Kohlrabi: Die Rübe mit dem hohen Vitamin-C-Gehalt

von Frischer Kohlrabi, aufgeschnitten © Bild: pilipphoto

Inhaltsverzeichnis

Unter welchen Namen ist der Kohlrabi bekannt?

Der Kohlrabi, in Wien auch unter den Namen Kohlrübe und in der Schweiz als Rübkohl bekannt, wächst im Gegensatz zu anderen Rüben über der Erde. Daher nennt man ihn auch Oberrübe.

Wie erkennt man Kohlrabi?

Es handelt sich um eine zweijährige Gemüsepflanze, deren kugelige Knollen aus einer verdickten Sprossachse entstehen, der sogenannten Sprossknolle. Als einziger Vertreter der Gattung Kohl bildet der Kohlrabi eine Sprossknolle aus.

Die Knollen sind von einer Wachsschicht überzogen. Sie können bis zu 20 Zentimeter dick werden. Die Pflanzen besitzen knackige, grüne Blätter, die oberhalb der Knollen wachsen.
Eine Verwechslungsgefahr mit anderen Rübenpflanzen ist aufgrund des Wachstums über der Erde wenig wahrscheinlich, da Kohlrabi sich durch dieses Merkmal von anderen Rübenpflanzen unterscheiden. Je nach Sorte, besitzen die Knollen der Pflanze eine blauviolette oder weißlich-grüne Schalenfarbe. Das Fruchtfleisch im Inneren ist jedoch immer weiß und die Schalenfärbung wirkt sich in der Regel nicht bis kaum auf den Geschmack der Rübe aus.
Die Gemüsepflanze gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse.

Wie schmeckt der Kohlrabi?

Die Knollen zeichnen sich durch einen süßlichen bis leicht nussigen Geschmack aus. Obwohl es sich um eine Kohlart handelt, erinnert der Kohlrabi in seinem Geschmack wenig an Kohl. Besonders mild und zart schmecken die jungen Pflanzen.

Welche Varianten gibt es?

Ursprünglich stammt die Pflanze aus Nordeuropa. Seit 1558 ist sie auch in Deutschland heimisch. Dort werden rund 50 verschiedene Kohlrabisorten angebaut. Die bekannteste Sorte hat eine grünlich-weißliche Knollenfarbe. Bekannt sind unter anderem der Riesen-Kohlrabi „Kossak“, der „Superschmelz“, der „Weiße Delikatess“ und der „Weiße Lanro“.

Der „Weiße Delikatess“ ist eine schnell wachsende Sorte. Die Knollen sind mittel- bis hellgrün. Sie schmecken besonders zart und zeichnen sich durch ein gutes Aroma aus.
Eine weitere beliebte Sorte ist der „Azurstar“. Hierbei handelt es sich um eine äußerst zeitig und schnellwachsende Sorte, die violette Knollen ausbildet. Die Sorte „Blaro“ ist eine rötlich-violette Kohlrabisorte. Sie wird für ihren intensiven Geschmack und einen hohen Ertrag geschätzt.

Der „Blauer Delikatess“ hat violette bis bläuliche, rundliche Knollen und eine schöne Optik. Er ist ebenfalls schnellwachsend. Eine Sorte, die nur selten und wenig zu Verholzungen neigt ist der „Weiße Wiener“. Dieser bildet grüne bis weißliche Knollen aus, wächst bemerkenswert schnell besitzt einen milden, aromatischen Geschmack.

Wo wird vorwiegend angebaut?

Der Kohlrabi ist vor allem in Deutschland sehr beliebt und wird dort vorwiegend in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfahlen und Niedersachsen angebaut. Aber auch in Österreich gibt es Anbaugebiete.

Wie kann man Kohlrabi selbst anbauen?

Als Gartenpflanze ist der Kohlrabi hierzulande beliebt. Wer Kohlrabi im eigenen Garten pflanzen möchte, sollte einige grundlegende Hinweise beachten: Die Pflanze bevorzugt sonnige, aber nicht zu heiße Standorte. Die jungen Pflanzen benötigen viel Wärme, da sonst die Gefahr besteht, dass sie als zweijährige Pflanze schießen und ungenießbar werden.

Der Kohlrabi wächst auf mittelschweren und nährstoffreichen Böden am besten. Kohlrabi benötigt viel Wasser, da er sonst dazu neigt, holzig zu werden. Anfang Februar können die Setzlinge in einem Frühbeet gepflanzt werden. Ab April lassen sie sich ins Freiland umpflanzen. Für die Frühsorten sollte zwischen den Pflanzen ein Abstand von 25 bis 30 Zentimetern eingehalten werden. Bei den späten Sorten darf der Abstand gerne 40 bis 50 Zentimeter betragen. Damit der Kohlrabi wieder neu austreibt, sollte beim Ernten ein kleiner Stumpf mit Blättern stehen gelassen werden. Gute Gartennachbarn sind unter anderen Kartoffeln, Bohnen, Gurken, Erbsen, Möhren und Petersilie.
Erntereif sind die ersten Knollen etwas ab Mitte Juni.

Woran erkenne ich, dass der Kohlrabi reif ist?

In reifem Zustand beträgt der Durchmesser der Knollen etwas 15 bis 20 Zentimeter. Die Stiele und Blätter sollten frisch und knackig sein.

Welche Teile sind essbar und welche nicht?

Essbar sind die Knollen, die vor dem Verzehr gewaschen und geschält werden sollten. Die Schale kann zwar bedenkenlos mitgegessen werden, sie ist jedoch oft holzig und sehr bitter im Geschmack.
Weniger bekannt ist, dass sich auch die nährstoffreichen Blätter des Kohlrabis verzehren lassen. Diese besitzen im Vergleich zu den Knollen ein Vielfaches an Nährstoffen, sind jedoch leicht bitter im Geschmack.

Welche Nährstoffe und Vitamine sind enthalten?

Sowohl Knollen als auch Blätter liefern einen hohen Gehalt an Vitamin C. Zudem besitzen sie Carotin, Eisen, Magnesium, Kalium und Calcium. Die Rüben haben einen äußerst hohen Ballaststoffgehalt, wodurch sie lange und gut sättigen.

Die Knollen sind außerdem reich an Folsäure und Niacin. Die Carotinoide, welche sich in den Blättern befinden, können, von unserem Körper aufgenommen, in Vitamin A umgewandelt werden.
Besonders die bläulichen Kohlrabisorten sollen Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen. Der Farbstoff enthält nämlich Anthocyanen, das sich positiv auf die Gesundheit auswirkt. Beim Verzehr sollte man darauf achten, holzige Stellen zu entfernen, da diese meist ungenießbar sind. Die Knolle ist gekocht weicher, sie kann aber auch bedenkenlos in rohem Zustand genossen werden. Da es sich bei Kohlrabi um eine Kohlpflanze handelt, hat sie eine verdauungsfördernde und blähende Wirkung.

Worauf sollte man beim Verzehr achten?

Das Verzehren von zu viel Kohlrabi sollte vermieden werden, da es leicht zu Bauchkrämpfen und Blähungen kommen kann
Um das Gemüse zu genießen, sollte es gewaschen und von holzigen Stellen befreit werden. Damit die Vitamine auch nach dem Kochen der Knolle erhalten bleiben, kocht man diese am besten im Ganzen und ungeschält. Die Kochdauer beträgt etwa 20 bis 30 Minuten. Nach dem Kochen kann die Knolle geschält und geschnitten werden. Roh lässt sich die Knolle ebenfalls verzehren. Im Kühlschrank halten sich Kohlrabi etwa eine Woche, die frisch geernteten Knollen in einem kühlen, dunklen Kellerraum sogar mehrere Wochen.

Kann man Kohlrabi einfrieren?

Um das Gemüse längere Zeit zu lagern, friert man es am besten ein. Vor dem Einfrieren sollten die Knollen für etwa drei Minuten blanchiert werden.

Welche 3 beliebten Rezepte gibt es?

Der Kohlrabi lässt sich auf ganz unterschiedliche Art und Weise zubereiten. Als Sticks mit einem Dip ist der Kohlrabi zum Beispiel eine gesunde Knabberei für zwischendurch. Als geschnittenes und gekochtes Gemüse ist Kohlrabi zudem eine beliebte Beilage zu Fischgerichten.

Im Sommer ist ein kühler Kohlrabi-Salat besonders erfrischend. Für eine fruchtige Note kann dieser zum Beispiel mit Äpfeln angereichert werden.

Eine Kohlrabi-Suppe ist in kalten Wintermonaten wohltuend angenehm und wirkt aufgrund des hohen Vitamin- und Nährstoffgehalts stärkend für das Immunsystem.