Josef Zauner: "Liebe meinen Beruf nach 50 Jahren immer noch"

Josef Zauner beantwortet den News.at-Fragebogen, der Einblick in das Leben der EntscheidungsträgerInnen und Persönlichkeiten des Landes geben soll.

von 10 Fragen an ... - Josef Zauner: "Liebe meinen Beruf nach 50 Jahren immer noch" © Bild: Konditorei Zauner

Was hat Sie zu dem gemacht, der/die Sie heute sind? Individuelle Erfahrungen, einschneidende Erlebnisse, prägende Menschen haben Einfluss auf unser Leben. Die Antwort dürfte demnach vielschichtig ausfallen. News.at hat EntscheidungsträgerInnen und Persönlichkeiten des Landes gebeten, dieser Frage nachzugehen.

Josef Zauner blickt nunmehr auf 55 Jahre in der Konditorei Zauner zurück. 1972 legte der damals knapp 24-Jährige die deutsche wie auch die österreichische Meisterprüfung ab. Von 1978 bis 1985 war er als Fernsehkoch in der ORF-Sendereihe "Häferlgucker" zu sehen, 1995 als Fernsehkonditor in "Genießen erlaubt" des bayrischen Fernsehens. Seit 1988 unterrichtet Zauner als Gastprofessor an der renommierten japanischen Konditoreifachschule "Japan Cake and Confiserie College". Im Laufe seiner Berufskarriere bildete er im Hause Zauner über 150 Konditorlehrlinge aus. Bei internationalen Wettbewerben errang Josef Zauner zahlreiche Goldmedaillen. Gemeinsam mit seinem Sohn Philipp leitet er nach wie vor die Geschicke des traditionellen Familienunternehmens.

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Dieses Buch hat mich inspiriert ...
Ich lese wenig Bücher, eher Fachliteratur und täglich Zeitungen. Eines hat mich allerdings sehr beschäftigt, nämlich "Wenn sich China erhebt, erzittert die Welt"* von Alain Peyrefitte aus dem Jahr 1974.

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Diese Reise hat mich geprägt ...
Beruflich: der Aufenthalt in Japan als Vortragender in der bekanntesten Konditorschule und in verschiedenen Unternehmen. Für mich beeindruckend war das überdurchschnittlich hohe Interesse der Schüler bzw. Arbeiter ebenso wie die genaue und saubere Arbeitsweise und die Gastfreundschaft.

Das hat mir mein Elternhaus mitgegeben ...
Auch als erfolgreicher Unternehmer nie die Bodenhaftung zu verlieren und Sorgen und Probleme von Mitarbeitern wahrzunehmen.

Diese Person hat mich inspiriert/inspiriert mich ...
Nelson Mandela, Anwar as Sadat, Martin Luther King. Beruflich gibt es einige Kollegen, die ich bewundere - ohne eine bestimmte Person hervorzuheben.

»Allein das Wort Macht löst in mir Unbehagen aus«

Die größte Leidenschaft meines Lebens ist ...
... mein Beruf und das Unternehmen "Konditorei Zauner". Mit dem Ziel, den Betrieb noch erfolgreicher in die nächste Generation zu führen als alle Vorgänger je zuvor.

Die meiste Zeit verbringe ich mit ...
... unseren Mitarbeitern im Betrieb.

Diese Entscheidung hat die Weichen für meine berufliche Zukunft gestellt ...
Die Familie meines Vorgängers blieb kinderlos und so wurde mir in relativ jungen Jahren die Nachfolge ans Herz gelegt.

Geld ist für mich ... als Unternehmer natürlich wichtig für die Weiterentwicklung des Betriebs. Alle, die zum Erfolg beitragen, sollten daran teilhaben.

Zeit ist für mich ... Leider hat der Tag nur 24 Stunden. Die Zeit für Privatleben und Familie ist meistens zu knapp bemessen.

Macht bedeutet für mich ... Allein das Wort "Macht" löst in mir Unbehagen aus.

Aus diesem Fehler habe ich am meisten gelernt ...
Es gibt Tätigkeiten, die kann der eine oder andere Mitarbeiter besser!

Daran habe ich gemerkt, dass ich meinen Platz in der Berufswelt gefunden habe ...
Dass ich nach über 50 Jahren Berufsleben meine Tätigkeit als Zuckerbäcker immer noch liebe - und die Jugend auf fachliche Ratschläge meinerseits noch Wert legt. Dass wir in der Fachwelt als Vorzeigebetrieb gelten.

Jungen Menschen, die UnternehmerIn werden möchten, gebe ich diese 3 Tipps mit ...
a. Nie das schnelle Geld in den Vordergrund stellen
b. Wenn sich der Erfolg einstellt - nie die Bodenhaftung verlieren
c. Wenn der Beruf Freude macht, ist der Erfolg garantiert