis, tropische Marmeladen oder auch sommerliche Frucht-Bowlen sowie Cocktails.

Fans süßer Frühstücksrezepte können Kiwis zu einer köstlichen Marmelade verarbeiten. Frische Aromen von Ingwer oder Zitronensaft ergänzen die fruchtige Süße der Kiwi und machen gewöhnliches Brot oder Brötchen zu einem tropischen Genuss. Besonders in gesunden Smoothies entfalten Kiwi ihr volles Potenzial als Superfood. Dafür werden die Früchte mit Milch, Joghurt oder anderen Säften püriert. Auch in Kombination mit Äpfeln, Bananen oder auch Spinat sowie Mangold ergeben einen gesunden wie süßen Shake, der zur Immunstärkung beiträgt. Im Sommer macht auf Kaffeetafeln eine leckere Kiwi-Joghurt-Torte einiges her. Die Kombination aus saftigem Rührteig und sahniger Joghurtcreme harmoniert optimal mit der säuerlichen Süße der Kiwi.

Lassen sich Kiwis einfrieren?

Auch wenn es aufgrund der ganzjährigen Verfügbarkeit nicht notwendig ist, können Kiwis eingefroren werden. Durch ihren hohen Wassergehalt sind die aufgetauten Früchte jedoch sehr weich. Daher empfiehlt es sich, die vollgereiften Kiwis vor dem Einfrieren zu einem Fruchtpüree zu verarbeiten, das nach dem Auftauen vielseitig für Smoothies, Dessertsaucen oder Chutneys verwendet werden kann.

3 frische Rezepte

Mit Kiwis kann man vielseitig variieren. Eine kleine Auswahl, perfekt für den Sommer findet sich hier: