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"Die Bevölkerungsalterung wird voraussichtlich zu einem erheblichen Arbeitskräftemangel und Druck auf die Staatsfinanzen führen", sagte OECD-Generalsekretär Mathias Cormann am Mittwoch. Österreich ist von der schrumpfenden Erwerbsbevölkerung besonders stark betroffen.
Die aktuelle Lage auf den Arbeitsmärkten der Mitgliedsstaaten bezeichnete die OECD als robust. Im vergangenen Jahr seien die Beschäftigungsquoten im Durchschnitt der OECD-Länder weiter auf 72,1 Prozent geklettert - "den höchsten Stand seit mindestens 2005", führte Cormann in Berufung auf den jährlichen Bericht zu Beschäftigungsaussichten aus.
In den meisten OECD-Ländern könne die Erwerbstätigenquote stabilisiert werden, indem mehr Arbeitsplätze für ältere Menschen geschaffen und die Erwerbsbeteiligung von Frauen gefördert würden, erklärte die OECD. Allerdings müsse auch die Produktivität angekurbelt werden, um dem langsameren Wachstum des Pro-Kopf-BIP entgegenzuwirken.
Deutschland und Österreich im Speziellen können dieses Wachstum durch "die Mobilisierung von ungenutztem Arbeitspotenzial" erhöhen, erklärte die OECD. So könnten beispielsweise ältere Arbeitskräfte bei guter Gesundheit beschäftigt, die "reguläre Migration" erhöht und die "Geschlechterdifferenzen in der Beschäftigung" vermindert werden. Damit und einem zusätzlichen Wachstum der Produktivität könnten Deutschland und Österreich die Bremswirkung, die der demografische Wandel auf das Wachstum ausübt, verringern.