Self-Checkout, virtuelle Shops und KI-Tools: Die aktuelle „The State of Shopping 2025“-Umfrage zeigt, wie digital die Österreicher:innen einkaufen – und wo noch Potenzial liegt. Besonders gefragt sind Technologien, die beim Sparen helfen.
Self-Checkout-Kassen, KI-gestützte Einkaufsassistenten oder virtuelle Anproben: Digitale Einkaufstools sind heute technisch verfügbar – aber werden sie auch genutzt? Eine aktuelle europaweite Studie der Plattform Shopfully („The State of Shopping 2025“) gibt Einblick in das Einkaufsverhalten in acht Ländern, darunter auch Österreich.
Demnach verwenden nur 20 Prozent der Österreicher:innen digitale Tools beim Einkaufen – etwas weniger als der europäische Durchschnitt von 22 Prozent. Etwa zehn Prozent zeigen sich offen dafür, solche Technologien künftig auszuprobieren. Der Großteil – rund 70 Prozent – verzichtet hingegen weiterhin auf digitale Unterstützung beim Einkauf.
Unklarheit und Misstrauen bremsen Nutzung
Die Gründe für die Zurückhaltung sind vielfältig: 40 Prozent der Nicht-Nutzer:innen wissen nicht, wie digitale Tools beim Einkauf helfen könnten. 31 Prozent stehen den Ergebnissen solcher Technologien skeptisch gegenüber, 15 Prozent haben noch nie von ihnen gehört, und 12 Prozent wissen nicht, wie sie anzuwenden wären.
„Das Potenzial für digitale Innovation im Einzelhandel ist da – aber viele Konsument:innen fühlen sich noch nicht abgeholt“, kommentiert Oliver Olschewski, Geschäftsführer von Shopfully für Österreich, Deutschland und CEE. Für ihn liegt die Herausforderung darin, neue Technologien verständlich zu machen und entlang der gesamten Customer Journey erlebbar zu gestalten.
Self-Checkout beliebt, aber international schwach genutzt
Von jenen, die digitale Einkaufstools in Österreich nutzen, greifen 55 Prozent regelmäßig zu Self-Checkout-Kassen. Damit liegt Österreich im Ländervergleich jedoch deutlich zurück: In Bulgarien (84 %), Ungarn (76 %), Frankreich und Spanien (je 73 %) ist diese Technologie weiter verbreitet.
Dafür zeigt sich bei anderen Tools eine höhere Bereitschaft zur Nutzung: 23 Prozent der österreichischen Digitalnutzer:innen verwenden KI-gestützte Einkaufsassistenten – deutlich mehr als im europäischen Durchschnitt (14 %). Gleich hoch ist die Nutzung virtueller Einkaufserlebnisse. Auch KI-generierte Einkaufslisten (20 %), virtuelle Anproben (16 %) und Live-Shopping-Formate (14 %) kommen in Österreich zum Einsatz.
Interesse bei Nicht-Nutzer:innen vorhanden
Auch unter jenen, die bislang keine digitalen Tools nutzen, ist das Interesse vorhanden – besonders bei klassischen Anwendungen wie den SB-Kassen (50 %). Virtuelle Anproben und immersive Online-Shops liegen mit jeweils 31 Prozent gleichauf. KI-basierte Einkaufsassistenten interessieren 28 Prozent, während KI-generierte Einkaufslisten (19 %) und Social-Media-basierte Live-Shopping-Events (11 %) auf geringere Zustimmung stoßen.


Spartools als Schlüssel zur Akzeptanz
Was sich Konsument:innen vor allem wünschen: Technologien, die ihnen beim Sparen helfen. 68 Prozent der Österreicher:innen – und 71 Prozent im EU-Schnitt – geben an, dass Shopping-Apps zur Echtzeitsuche nach Angeboten den größten Nutzen bringen würden.
„Der Schlüssel zur digitalen Kundenbindung liegt nicht nur in Innovation, sondern vor allem in der Übersetzung. Digitalisierung im Handel muss einen erlebbaren Mehrwert schaffen. Und dieser entsteht nur, wenn Konsument:innen mitgenommen werden“, so Olschewski abschließend.
Zur Studie
Für die Studie wurden 9.482 Personen ab 18 Jahren in Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, Rumänien, Spanien und Ungarn im März 2025 in einer Online-Umfrage befragt.